Dass wir Menschen, die uns verletzt oder gekränkt haben, vergeben müssen, fordert Gott von uns. „Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!“ (Kolosser Kapitel 3, Vers 13). Oder wie es in der Neues Leben Bibelübersetzung (Holzgerlingen, 2002) heißt: „Seid nachsichtig mit den Fehlern der anderen und vergebt denen die euch gekränkt haben. Vergesst nicht, dass der Herr euch vergeben hat und dass ihr deshalb auch anderen vergeben müsst.“

Wie Jesus uns vergeben hat, so sollen auch wir vergeben… hm.
Wie hat Jesus uns vergeben?
Unverdient. Wir haben nichts dafür tun können.
Wie viel hat Jesus uns vergeben?
Alles. Ohne Ausnahme alles.
Wir sind also aufgefordert, daß wir anderen Menschen — ob sie das verdienen oder nicht — alles vollständig vergeben.
Ob Sie mißbraucht, mißhandelt, ausgenutzt oder was auch immer wurden, vergeben Sie. Vollständig ohne kleinegedrucktes Aber, denn genauso hat Ihnen Ihr Schöpfer vergeben („Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr“).

Sie haben Ihre Vergebung durch Jesus nicht verdient, sondern sie einfach geschenkt bekommen. Wie Ihnen vergeben wurde, so müssen auch Sie vergeben. Einfach so. Vollständig und ohne irgendeine Gegenleistung. Sie verzichten sogar darauf, dem vergebenen Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen. Ja, Sie sagen dem noch nicht einmal, daß Sie ihm vergeben haben.

Vergebung. Was ist noch zu beachten?

Erinnert uns Jesus immer wieder mal daran, daß er uns vergeben hat?
Nein. Vergeben und vergessen.
Was wäre das für ein Geschenk, wenn der Beschenkte immer wieder daran erinnert würde?!
Gott sagt, daß er nicht mehr an unsere Sünden denkt (Hebräer 8:12); so verhalten wir uns auch hinsichtlich anderer Menschen und was die an uns getan haben. Also vergeben auch wir anderen Menschen und versuchen nicht mehr daran zu denken, was die uns getan haben.

Lesen Sie auch: Was vorbei ist, ist vorbei Wirklich? Ja.

Tipp: Sagen Sie auch nicht den jeweiligen Menschen, daß Sie ihnen vergeben haben. Vergeben Sie. Fertig. Machen Sie den vergebenen Menschen kein schlechtes Gewissen.
Wenn Sie das nämlich tun, versehen Sie Ihre Vergebung mit einem (Angel)Haken. Tenor: ‚Na gut, ich vergebe dem, aber der soll wenigstens wissen, daß ich ihm vergeben habe und möglichst viel über sein schlechtes Verhalten mir gegenüber nachdenken‘. Frage: Geht Jesus so mit Ihnen um? Nein. Vergeben ist vergeben.
Mist, Sie haben das schon getan und einem anderen Menschen das gesagt? Schwamm drüber. Vergeben und vergessen. Jesus hält Ihnen nichts vor.

Sie müssen die Vergebung nicht aus eigener Kraft schaffen. Lassen Sie Jesus in Ihnen wirken

Werden Sie es aus eigener Willensanstrengung heraus schaffen, anderen Menschen zu vergeben?
Nein, nicht wirklich.
Baden Sie einfach in der Liebe und der Vergebung, die Jesus _Ihnen_ geschenkt hat. Freuen Sie sich darüber. Loben Sie Jesus dafür und danken Sie ihm.
Je mehr Sie in das Zentrum Ihrer Gedanken die Liebe und Vergebung von Jesus für Sie stellen, desto mehr rücken negative Gedanken an das, was andere Menschen Ihnen angetan haben, an den Rand. Probieren Sie es aus! Sie werden sich über die heilende, wohltuende Kraft der Gnade wundern, die dann von Jesus in Sie strömt. Und denken Sie dabei immer dran: Das alles ist völlig unverdient. Jesus muß das nicht tun; Jesus _schenkt_ es uns einfach. Was für einen tollen Gott und liebenden Freund wir haben! Halleluja!

