Klar, das wäre schön: Schnell unser Gebet mit unserem Wunsch in Richtung Gott gesprochen und schon ist in der materiellen Welt da, was wir gerne haben möchten. Aber würde das unseren Glauben stärken? Natürlich nicht. Und Gott geht es darum, unseren Glauben zu stärken.

Ich schrieb das schon mal an anderer Stelle: Der Glaube ist das zentrale Grundgesetz in Gottes Königreich. Wir als seine Bürger müssen nach diesem Grundgesetz leben.

Darüber hinaus habe ich den Eindruck, daß der Glaube für unser Leben in der Ewigkeit von grundlegender Bedeutung ist. Deshalb legt Gott so viel Wert darauf, daß er an uns und mit uns jetzt schon arbeitet, damit unser Glaube gestärkt wird.
Habe ich Beweise dafür? Nein.
Ist mir letzte Woche ein Engel erschienen, um mir das als Gottes Botschaft mitzuteilen? Nein.
Deshalb durchaus möglich, daß Sie dereinst erkennen werden: Völliger Blödsinn, was Jürgensen da über die weittragende Bedeutung vom Glauben in der Ewigkeit sagte.
Wir werden sehen. Ich bin gespannt.

Zurück zu auf den ersten Blick unerfüllte Gebete.
Zunächst die nicht unwichtige Feststellung: Gott hört jedes Gebet. Und er ist nicht irgendwo in der Weltgeschichte mit irgend etwas Wichtigerem beschäftigt. Nein, Sie sind für Gott so wichtig, als wenn Sie der einzige Mensch im gesamten Universum wären. In seinem Verhältnis zu Ihnen ist Gott nichts wichtiger als Sie.

Warum gibt er Ihnen nicht das, was Sie wollen?
Mögliche Ursache: Sie bitten um etwas, das Gott Ihnen geben wird, weil es einfach nicht gut für Sie ist.
Beispiel: Sie sind Porno-suchtig und haben Ihr Monatsbudget für perverse WebSites ausgegeben. Frage: Meinen Sie wirklich, daß Gott Ihnen dann ein Gebet erfüllt, in welchem für mehr Geld für den weiteren Konsum der schädlichen Pornografie gebetet wird?

Eine andere mögliche Ursache: Sie bitten um etwas, Gott sagt ‚Ok. Sollst du gerne haben’… aber nach seinem Zeitplan. Gott hat also schon längst beschlossen, daß Sie Ihren Wunsch erfüllt bekommen, aber weil es noch nicht geschehen ist, fallen Sie leicht auf die Desinformation vom Teufel, dem alten Lügner, rein, der Ihnen einsuggeriert, daß Gott Ihnen Ihr Gebet nicht erfüllt. Es kann beispielsweise sein, daß zur Erfüllung Ihres Wunsches andere Menschen involviert sind, und die sind noch nicht dort, wo Gott sie haben will, um Ihren Wunsch zu erfüllen. Was tun? Geduld haben.

Noch eine Möglichkeit (gehört zu oben genanntem Absatz): Gott will es Ihnen gerne geben, aber wartet, damit er Ihren Glauben und Ihr Vertrauen in ihn ausbauen kann. Was tun? Geduld haben.

Was tun, während Sie warten?
Zwei Dinge: Weiterhin mit Gott reden (aka beten). Und in seinem Wort, der Bibel, lesen.
Jesus gibt uns den Ratschlag, daß es wichtig ist, „beständig zu beten und nicht aufzugeben“ (Lukas 18:1). Was heißt das? Nicht unbedingt, daß wir jetzt 15-mal am Tag mit der Leier ankommen: ‚Bitte, bitte, bitte, gib mir endlich das neue Auto‘ (oder was auch immer auf Ihrer Wunschliste steht). „Beständig zu beten“ ist mehr in der Richtung zu verstehen, daß wir — wie soll ich das ausdrücken? — überzeugt von Gottes Hilfe für uns beten.

Gott führt keine Strichliste so nach dem Motto: Wenn 28-mal für einen Wunsch gebetet wurde, dann erfüllt er das Gebet. Lesen Sie auch: Gibt es eigentlich unverschämte Gebete? Oder dürfen wir Gott richtig groß bitten?

Konkretes Beispiel: Statt 15mal unseren Wunsch runterzuleiern (so als ob wir denken, Gott sei schwerhörig oder würde uns nicht richtig zuhören), drücken wir in unserem Gespräch (Gebet) mit Gott unsere Dankbarkeit und Zuversicht aus; Tenor: „Dankt dem Herrn, denn seine Liebe hört niemals auf!“ (2. Chronik 20:21) Wir bringen zum Ausdruck, daß wir uns — über unseren konkreten Wunsch hinaus — ganz und gar darauf verlassen, daß er uns liebt und stets und immer nur das Beste für uns will; dafür danken wir ihm und dafür loben ihn.

Viele Menschen bekommen nicht, was Gott ihnen eigentlich geben will, weil sie zu schnell das Beten (Sprechen mit Gott) aufgeben. Und wie gesagt: Nicht 15-mal unsere Wunschliste runterleiern, sondern ernsthaft mit Gott sprechen und ihm danken, daß er uns derart liebt und nur mit dem Besten versorgt – nach seinem Zeitplan und seinem perfekten Wissen.

Gott will, daß wir mit ihm sprechen (aka beten)

Vergessen Sie bei dem Ganzen auch nicht: Es war (ist) Gott, der uns sagt, wir sollen zu ihm beten (mit ihm sprechen). Tun Sie es. Gott hat liebend gerne eine sich stetig verbessernde Beziehung mit Ihnen.
Wer will nicht, daß Sie eine persönliche Beziehung mit Gott haben und mit ihm reden? Genau, der Teufel. Hören Sie nicht auf ihn, sondern bauen Sie weiter an Ihrer Beziehung mit Gott.

Zum Abschluß: Ich werde manchmal gefragt, ob man denn auch wegen Geld zu Gott beten darf. Natürlich darf man das. Überlegen Sie mal: 90 Prozent von allem in dieser Welt, in der wir leben, wird durch und mit Geld geregelt. Meinen Sie, daß Gott, der Schöpfer, derart abgehoben irgendwo im spirituellen Nebel sitzt und nicht weiß, was seine Kinder benötigen? Gott rettet uns, indem er uns mit dem Blut seines geliebten Sohnen freikauft, aber läßt uns dann mit unbezahlten Rechnungen und dem Ratschlag ‚Nun sieh mal zu, wie du alleine damit klarkommst‘ zurück?

Gott ist an Ihrem umfassenden Wohlergehen interessiert. Und dazu gehört auch Geld. Geld ist nicht böse. Böse und mehr als schädlich für uns ist die Habgier.
Und da haben wir einen interessanten Punkt: Sie zu Gott: ‚Geld, gib mir doch Geld‘.
Gott zu Ihnen: ‚Ok, aber laß mich dir vorher verklickern, wie du Geld sehen mußt‘. Und das kann er nur tun, wenn Sie (a) mit ihm reden (aka beten) und (b) seine Bibel lesen, damit er Ihnen bei und durch die Lektüre Einsichten und Weisheit vermitteln kann.

Was auch immer und wie auch immer: Seien Sie versichert: Gott läßt Sie nicht fallen. Gott will Ihnen helfen. Und Gott wird Ihnen helfen. Selten zu früh, aber niemals zu spät.
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