Ach, Gott wird schon machen – denkt so mancher und gibt mehr Geld aus, als er hat. Dabei hat Gott schon längst gemacht: Denn er hat uns auch unseren Verstand geschenkt. Und mit unserem Verstand können und sollen wir schon im Vorfeld so manches erledigen. Beispielsweise daß wir nicht mehr Geld ausgeben, als wir einnehmen, weil wir sonst nämlich in uns knechtende Schulden geraten.

Wenn man 600 Euro für den Monat zum Leben zur Verfügung hat, man aber 500 Euro für eine Wochenend-Luxus-Flußkreuzfahrt ausgibt, darf man sich nicht wundern, daß es an der Supermarkt-Kasse schnell sehr eng wird. Und nein, ich denke nicht, daß die Kassiererin Ihre Kapitäns-Mütze in Zahlung nehmen wird.

Und auch beim Spenden geben wir natürlich nur so viel, daß wir selber nicht in Not geraten. Was nützt Ihnen Ihre tolle Spende, wenn Sie aus Ihrer schönen Wohnung, für deren Miete Sie nun kein Geld mehr haben, und in einen Pappkarton auf dem Parkplatz hinter dem Supermarkt umziehen müssen? Und für Ihren Zettel mit der Information „Mit meinen Spenden wurden drei Waisenhäuser in Afrika aufgebaut“, den Sie auf Ihren Pappkarton geklebt haben, interessiert sich auch niemand so wirklich.

Jeder spende so viel, wie er entbehren kann, damit er nicht selber in Not gerät

„… Gebt so viel, wie ihr entbehren könnt. Wenn ihr wirklich dazu bereit seid, kommt es nicht darauf an, wie viel ihr erübrigen könnt. Gott möchte, dass ihr gebt, was ihr habt, und nicht, was ihr nicht habt. Denn ihr sollt natürlich nicht so viel geben, dass ihr nachher selbst nicht mehr genug habt.“ (2. Korinther Kapitel 8, Verse 11-13; Neues Leben Bibelübersetzung; farblich hervorgehoben durch mich)

Die 10 Prozent sind eine hilfreiche Krücke

Man kann und soll nicht mehr geben, als man erübrigen kann, denn Gott will nicht, daß wir selber in Not geraten. Deshalb die mehr als hilfreiche Faustregel: 10 Prozent spenden; damit ist man immer auf der sicheren, Gott gewollten Seite.

Wenn man wenig Geld hat, dann ist die 10-Prozent-„Krücke“ nützlich. In meinen Monaten der Obdachlosigkeit, habe ich – ob das 5 Dollars oder 23 Dollars waren, die ich ab und an bekam – stets (obwohl es mir nicht immer leicht fiel) 10 Prozent gespendet.

Ah, the Coffee Guy again

Ich kaufte immer die kleinste und billigste Dose Kaffee, die es gab, und die spendete ich dann der lokalen Food-Bank. Üblicherweise spenden die Leute Gemüse oder Reis oder so Basis-Sachen. Aber als Kaffee-Liebhaber weiß ich, wie sehr man sich gerade auch in der Not über eine schöne Tasse Kaffee freut. Nebenbei, die Kaffee-Dosen, die ich zur Food-Bank brachte, waren immer sofort weg. Ich kann mir gut vorstellen, was für eine Freude gerade auch angesichts der Not der Kaffee den Menschen machte.

Der reiche Synagogen-Vorsteher konnte nicht auf sein Geld verzichten. Der Sünder Zachäus angesichts der ihn versöhnenden Gnade schon

Wenn man mehr Geld zur Verfügung hat, dann gibt man auch gerne mehr. Für einen Jesus-Gläubigen geht es nicht um Rituale oder Formeln. Wir sind getragen von der herrlichen Freude unser Errettung und Versöhnung mit Gott; das motiviert uns, auch von unserem Geld abzugeben. Wir bekommen es ja ohnehin von Gott immer mehr als reichlich wieder (Wie Gott aus 10 Mark 150 Mark machte).

