Die Bibel ist doch völlig überholt und altmodisch, so nicht wenige Kritiker. Das, was in der Bibel angesprochen wird, seien nicht mehr die Probleme, die der ach so moderne Mensch in unseren Gesellschaften hätte.

Nun, ich weiß nicht, welche Bibel diese Kritiker lesen, nicht die, die ich lese. Denn in meiner Bibel ist von Ehebruch, Mord und Totschlag, Krankheiten, Verzweiflung. Angst, Burnout, Selbstmord, Sinnfindung und und und die Rede. Kurzum: Die Bibel, das Buch der Bücher, ist so aktuell wie immer.

Und in der Bibel geht es natürlich viel um Geld und Besitz, Geldgier und Habsucht.

Nehmen wir diese Meinungsäußerung, die mich kürzlich erreichte: „frage ich mich, wieso Gott immer an erster Stelle stehen muss, noch vor „Bankkonto“ z.B. Wenn mein Konto leer ist, kauft Gott mir ja auch kein Brot und kein Wasser, um zu überleben, nicht?“
Doch, genau das tut Gott.

Helfen uns die Sorgen? Oder hilft uns unser Gott?

Vor rund 2.000 Jahren antwortete Jesus darauf so: „Hört auf, euch Sorgen zu machen um euer Essen und Trinken oder um eure Kleidung. Warum wollt ihr leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und diese Dinge so wichtig nehmen? Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht.“ (Jesus in Matthäus Kapitel 6, Verse 31-33; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Heißt das, faul auf dem Sofa sitzen und Fernsehen gucken?
Nein.
Aber es heißt, daß wir uns darauf verlassen können, daß Gott uns immer versorgt (zum Beispiel mit einem tollen Job, der uns erfüllt, Freude macht und viel Geld einbringt).

„Wenn ihr“, sagt Jesus, „die ihr Sünder seid, wisst, wie man seinen Kindern Gutes tut, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn darum bitten, Gutes tun.“ (Jesus in Matthäus Kapitel 7, Vers 11; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Irdisch-Weltliches Denken (die Bibel nennt das das ‚Fleisch‘) versucht es mit eigenen Strategien, unter Verkennung der viel umfassenderen, viel mächtigeren spirituellen Realität. Im irdisch-weltlichen Denken steht das Bankkonto an erster Stelle; im Glauben stehen Gott und Jesus an erster Stelle, alles andere wird uns dann mehr als üppig dazu gegeben.

Soviel wie wir begehren

Ein prima Beispiel dafür ist die wunderbare Speisung der Fünftausend durch Jesus.
Während seine Jünger sich sorgten, wo sie in der Gegend so viel Brot kaufen konnten, schöpfte Jesus aus dem Vollen. Und mehr noch: Die Menschen wurden nicht nur mal eben so satt, sondern sie konnten haben, „soviel sie begehrten“: “Jesus nahm sodann die Brote, sprach den Lobpreis (Gottes) und ließ sie unter die Leute austeilen, die sich gelagert hatten; ebenso auch von den Fischen, soviel sie begehrten.” (Johannes Kapitel 6, Vers 11; Menge Bibel, 1939)

Baden wir in der Liebe und Gnade von Jesus (was heißt das? ihn in den Mittelpunkt unseres Denkens stellen), dann öffnen sich buchstäblich die Schleusen des Himmels und alles Gute kommt mehr als reichlich in unser Leben. Das hat nichts mit Faulheit zu tun; im Gegenteil.

Das hat aber auch nicht nur mit Geld zu tun. „Unser Herz ist voll Leid, und doch erleben wir ständig neue Freude. Wir sind arm, aber wir machen andere reich. Wir besitzen nichts und haben doch alles.“ (2. Korinther 6:10) — so spricht jemand, bei dem Gott an erster Stelle steht. Verrückt? Ja, total ver-rückt aus dem irdisch-weltlichen Koordinatensystem. Frage: Wie gut lebt es im irdisch-weltlichen Koordinatensystem, in dem Gott immer mehr an den Rand gedrückt wird? Was mir meine Nachrichten erzählen: Immer schlechter, immer ungesünder, immer unsicherer. Ein wirklich erstrebenswertes Leben, in dem nicht mehr Gott an erster Stelle steht? Ich finde nicht. Ich will lieber die sichere Fülle, die Jesus zu bieten hat.

Wirklich beständige reiche Fülle nur durch Jesus

Der Fürst dieser Welt ist der Teufel. Jesus nennt ihn auch den Dieb. „Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und Unheil anzurichten; ich aber bin gekommen, damit die Schafe Leben haben und Überfluß (oder: reiche Fülle) haben.“ (Jesus in Johannes Kapitel 10, Vers 10; Menge Bibel, 1939) Richten wir uns auf Jesus aus, so haben wir nicht nur das ewige Leben (statt dem ewigen, lebendigen Tod in der Hölle, fern von Gott), sondern wir haben auch Überfluß und reiche Fülle. Ein Bankkonto? Das langt dann wahrscheinlich gar nicht mehr, wir brauchen mehr als zwei.

Materielles ist schön, aber sekundär

Das Ver-rückte, was wir noch nicht ganz verstehen, solange wir zu sehr im Irdisch-Weltlichen verhaftet sind, ist, daß — so schön all das Zeugs ist — das Materielle immer weniger wichtig wird, je mehr wir spirituell wachsen. Viel Geld zu haben zum Beispiel ist nicht mehr Selbstzweck; Geld wird zum schönen (aber unwichtigen) Beiwerk. Wir wissen, daß Gott uns immer mehr als gut versorgt.

Ganz zu schweigen hier von: Wenn wir sterben, schiebt uns kein Bankangestellter eine Kreditkarte mit in den Sarg, dem auch kein Möbelwagen mit all dem Zeugs, für das wir uns so abgestrampelt haben, folgt; wir gehen ohne all das materielle Zeugs, das uns für ein paar Jahrzehnte hier auf der Erde das Wichtigste geworden ist. Arm dran, wer dann so sterben muß und zu seinen irdischen Lebzeiten nicht dafür gesorgt hat, daß Gott und Jesus in seinem Denken an erster Stelle stehen.

Soll damit einer fahlen, grauen Lebensweise hier auf der Erde das Wort geredet werden? Nein, überhaupt nicht. Gott will, daß es uns prima geht, in allen, auch den materiellen, Bereichen. Aber Gott will nicht, daß wir das bißchen Geld und Materielles an erste Stelle setzen: „Niemand kann (gleichzeitig) zwei (sich widerstreitenden) Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen ergeben sein und den andern mißachten: ihr könnt nicht (gleichzeitig) Gott und dem Mammon dienen.“ (Jesus in Matthäus Kapitel 6, Vers 24; Menge Bibel, 1939)