8ung! Denkfalle vom Teufel, dem alten Lügner

Fallen Sie nicht auf die Denkfalle vom Teufel, dem alten Lügner, herein, daß es Gutheißung bedeuten würde, wenn Sie das Verhalten von einem anderen Menschen vergeben. Nein, das heißt das nicht. Viel zu viele Menschen können aus diesem Grund nicht vergeben, weil sie meinen, daß damit das begangene Unrecht gutgeheißen würde. Nein. Strafe kommt. Aber Sie, Sie kümmern sich nicht mehr darum, sondern überlassen alles Ihrem Sie liebenden Gott.
Wenn Sie beispielsweise jemandem vergeben, der Sie sexuell mißbraucht hat, ’sagen‘ Sie mit Ihrer Vergebung nicht: ‚Hey, sexueller Mißbrauch ist in Ordnung‘. Was Sie aber mit Ihrer Vergebung sagen ist: ‚Ich vergebe. Und ich laß es nicht mehr zu, daß Bitterkeit in mir deswegen wachsen und gedeihen kann‘.

Nicht vergeben = Sie schaden 1 Menschen
Nämlich nur sich selber

Denken Sie bitte mal darüber nach, wenn Sie sich schwer tun, einem anderen Menschen zu vergeben (und ich weiß, daß das Vergeben nicht einfach ist): Schaden Sie dem anderen Menschen dadurch? Nein. Der denkt vielleicht noch nicht mal mehr dran, und der weiß vielleicht noch nicht mal, was er Ihnen angetan hat.
Wem Sie aber schaden, wenn Sie nicht vergeben, das sind einzig und allein Sie. Niemand anderes. Nur Sie.
Und das will Gott nicht. Gott will nicht, daß Sie Bitterkeit in sich haben (das führt früher oder später sogar zu psychosomatischen Erkrankungen). Gott will, daß Sie frei sind, vollkommen frei.

Deshalb: Überlassen Sie alle Strafe Ihrem Gott; der kümmert sich darum nach seinem Ratschluß, nach seinem Zeitplan. Fertig aus Punkt. Sie können Ihrem Gott vertrauen.

Schauen Sie stattdessen auf die wundervolle Liebe, mit der Jesus Ihnen alles, aber auch wirklich alles vergeben hat. Baden Sie sich darin heil. Lassen Sie die herrliche Liebe von Jesus für Sie mehr und mehr Besitz von Ihnen erlangen. Sie werden buchstäblich ein neuer Mensch.

Tipp: Wenn die Erinnerung kommt, wenn die negativen Gedanken kommen, dann ’sprechen‘ Sie nicht mit den Erinnerungen und den negativen Gedanken. Weigern Sie sich, das zu tun. Sprechen Sie stattdessen mit Ihrem Jesus. Erzählen Sie ihm, wie schwer es Ihnen fällt. Bitten Sie ihn um Hilfe, um Stärkung. Jesus gibt gerne und Jesus gibt mehr als Sie brauchen. Und das alles völlig unverdient.
Jesus schenkt Ihnen das alles nicht, weil Sie es verdient haben; Jesus schenkt es Ihnen, weil er Sie mehr als alles andere liebt. Denken Sie darüber nach… es wird Sie mit stetig steigender Freude erfüllen.

Wie viele Jahre wollen Sie noch warten?
Machen Sie heute den wichtigen Schritt

Die Zeit rast dahin. Und plötzlich schauen wir mal zurück und sehen, daß wir Bitterkeit mit uns rumschleppen wegen Ereignissen von vor 2 Jahren, 5 Jahren, 15 Jahren, ja, sogar 30 oder 40 Jahren. Das muß nicht sein. Und das will Gott nicht. Trauen Sie sich. Vergeben Sie heute. Lassen Sie los und laufen Sie einfach in die Sicherheit der Liebe von Jesus.
Wird das einfach?
Natürlich nicht. Was denken Sie, was Teufel + Dämonen alles mit negativen Gedankenvorschlägen unternehmen, um Ihnen Ihre Freiheit + Lebensfreude zu vermiesen. Aber Teufel + Dämonen sind seit 2.000 Jahren durch Jesus besiegt. ‚Ich weigere, mich diese negativen Gedanken zu denken. Jesus, hilf mir!‘ dürfen Sie gerne sagen. Und: ‚Ich weiß, mein Jesus, deine Liebe für mich hört niemals auf. Du hilfst mir und machst mich heil und frei‘.

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