Ja und? Dann regnet es eben. Dann stürmt es eben. Dann prasselt es runter auf mich, dass kaum noch was zu sehen ist. Dann droht es mich halt wegzuspülen oder umzuhauen. Aber das bringt mich doch nicht mehr von dir weg, mein Gott.

„Wer auf mich hört und danach handelt, ist klug und handelt wie ein Mann, der ein Haus auf massiven Fels baut. Auch wenn der Regen in Sturzbächen vom Himmel rauscht, das Wasser über die Ufer tritt und die Stürme an diesem Haus rütteln, wird es nicht einstürzen, weil es auf Fels gebaut ist.“ (Jesus in Matthäus Kapitel 7, Verse 24 – 25)

Ja und? Dann fahren wir eben durch einen Tunnel. Dann wird es eben dunkel. Dann drückt halt beklemmende Enge den befreienden Bick auf deine herrliche Weite zusammen. Aber das bringt mich doch nicht mehr von dir weg, mein Gott. Ich steig doch nicht mitten im Tunnel aus, mein Gott.

„Auch wenn ich durch das Tal der Todesschatten gehe, fürchte ich mich nicht, denn du bist an meiner Seite. Dein Stecken und Stab schützen und trösten mich.“ (Psalm 23:4)

Und dann finde ich halt meinen geliebten Sohnemann mit zerschossenem Schädel auf dem Fußboden seines Zimmers. Und dann macht halt alles von jetzt auf sofort keinen Sinn mehr. Und ich verstehe nichts mehr. Auch nicht dich. Aber das bringt mich doch nicht von dir weg, mein Gott.

Und dann ist alles Geld weg. Alle Konten leer. Und dann steh ich halt mit kaputten Schuhen nachts irgendwo in der Dunkelheit und verstehe nicht, warum du mir nicht schneller hilfst. Aber das bringt mich doch nicht mehr weg von dir, mein Gott.

Nehmen sie den Leib,
Gut, Ehr, Kind und Weib:
lass fahren dahin,
sie haben’s kein’ Gewinn,
das Reich muss uns doch bleiben.
(Ein feste Burg ist unser Gott)

Und dann kann ich halt nicht mehr. Dann hab ich halt keine Kraft mehr. Dann mag ich halt nicht mehr. Und dann sag ich halt zu dir: ´Laß mich sterben, mein Gott, ich kann nicht mehr.´ Aber das bringt mich doch nicht mehr weg von dir, mein Gott.

Und dann liege ich halt verloren in meinen Sünden und komm nicht mehr hoch. Und dann schüttelt mich halt die Angst. Und dann holt halt die Einsamkeit auch noch die Traurigkeit in meine Wohnung. Ja und? Das bringt mich doch nicht mehr weg von dir, mein Gott.

„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; habe keine Angst, denn ich bin dein Gott. Ich helfe dir, ja, ich mache dich stark, ja, ich halte dich mit meiner hilfreichen Rechten.“ (Gott in Jesaja Kapitel 41, Vers 10)

Und du überschüttest mich mit deinem Segen. Und sie werfen mich mit Geld zu. Und ich bin so stolz auf mein Tun und Machen. Aber das bringt mich nicht mehr weg von dir, mein Gott.

Gut, sagt mein Gott zu mir. Gut, dass du da bist. Ich hab so viel Freude an dir.

„So spricht der Herr, der die Erde geschaffen und fest gegründet hat — und sein Name ist Herr: „Ruf mich, dann will ich dir antworten und will dir gewaltige und unglaubliche Dinge zeigen, von denen du noch nie gehört hast.“ (Gott in Jeremia 33:3)

Ich würde dir so gerne so viel geben, mein Gott.
Du mußt mir nichts geben. Nehme einfach meine Liebe für dich, mein Kind, und genieße es.