Viele meinen, ein Gebet sei so etwas wie ein auswendig gelerntes Gedicht. Aber das stimmt nicht. Gebet = Gespräch mit Gott. Locker und frei, einfach so, wie es uns auf dem Herzen liegt. Sie reden mit Gott wie mit Ihrem besten Freund. Denn das ist er: Ihr bester Freund. Bauen Sie also Ihre Beziehung zu Gott mehr und mehr aus. Was die Basis einer jeden guten Beziehung? Die Kommunikation, das Miteinander-Reden.

Jesus gibt uns in Matthäus Kapitel 6, Verse 5 – 7 Hinweise, wie und wo wir beten sollen. Er warnt uns davor, scheinheilig zu sein. Will sagen, gern öffentlich zu beten, so daß andere sehen, was für tolle Gläubige wir sind. Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn wir in der Kirche beten. Problematisch wird es aber, wenn das unser einziges Gebet mit Gott ist.

Mit Gott 24/7 sprechen

Wir beten / sprechen mit Gott und Jesus den ganzen Tag. 24/7, wie man Neudeutsch sagt. Wir können sicher sein: Nichts ist zu klein für Gott; und nichts ist zu groß für Gott. Wir können (und sollen) mit Gott über _alles_ sprechen. Er soll (und muß) an erster Stelle in unserem Leben sein; nichts und niemand darf wichtiger sein. „Betet unablässig“ (1 Thessalonicher Kapitel 5, Vers 16) Ununterbrochen beten? Wenn man da ein auswendig gelerntes Gedicht/Gebet aufsagt, würde man schnell zum Roboter degenerieren. Ist aber unser Gebet mit Gott ein Gespräch (und das soll unser Gebet sein), dann macht das nicht nur Sinn, sondern ist mächtiger und hilfreicher als alles Irdische, weil wir im direkten Kontakt zum Schöpfer von Himmel und Erde, dem Universum, stehen. Auf seine Hilfe, auf seine Ratschläge und seine Führung zu verzichten, können wir uns einfach nicht erlauben, wenn wir glücklich, gesund und rundum erfolgreich sein wollen.

Worüber denn reden?

Stellen Sie sich vor, wie Gott sich fühlen muß, wenn wir uns nur dann an ihn wenden, wenn Not am Mann ist und uns das Wasser bis zum Hals steht. Ein solches Verhalten zeugt nicht davon, daß wir ein ausgewogenes, freundschaftliches Verhältnis mit Gott haben. Ebenso wenig, wenn wir Gott nur unsere Wunschliste runterleiern (‚Mach bitte, daß ich das bekomme…‘, ‚Kümmere dich bitte um…‘, ‚Hilf mir mit…‘). Gott will mit jedem von uns (auch mit Ihnen und mit mir) ein ganz persönliches, intensives Verhältnis.

Wir fahren mit dem Auto zum Einkaufen? Wir können Gott bitten, daß er uns beschützt, daß wir niemandem durch einen Unfall Schaden zufügen und umgekehrt, uns niemand Schaden zufügt.
Wir vertrödeln zu viel Zeit vor dem Fernseher? Wir können Gott darum bitten, daß er uns so führt, daß wir unsere Zeit besser verbringen.
Wir schlagen die Bibel auf, um zu lesen. Wir bitten Gott um Führung, auf daß er uns zeigt, was wir heute lesen sollen.

Und dann der Dank! Wir sollten uns angewöhnen, ehe wir Gott mit der Bitte um irgend etwas kommen, daß wir ihm zunächst einmal danken! Sie leben noch? Das ist nicht selbstverständlich. Sie können Gott dafür danken, daß er Sie heute morgen hat aufwachen lassen.
Was glauben Sie, in wie viele Wohnungen jeden Tag eingebrochen wird. Danken Sie Gott, daß er Einbrecher von Ihrer Wohnung fernhält.
Sie holen sich aus dem Kühlschrank etwas Leckeres zu essen? Danken Sie Gott, daß er so gut für Sie sorgt.
Sie gehen morgens zur Arbeit? Danken Sie Gott, daß er Ihnen einen Job gibt.

All das geschieht im inneren Dialog mit Gott. Manchmal sprechen wir es auch laut aus (wir sollten sogar viel öfters laut unsere Gebete und unseren Dank aussprechen).

Die richtigen Gebete

Neben dem unablässigen inneren Dialog mit Gott brauchen wir natürlich auch täglich ein „richtiges“, will sagen intensives Gebet mit Gott. Dafür müssen wir uns Ruhe nehmen. Da darf kein Fernseher plärren, kein Computer und keine Musikanlage uns ablenken. Da suchen wir uns einen ruhigen Platz, an dem wir nur mit Gott alleine sind. Lesen Sie mal in den vier Evangelien der Bibel, wie oft es da heißt, daß Jesus die Einsamkeit suchte, um mit Gott zu sprechen.