Gott zwingt niemanden zum Spenden. „Denkt daran: Wer wenig sät, wird auch wenig ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten. Jeder soll für sich selbst entscheiden, wie viel er geben möchte, und soll den Betrag dann ohne Bedauern und ohne Widerstreben spenden. Gott liebt den, der fröhlich gibt. Er hat die Macht, euch mit all seiner Gnade zu überschütten, damit ihr in jeder Hinsicht und zu jeder Zeit alles habt, was ihr zum Leben braucht, und damit ihr sogar noch auf die verschiedenste Weise Gutes tun könnt.“ (2. Korinther Kapitel 9, Verse 6-8; NGÜ)

Denken wir an die zwei Beispiele, die Jesus anführt. Der Religiöse (wahrscheinlich ein reicher Synagogen-Vorsteher oder Mitglied des Hohen Rates, wie eine Fußnote bei Lukas 18:18 der Neuen Genfer Übersetzung ausführt), der durch Einhaltung der Gebote vor Gott gerecht werden wollte, konnte nicht auf sein Geld (das ihm wichtiger als Gott war) verzichten. Wir erfahren von Jesus, daß dieser Mensch traurig von dannen ging (Lukas 18:18-23)

Umgekehrt aber gab der reiche Zolleinnehmer Zachäus ohne Hinweis auf Gebote aus dem Alten Bund die Hälfte seines Reichtums weg und ersetzte jedem, den er betrogen hat, den Betrag vierfach! Warum? Ergriffen und gerettet nicht durch die Gesetze, sondern durch die unverdiente Gnade von Jesus (Lukas 19:1-10) • Zwei Gründe, warum wir spenden können

Ich sah mal im amerikanischen Fernsehen ein Interview mit einem wohlhabenden, erfolgreichen Musikproduzenten. Der erzählte, daß er in seinen Anfängen immer 10 Prozent gespendet habe. Mittlerweile (Haus bezahlt; Ausbildung seiner Kinder finanziert; genug materielles „Zeugs“ angeschafft und all die Reisen, die er mal machen wollte, hat er gemacht) spendet er 90 Prozent, weil er mit den verbleibenden 10 Prozent gut leben kann.

Wenn Sie mich fragen

Immer 10 Prozent sofort spenden. Kein langes Gedöns, keine langen Überlegungen, kein Abwarten… Gott hat uns Geld gegeben; wir geben dann sofort 10 Prozent weiter. Glaubend im Vertrauen, daß Gott uns mehr als gut versorgt („Der Herr ist mein Hirte, darum leide ich keinen Mangel“, Psalm 23:1; NGÜ). Und 10 Prozent, die wir weitergeben, machen uns weder arm, noch bedrohen sie unsere finanzielle Sicherheit.

Wenn wir können, dann geben wir auch mehr.

Wem wir Geld geben sollen? Wir fragen Gott und bitten um entsprechende Führung („Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf“, Jakobus Kapitel 1 Vers 5).

Christlicher Egoismus: Geld nur für Sie?

Viele Christen bitten Gott um Geld; Tenor: Ich will doch nicht viel, gerade eben so viel, daß ich gut über die Runden komme. Was für ein bodenloser Egoismus! Denn überlegen Sie mal: Was ist mit den Menschen in Not? Wollen Sie nicht genug Geld haben, daß Sie denen auch helfen können? Ihre Nachbarin verzweifelt, weil ihr Hund, bei dem Krebs entdeckt wurde, dringend operiert werden muß, damit er nicht stirbt. Aber Ihre Nachbarin hat nicht die 2.000 Euro für die Tierarzt-Rechnungen. Wollen Sie nicht genug Geld haben, daß Sie der bedrängten Frau finanziell helfen können? Und was ist mit der Verbreitung Gottes herrlicher Botschaft, die jeden, der das glaubt, vor einer HorrorExistenz in der Hölle rettet? Wollen Sie kein Geld haben, um möglichst vielen Menschen die Frohe Botschaft vermitteln zu können? Eben. Deshalb bitten wir Gott um Geld für uns, um Geld für andere und um Geld, um mitzuhelfen, seine Botschaft zu verbreiten • Vermeiden Sie diese 3 Fehler bei Ihren Gebeten