Die Frauenfeindlichkeit Mensch-gemachter Religion treibt teilweise merkwürdige Blüten. So schrieben mir schon Religiöse, daß man am Umstand, daß Sara über Gottes Zusage gelacht habe, sehen könne, wie gut es sei, daß Gott den Frauen das Predigen verboten habe, weil die Frau halt Gott nicht glaubt. Seufz.

Nirgendwo in der Bibel verbietet Gott der Frau das Predigen. Im Gegenteil, es war eine Frau, die die Botschaft, daß der Messias gekommen ist, in ganz Jerusalem verkündete (Lukas 2:38). Und es war eine Frau, die Jesus damit beauftragte, seinen Jüngern die gewaltigste Botschaft in der Menschheitsgeschichte, nämlich seine Wiederauferstehung vom Tod zu verkündigen (Johannes 20:11-18).

Paulus verbot Frauen das Predigen. Paulus verbot Männern, eine Frau zu berühren

In einer ganz konkreten Gemeindesituation hat Paulus den dortigen Frauen das Predigen untersagt (bei 1. Timotheus 2:12 sagt Paulus: „gestatte ich keiner Frau, Lehrvorträge zu halten“). So wie Paulus ebenfalls in einer ganz konkreten Gemeindesituation auch gesagt hat, daß der Mann keine Frau berühren soll, also keinen Geschlechtsverkehr haben soll (bei 1. Korinther 7:1, Menge Bibel: „Ein Mann tut gut, (überhaupt) kein Weib zu berühren“).

Typisch Mann: Die Aussage von Paulus über das Verbot des Predigens für Frauen greifen viele „christliche“ Männer gerne auf und verbieten damit Frauen den Mund. Aber die Aussage von Paulus an Männer über das Verbot, Geschlechtsverkehr mit Frauen zu haben… äh… hm… na ja, das muß Mann nicht so ernst nehmen…

Durch Jesus haben wir, die an ihn als ihren Retter glauben, zurückgefunden zu dem Zustand, den Gott von Anfang an für uns Menschen in seiner Schöpfung vorgesehen hatte. „Da gibt es nun nicht mehr Juden und Griechen (= griechisch redende Heiden), nicht mehr Knechte (= Sklaven) und Freie, nicht mehr Mann und Weib: nein, ihr seid allesamt Einer (oder: eine Einheit) in Christus Jesus.“ (Galater Kapitel 3, Vers 28; Menge Bibel, 1939)
Da werden dereinst so manche „christliche“ Männer gewaltig ins Stottern kommen, wenn Gott ihnen vorhält, wie schäbig sie Frauen behandelt haben.

Zurück zu der Behauptung, weil Sara über Gottes Zusage gelacht habe, sei es gut, daß Frauen nicht predigen dürften, weil sie ja nicht so richtig an Gott glauben. Nun, das ist natürlich völliger Humbug und steht im Widerspruch zu dem, was wir in Gottes Wort lesen.

Menschen glauben Gott nicht immer wirklich dessen Zusagen. Das war bei Sara und Abraham so. Das ist auch bei uns noch so

Denn nicht nur Sara hat über Gottes Zusage, daß sie noch im hohen Alter einen Sohn gebären würde, gelacht, sondern auch Abraham hat über Gottes Zusage, daß er mit seinen 100 und Sara mit ihren 90 Jahren noch einen Sohn bekämen, gelacht: „Da warf sich Abraham auf sein Angesicht nieder und lachte; denn er dachte bei sich: »Einem Hundertjährigen soll noch (ein Sohn) geboren werden? Und die neunzigjährige Sara soll noch Mutter werden?«“ (1. Mose Kapitel 17, Vers 17; Menge Bibel, 1939)

Was lernen wir daraus?

Gott hat Frauen und Männer gleichberechtigt erschaffen. Und wird Männer, die Frauen unterdrücken, zur Rechenschaft ziehen. Dies gilt insbesondere, wenn „christliche“ Männer sich dabei auch noch auf Gott berufen und dadurch Gottes herrliches Wesen verdrehen und falsch darstellen (Hiob 42:7).

Und wir sehen am Umstand, daß Sara und Abraham gelacht haben, weil beide Gottes Zusagen nicht glaubten, daß wir nicht alleine sind, wenn auch wir uns nicht so richtig vorstellen können, daß Gott in unserem Leben Wunderschönes bewirkt.

Aber so wie Gottes Zusagen im Leben von Abraham und Sara eintrafen, so manifestieren sich Gottes Zusagen auch in unserem Leben – nach seinem Zeitplan, der immer besser, weil perfekt, als unser Zeitplan ist. Vertrauen Sie. Und wenn es dauert? Dann warten Sie eben. Das Warten ist so dröge? Stimmt, hierüber können Sie beim Warten nachdenken (und sich schon freuen): „Durch die mächtige Kraft, die in uns wirkt, kann Gott unendlich viel mehr tun, als wir je bitten oder auch nur hoffen würden.“ (Epheser Kapitel 3, Vers 20; Neues Leben Bibelübersetzung)

Ich bin echt gespannt, mein herrlicher Gott, was du noch alles an Tollem in meinem Leben bewerkstelligen wirst. Ich danke dir dafür.