Ich krieg es nicht immer hin. Denn manchmal zerren und ziehen die Fragen so dolle an mir und bringen mich ins Wanken. Aber sie haben immer weniger Macht über mich, denn ich habe diese herrliche Freiheit geschmeckt, diese wunderbare Befreiung von allen Sorgen und aller Angst in mir gehabt, und das gibt die Kraft. Und dann schau ich zu dir, mein Gott, und dann bin ich bei dir, mein herrlicher Gott, und dann erfüllt mich alles von dir, mein wunderbarer Gott. Und es quält mich kein Warum? mehr.

Und so stell ich mich in deine herrliche Ruhe. Wissend, daß mir nichts mehr passieren kann, daß ich alle Traurigkeit hinter mir gelassen habe. Kein Warum? quält mich mehr. Denn alles, alles, alles ist gut mit dir.

Und ich, der doch so gerne schreibt, hab dann kein Wort mehr, mit dem ich beschreiben könnte, wie herrlich es bei dir ist, mein wunderbarer Gott. Und wir beide wissen, daß das auch nicht nötig ist. Du erfüllst mich. Und ich steh in dir. Ich bin mehr ich als jemals zuvor und dennoch in dir und du in mir. Und in solchen Momenten weiß ich, wie lächerlich es ist, nach dem Warum? für diese oder jene Schramme zu fragen, die sie mir angetan haben. Wie lächerlich es ist, nach dem Warum? für dieses oder jenes Leid zu fragen, das sie mir in den Weg warfen. Denn alles, alles, alles ist gut in dir und mit dir, mein herrlicher Gott. Und wird es für alle Ewigkeit so bleiben.

Und auch das häufigste Warum?, das schlimmste Warum?, das am schmerzendste Warum? spielt keine Rolle mehr in deiner Nähe, denn deine Liebe ist größer als der Schmerz über den Verlust von meinem Sohnemann, der sich aus dem Leben schoß, so daß nix mehr von jetzt auf sofort einen Sinn machte.

Und in solchen schönen Momenten frag ich mich auch nicht mehr, warum du mich liebst, denn ich bin in deiner Liebe für mich. Alle Fragen beantwortet und kein Warum? mehr. Was für eine herrliche Freiheit du uns schenkst.