Wer mag schon gerne verlassen werden? Verlaß mich nicht, sagen wir. Aber Liebste verlassen einen, weil sie nichts mehr für einen empfinden. Oder sie kommen bei einem Unfall von jetzt auf sofort um und sind nicht mehr da. Oder sie sterben langsam von uns weg, weil die Krankheit sie aus unserem Leben zerrt und sie nichts mehr bei uns hält.

Verlaß mich nicht, sagen wir. Und sind dann doch so oft allein. Und weinen. Und unser Herz blutet. Und wir denken, es geht nicht mehr weiter.

Du weißt doch, daß du dich auf mich verlassen kannst, sagte mein Sohnemann.
Ja, sagte ich, das weiß ich.
Und dennoch fand ich ihn dann mit zerschossenem Schädel auf dem Fußboden von seinem Zimmer. Es läuft halt manchmal anders, als wir alle es uns vorstellen und wünschen.

Gott verläßt uns nicht

Hast du mich jetzt aufgegeben?, fragte ich Gott, als nichts mehr einen Sinn ergab, und ich nichts mehr verstand und nichts mehr konnte und nichts mehr wollte. Hast du mich aufgegeben, mein Gott?

Gott gibt uns nicht auf: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen: du bist mein! Sooft du durchs Wasser gehst: ich bin bei dir, und durch Ströme: sie sollen dich nicht überfluten! Sooft du durchs Feuer gehst: du sollst nicht versengt werden, und die Flamme soll dir nichts antun! Denn ich, der HERR, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein Retter“ (Gott in Jesaja 43:1-3)

Verlaß mich nicht, mein Gott. Und wenn alle gehen. Und wenn alle von uns fortgerissen werden. Gott bleibt. Gott verläßt uns nicht. „ich will dir meine Hilfe nicht entziehen und dich nicht verlassen“ (Josua Kapitel 1, Vers 5)

Unser herrlicher Gott bleibt bei uns

Und so kann uns nix und niemand mehr umhauen. Denn wir wissen glaubend: „Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht.“ (Gott in Jesaja Kapitel 49, Vers 15)

Wir gehören Gott. Und nicht mehr der Angst

Was für ein herrlicher Gott du bist, der uns, die ihm gehören, nicht vergißt und nicht verstößt und nicht verläßt. „Denn der Herr wird doch sein Volk niemals verstoßen – sein Eigentum lässt er nicht im Stich!“ (Psalm 94, Vers 14; Neue Genfer Übersetzung)

Ja, wir gehören dir. „er hat uns auch sein Siegel aufgedrückt ´als Bestätigung dafür, dass wir jetzt sein Eigentum sind`“ (2. Korinther 1,22; Neue Genfer Übersetzung) Wir gehören dir. Und wir wollen nicht mehr der Angst gehören, nicht mehr dem Zweifel, nicht mehr der Traurigkeit, nicht mehr der Einsamkeit, nicht mehr der Hoffnungslosigkeit. Wir gehören dir, dem Besten und Schönsten und Mächtigsten und Reichsten und Gesündesten und Fröhlichsten, dir gehören wir. Und alles, was dir gehört, gehört auch uns. Denn unser himmlischer Vater sagt: „alles, was mein ist, ist auch dein“ (Lukas 15:31).