WISSENSWERT: Was Christentum nicht ist

Manchmal höre ich, daß Menschen (oder auch Organisationen) solchen helfen wollen, die „unverschuldet in Not geraten“ sind. Hm, das ist typisch irdisch-weltliches Denken „im Fleisch“. Und solche Hilfe + Liebe hat nichts mit dem zu tun, was Gott und Jesus uns auftragen.

Ist auch nur einer „unverschuldet“ vor Gott sündig geworden?

Schauen wir uns selber an. Sind wir „unverschuldet“ zu Sündern geworden? Nein. ich bin nie morgens im Bett einer verheirateten Frau aufgewacht und habe gedacht: ‚Komisch. Wie das? Wer ist die Frau? Wo bin ich? Wer hat mich ausgezogen?‘ Nein, ich habe mich immer bewußt verhalten. Ich bin nicht „unverschuldet“ zum Ehebrecher geworden.

Gott sagt uns in der Bibel klipp und klar, daß wir _alle_ Sünder sind. Gottes Ansprüche sind nicht weniger als perfekte Heiligkeit. Da langt schon 1 Gedanke des Neids, 1 Gedanke der Habier, 1mal „Du Dummkopf!“ (Matthäus 5:22), und wir haben das Recht verloren, die Ewigkeit mit Gott zu verbringen. Und wir alle haben mehr als nur 1 schlechten, sündigen Gedanken auf unserem Schuldenkonto. Unverschuldet Sünder geworden? Nicht ein einziger. Wir haben uns alle bewußt für sündiges Verhalten entschieden. Joseph ist weggelaufen, als die verheiratete Frau mit ihm ins Bett wollte. Laufen wir weg, wenn der Teufel uns sündige Gedanken anbietet?

„Alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren.“ (Römer Kapitel 3, Vers 23)

Die Sünde hat uns immer (anfänglich) Spaß gemacht

Die Alkoholiker? Und die Drogenkonsumenten? Und die Pornogucker? Sind die „unverschuldet“ zu Sündern geworden? Hat irgendwer sie dazu gezwungen, die Schnapsflasche aufzumachen, den Joint anzuzünden, die perverse WebSite anzusurfen? Nein. Jeder von uns entscheidet sich freiwillig für die Sünde. Alle Menschen haben gesündigt. Das besang schon Willy Millowitsch…


„Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt; zur Zeit des Unheils wird der Herr ihn retten.“ (Psalm 41:2)


Im irdisch-weltlichen System heißt es dann: ‚Ne, ich helfe nur Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind‘. — Wie anders ist da unser Schöpfer! Gott sei Dank! Denn: „Gott erklärt uns aus Gnade für nicht schuldig. Es ist sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit hat.“ (Römer Kapitel 3, Vers 24; alle Bibelzitate auf dieser Seite aus Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Gott interessiert nicht, warum und weshalb, ob unverschuldet oder nicht. Gott liebt uns und will uns für den Himmel retten

Gott sagt nicht: ‚Ich helfe dir nur, wenn du ohne eigenes Tun zum Zuhälter oder zum Puffbesucher geworden bist‘. Nein, Gott schaut einzig und allein auf uns und hält uns seine hilfreiche Hand zu unserer Errettung hin.

Gott sagt auch nicht: ‚Ich helfe dir nur, wenn du mir beweist, daß dir deine Sünden keinen Spaß gemacht haben‘. Ich kenne keinen, dem seine Sünden anfänglich nicht Spaß gemacht haben. Das dicke Erwachen kommt immer erst später. Gott beurteilt uns nicht und Gott verurteilt uns nicht. Gott liebt uns und will uns aus unserer Not für den Himmel erretten.

Da wir mehr und mehr wie Jesus werden (sollen), schneiden wir uns davon eine Scheibe ab. Will sagen: Vergessen wir dieses ‚Ich helfe dir nur, wenn du keine Schuld an deiner Misere hast‘. Wir helfen Menschen in Not ohne Bedingungen, so wie Gott uns ohne Bedingungen hilft (Wissen Sie, was agapao ist und warum wir so dankbar sind, daß Gott sie für uns hat?).

Lesen Sie auch: ‘Ich helfe nur Menschen, die es verdient haben’ – Gott sei Dank denkt Gott da ganz anders

Lernen wir von Jesus und der Ehebrecherin


Der große Unterschied zwischen Jesus und allen Religionen dieser Welt. Wir erarbeiten uns nicht die Liebe von Gott. Wir müssen nichts leisten, damit Gott uns liebt. Wir erbringen nichts, damit Gott uns in seiner Liebe vor der Hölle rettet. Sondern Gott und Jesus lieben uns. Und aus dieser Liebe heraus bieten sie uns Vergebung und Rettung vor der Hölle an.


Nehmen Sie beispielsweise den Vorfall mit der Ehebrecherin, die man zu Jesus brachte. Nachzulesen in Johannes Kapitel 8, Verse 1 – 11.
Lesen Sie da irgendwo, daß Jesus sagt, daß die Ehebrecherin doch bestimmt nicht aus freien Stücken den Ehebruch begehen wollte? Oder daß Sie zur Sünde gezwungen wurde? Nein, kein Wort verliert Jesus über das Warum.
Vor ihm ist eine Sünderin in Not. Was tut Jesus? Er hilft. Keine Frage, ob die gute Frau denn hoffentlich „unverschuldet“ zur Sünderin wurde.

Wenn Sie den Vorfall genau lesen, dann fällt Ihnen das wunderbare Prinzip von Gottes unverdienter Gnade für uns alle auf. Denn: Jesus sagt nicht zu der Sünderin: ‚Hör auf zu sündigen und dann vergebe ich dir‘, sondern Jesus sagt: ‚Ich verurteile dich nicht‘ und dann erst ‚Sündige nicht mehr‘. — Das ist die Gnade, mit der Gott uns allen begegnet.

Wenn Sie mehr darüber lesen möchten: Was Sie von dem Vorfall mit der Ehebrecherin in der Bibel lernen können