In Matthäus Kapitel 6 sagt uns Jesus: „Wenn du beten willst, dann geh in dein Zimmer, schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater“ (Vers 6)
Das ist beispielsweise abends, bevor wir ins Bett gehen. Da können wir uns (wenn Ihre Rückenschmerzen nicht gar zu arg zwicken und zwacken) vor unser Bett knien und in Ruhe mit Gott sprechen. Apropos Rückenschmerzen: Beten Sie mit Gott über Ihre Rückenschmerzen. Es ist nicht Gottes Wille, daß wir krank sind; er will auch nicht, daß wir Rückenschmerzen haben. Bitten Sie ihn, daß er Sie von Ihren Rückenschmerzen befreien soll.

Und auch bei diesem „richtigen“ Gebet sollten wir Gott zunächst einmal _danken_ für das, was er uns an dem Tag Schönes getan hat. Gesundheit, Essen, ein Dach über dem Kopf, der Computer ging nicht kaputt, das Auto fährt noch, kein Unfall, bei Glatteis nicht ausgerutscht und übel hingefallen, Sie sind nicht von Alzheimer oder Parkinson geplagt… lassen Sie Ihren Tag Revue passieren… Sie finden viele (kleine) Gründe, warum Sie Gott dankbar sein können. Wichtig wie immer bei unseren Gebeten: Keine Litanei, nichts auswendig Gelerntes, keine Worthülsen, sondern mit Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit. Lieber für 1 Sache Gott richtig dankbar sein, als 25 Dinger runterzuleiern, bei denen Sie selber schon merken, daß Sie es gar nicht ernst meinen.

Und dann bekakeln Sie mit Gott Ihre Probleme. Wir können (und sollen) mit Gott über alles sprechen. Sexuelle Kaputtheiten, von denen Sie in Ihrem Innern wissen, daß sie nicht in Ordnung sind… bitten Sie Gott um Stärkung und Hilfe, daß Sie davon freikommen. Sie haben gelogen, betrogen, wurden bösartig ausfallend jemandem gegenüber? Sprechen Sie es im Gebet an; sagen Sie Gott, daß es Ihnen leid tut, wie Sie sich mal wieder verhalten haben. Und bitten Sie um Vergebung und um Hilfe, damit Sie es morgen besser machen.

Sie haben Angst und Sorgen? Sprechen Sie es in Ihrem Gebet mit Gott an. Wir müssen vor Gott nichts geheim halten; er weiß eh alles und kennt uns besser als wir uns selber kennen. Und er liebt uns; jeden einzelnen von uns liebt Gott.

Was will Gott mir sagen, wenn er meine Gebete nicht erfüllt?

Sie sind enttäuscht, weil Gott Ihnen in einer Sache, um die Sie schon so lange beten, immer noch nicht geholfen hat? Sprechen Sie es in Ihrem Gebet an. Wir können (und sollen) Gott alles sagen. Bitten Sie Gott um Erklärung, warum er Ihnen in der Sache noch nicht so geholfen hat, wie Sie es gerne möchten. Fragen Sie ihn, daß er Sie erkennen läßt, was an Ihrem Verhalten noch zwischen Ihnen und Gottes Segen steht. Vielleicht noch Sündhaftes in einem Bereich Ihres Lebens, das Sie erst einmal ablegen müssen. Vielleicht will Gott an Ihnen arbeiten, daß Ihr Glaube unerschütterlicher wird und Sie lernen, sich nur noch auf Gott und nicht auf eigenes Können oder irdische Dinge zu verlassen. Bitten Sie Gott, daß er Ihnen erläutert, wie er die Sache sieht. Und wir können sicher sein, daß Gott _immer_ nur unser Bestes will. Denn wir müssen uns klar machen, daß Gott uns nicht etwas, um das wir ihn bitten, nicht gibt, weil er uns zappeln lassen will, oder gar seinen Spaß dran hätte, uns warten zu lassen. Nein, Gott liebt uns und will unser Bestes. Aber wichtiger als meinetwegen ein neues Auto ist es, wenn wir lernen, wie wir unseren Glauben stärken. Denken Sie dran: Die paar Jahre hier unten sind schnell vorbei; kein Mensch fragt mehr danach, ob Sie den neuen BMW gefahren sind oder den alten. oder wie groß Ihr LCD-Fernseher war. Alles Materielle bleibt hier unten. Oder haben Sie mal eine Beerdigung gesehen, wo hinter dem Sarg ein Umzugswagen fuhr, in welchem dem Verstorbenen all sein erworbenes materielles Gut nachgefahren wurde…? Nein, alles Zeugs bleibt hier. Aber Ihren Glauben nehmen Sie mit. Und den brauchen wir für die Ewigkeit. Also: Prioritäten setzen! Zuerst Gott, zuerst unsere Beziehung mit Gott total ausbauen. Alles andere schenkt er uns dann ohnehin. Das sage nicht ich; das hat uns Jesus versprochen (siehe Matthäus 6:33).

„Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze dein Vertrauen ungeteilt auf den Herrn! Denk an ihn bei allem, was du tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen.
Halte dich nicht selbst für klug und erfahren, sondern nimm den Herrn ernst und bleib allem Unrecht fern!

[Sprichwörter Kapitel 3, Verse 5 – 7]

Bei unserem „richtigen“ Gebet brauchen wir Ruhe (denken Sie dran, was Jesus empfahl: „Wenn du beten willst, dann geh in dein Zimmer, schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater“). Das müssen Sie für Ihr Alltagsleben entscheiden, wo und wann Sie die notwendige Ruhe für Ihr Gespräch mit Gott finden. Wenn es sein muß, dann setzen Sie sich in Ihren Schrank und machen die Türe zu. Oder knien Sie in Ihrem Badezimmer vor der Badewanne nieder, wenn das Badezimmer der einzige Ort ist, wo Sie Ruhe finden.


• siehe vielleicht auch „Ich wandte mich nach allen Seiten und fand keinen Helfer“


Probieren Sie auch einfach aus, wie es wo in Ihrer Wohnung/Haus am besten hinhaut mit dem persönlichen Gespräch mit Gott.
Ich kniee beispielsweise manchmal vor meinem Schreibtisch, habe die Bibel aufgeschlagen. Ich bete mit Gott. Und bei konkreten Fragen bitte ich ihn um Führung, wo ich in der Bibel (das ist sein Wort) seine Antwort finden kann. Manchmal endet das damit, daß ich irgendwas lese, nicht die geringste Beziehung zu meiner Frage sehe, aber das ist ok. In Gottes Wort zu lesen, ist _nie_ umsonst. Nicht selten verstehe ich es ein paar Tage später plötzlich. Oder durch ein Ereignis in meinem Alltagsleben wird mir plötzlich ein Zusammenhang klar.

Beten mit der Bibel

Tipp: Suchen Sie sich Stellen in der Bibel raus, die konkret zu Ihrem Problem passen. Die finden Sie natürlich nur, wenn Sie die Bibel auch lesen. Nehmen Sie z.B. das Buch von Matthäus in der Bibel. Das sind nicht viele Seiten; die können Sie gut mal so durchlesen. Und Sie sehen, da wird ein ganzes Spektrum von Problemen angesprochen.
Da geht es darum, daß wir nicht richten sollen (verurteilen Sie schnell andere Menschen?), um falsche Propheten (wissen Sie nicht, wie Sie erkennen sollen, was wahr und was falsch ist?), um die Ehe und den Ehebruch, um das Spenden, um das Vergeben können, wenn Ihnen jemand übel mitgespielt hat, um das Vertrauen beim Beten, um die Heilung von Krankheiten und und und.

Lesen Sie in der Bibel darüber, was derzeit eins Ihrer Probleme ist. Meditieren Sie über das Gelesene. Beten/sprechen Sie mit Gott darüber. Bitten Sie ihn, daß er es Ihnen genauer erklärt und erläutert. Daß er Ihnen Kraft gibt, sich so zu ändern, wie Sie eigentlich sein sollen. Sie werden sich positiv wundern, was für eine Entwicklung Sie in Ihrem spirituellen Leben anstoßen.

Ich will nicht müde werden, darauf hinzuweisen:

  • Täglich beten.
  • Täglich in der Bibel lesen.

Und: Lassen Sie sich vom Teufel, dem alten Lügner, nicht kirre machen, was für ein miserabler Christ Sie seien, wenn Sie mal nicht jeden Tag beten und/oder in der Bibel lesen. Dann halt morgen. Wie heißt es so schön richtig? Hinfallen ist nicht schlimm; Liegenbleiben ist schlimm.

► Angst kennen wir alle. Aber als Christ haben wir in Jesus die größte Hilfe, will sagen: Eigentlich müssen wir keine Angst haben. Angst auf schwankendem Boot und anderswo. Jesus mit seinen Jüngern auf dem See unterwegs

Wo soll man beten? Im Schrank? Im Badezimmer?