Es ist völlig in Ordnung, wenn wir Gott um seine Hilfe bitten. Wir dürfen ihn auch um neue Schuhe, ein besseres Auto oder was Ihr Herz begehrt bitten. Ein spirituelles Problem haben wir allerdings, wenn unser Gebetsleben nur aus solchen Wunschlisten besteht, die wir runterbeten mit der Aufforderung ‚Nun mach mal, Gott‘.

Nicht zutreffend ist es auch, wenn wir meinen, ein Gebet sei so eine Art Ritual, ein auswendig gelerntes Gedicht/Gebet, das wir aufsagen (um nicht ‚runterleiern‘ schreiben zu müssen) und damit hat es sich dann.

Ein Gebet ist ein Gespräch mit Gott

Unsere Gebete sind Gespräche mit Gott.
Ja, Sie können (und sollen) mit ihm über alles reden.
Bitten Sie ihn um Führung, um Weisheit. Gott gibt gerne und reichlich (Jakobus 1:5).

Wir müssen (und sollen) Gott auch nichts vormachen. Wozu? Gott weiß alles. Gott kennt jeden einzelnen unserer kaputten Gedanken, jede Sünde, jede Perversion, jede Bösartigkeit. Und trotz alledem liebt uns Gott und hat Jesus geopfert, damit wir vor ihm vollkommen frei sein können. Und Gott kennt natürlich auch unsere guten Gedanken; wenn wir Mitleid empfinden, wenn wir anderen helfen, wenn wir unseren Schöpfer suchen.

Machen Sie also Gott nichts vor (Sie haben das nicht mehr nötig), sondern danken Sie ihm, daß er Sie derart umfassend liebt, daß er Sie gerettet hat. — Sie werden eine immer bessere Beziehung mit Ihrem himmlischen Vater bekommen.

Gebet ist Kommunikation mit Gott

Danken, ihn loben, ihn um Hilfe, Führung, Erkenntnis, Heilung, Schutz, Geld für Käsekuchen bitten — all das ist Teil unserer Gebete/Gespräche mit ihm. Denken Sie an meine Worte: Je länger Sie das Gespräch mit Ihrem Schöpfer pflegen, desto mehr fließt Kraft von ihm in Sie und in Ihr Leben.
Mit ‚je länger‘ meine ich jetzt nicht unbedingt 30 statt 20 Minuten Gebet, sondern die Angewohnheit, daß Sie 24/7 alles mit ihm bekakeln.

Tipp: Was meinen Sie, freut sich Gott, wenn Sie ihm auch immer wieder anerkennend Dank sagen, wie herrlich er diese Welt erschaffen hat, wenn Sie spazieren gehen und etwas Schönes sehen?

Warum empfiehlt Jesus uns das Gebet?

Jesus gibt uns die hilfreiche Anweisung „… betet. Sonst wird die Versuchung euch überwältigen.“ (Jesus in Lukas Kapitel 22, Vers 46) — Das Wort „Versuchung“ ist im Griechischen „peirasmos“, und es bedeutet nicht nur Versuchung, sondern auch Prüfung, Probe, Test. Gott führt uns nicht in Versuchung zu sündigen oder etwas Böses zu tun. Aber Gott läßt teuflische Versuchungen zu, um uns zu testen, einer Prüfung zu unterziehen.

Zu Gott beten (also im Gespräch mit Gott zu sein) hilft uns also, den Test immer besser zu bestehen. Warum? Weil wir immer mehr Kraft von Gott erhalten, je intensiver unsere Beziehung zu ihm wird.

Je mehr wir mit Gott reden / beten, desto weniger werden wir vom Denken der Welt geprägt.

„Ihr dagegen, liebe Freunde, sollt eurer Leben auf dem Fundament eures heiligen Glaubens aufbauen. Bleibt im Gebet und lasst euch darin vom Heiligen Geist leiten.“ (Judas Kapitel 1, Vers 20; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002; Judas? Nicht _der_ Judas, sondern ein Bruder von Jesus)

Unsere Gebete / Gespräche mit Gott bauen uns geistig auf. Wir werden spirituell stärker. Wir werden innerlich erneuert. Unsere Beziehung mit Gott wird immer intensiver. Was meinen Sie, wie sehr Sie davon profitieren… jetzt und für die Ewigkeit.

Wie betet man?

Manchmal mach‘ ich es mir so gesehen einfach. Ich sage zu Gott: ‚Ich bete jetzt ein Vater unser. Es soll Dank, Lob und Bitte für deine Führung und Hilfe sein‘. Und dann bete ich das Vater unser. Für einen Christen gibt es keine Faustregeln, keine starren Rituale, weil wir in einer lebendigen Beziehung mit unserem Schöpfer stehen. Aber vielleicht als Orientierung: Was spricht dagegen, wenn Sie zweimal am Tag einfach das Vater unser beten. Vergessen Sie nicht: Es heißt dort ‚Dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden‘ — und ist das nicht herrlich, wenn Gottes Herrlichkeit, die im Himmel herrscht, auch mehr und mehr in Ihrem Leben hier auf der Erde Realisierung findet? Das meine ich aber auch.

Sie beten das Vater unser dreimal am Tag? Prima. Sie beten es nur einmal? Auch prima. Sie beten es eigentlich nie? Auch prima. Gott erwartet von uns eine lebendige Beziehung und nicht das Runterleiern und starre Einhalten von sinnentleerten Ritualen. Sie kennen das Vater unser gar nicht? Hm… solange Sie Jesus als Ihren Retter und Herrn kennen, ist auch das prima. Äh, Tipp: hier mal schnell gucken

Wenn Sie nicht wissen, wie Sie beten sollen, so ist das kein Beinbruch. Fangen Sie einfach an mit Ihrem Schöpfer zu reden.
‚Ich bin ein ganz schöner Hampelmann. Ich bin dir so dankbar, Vater, daß du so viel Geduld mit mir hast‘ — Sie wollen Gott nicht sagen, daß Sie ein Hampelmann sind? Kein Problem. Sie finden ein anderes Gesprächsthema. Fangen Sie einfach an. Und machen Sie es sich zur guten Gewohnheit, mit Gott 24/7 zu sprechen. Sie werden davon in nicht für möglich gehaltener Weise profitieren. Denn Zeit, die Sie mit Gott verbringen, ist bestens investierte Zeit.