Mal ehrlich gefragt: Haben Sie sich groß geändert, als Sie in der Bibel beispielsweise gelesen haben, „Macht euch also kein Sorgen…“, „Sorgt euch also nicht um morgen“ oder „Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt“ (wozu Jesus uns ausdrücklich aufruft; siehe seine Ausführungen in Matthäus Kapitel 6, Verse 19-34)?

Weiß Jesus, wie es im Leben zugeht?

Das hört sich gut an, im Prinzip. Aber weiß Jesus, wie es hier unten im Alltag zugeht? ‚Sich keine Sorgen machen‘, das ist leicht gesagt, wenn die Rechnungen schreien ‚Zahl mich!‘ oder die Diagnose vom Arzt ruft ‚Du bist krank, schwer krank‘. Sich keine Sorgen machen…

Seien wir ehrlich: Wir lesen in der Bibel all die herrlichen Versprechen, die Gott, unser himmlischer Vater, uns macht; wir lesen die Aufforderungen von Jesus, daß wir Gott in allem und mit allem einfach nur vertrauen sollen (und müssen), aber meistens verlieren wir schon bei dem ersten Problem (na ja, vielleicht auch erst beim zweiten oder dritten Problem), das sich uns in den Weg stellt, das Vertrauen und bekommen Angst oder geraten gar in Panik. Wir wälzen uns nachts mit unseren Problemen im Bett und fragen uns, wie wir das alles schaffen sollen.

Aber Jesus hat ja nicht irgendwie so nett und locker daher geredet, wenn er sinngemäß sagt(e): ‚Macht euch keine Sorgen; Gott, euer Vater, weiß, was ihr braucht, und er kümmert sich darum, daß ihr es bekommt. Verlaßt euch darauf‘. Jesus ist ja Mensch geworden und auf die Erde gekommen. Er weiß, was wir hier unten durchmachen und welchen Versuchungen wir ausgesetzt sind. Er hat das alles aus erster Hand erlebt. Jesus hat gelitten, geweint, gehofft… so wie wir. Unterschied zu uns: Jesus hat _unerschütterlich_ Gott vertraut.


Na ja, mag man jetzt denken. Jesus hat es ja auch leicht gehabt. Er als Mitglied der Heiligen Dreeinigkeit von Gott wußte das ja alles um Gott. Nein, nein, als Gott in Jesus Mensch wurde, war er all den Versuchungen und Problemen ausgesetzt, denen wir auch ausgesetzt sind. Lesen Sie mal in den vier Evangelien von Matthäus & Co nach, wie oft — nämlich täglich — Jesus sich zurückzog, um mit Gott zu sprechen (aka zu beten). Da stärkte Jesus sein Vertrauen in Gott.
Oder lesen Sie diese gewaltig ergreifende Stelle nach, als Jesus voller Angst, Traurigkeit und Verzweiflung war angesichts der drohenden Kreuzigung („Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit (…) Meine Seele ist zu Tode betrübt“, Jesus in Matthäus Kapitel26, Verse 36-44).
Jesus weiß, was Angst und Verzweiflung bedeuten. Er hat es wie Sie und ich durchlebt. Aber Jesus hat über alle irdisch-weltlichen Dinge den stärkenden Kontakt zu Gott gesucht.


Redet Gott unverbindlich daher?

Und auch Gott redet nicht einfach so locker, unverbindlich daher, wenn er uns sagt: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott. Ich helfe dir, ja, ich mache dich stark, ja, ich halte dich mit meiner hilfreichen Rechten.“ (Gott in Jesaja Kapitel 41, Vers 10)

Der Schöpfer vom Universum, Gott, vor dem niemand war, über dem niemand ist, diese mächtiger als alles und alle geistige Person sagt zu Ihnen (und mir und jedem Menschen): „Fürchte dich nicht, ich werde dir helfen.“ (Gott in Jesaja 41:13)

Müßten wir dann nicht vollkommen locker und easy durch jedes Problem gehen? Müßten wir dann nicht ohne Angst bleiben, wenn irgendwas in unserem Leben aus dem Ruder läuft?
Die Antwort: Ja, das könnten wir; aber wir tun es (meist) nicht.

Warum fürchten wir uns und machen uns Sorgen? Weil wir Gott nicht 100%ig vertrauen.

All die Schlafprobleme, die uns wachhalten, all die psycho-somatischen Auswirkungen wie Rückenschmerzen und Nackenverspannungen oder Magenschmerzen, sie sind vollkommen überflüssig, wenn wir Gott bei allen Problemen und Schwierigkeiten vertrauen würden, der uns zusagt: „Fürchte dich nicht, ich werde dir helfen.“ (Gott in Jesaja 41:13)

Freuen wir uns über Probleme. Wie bitte?

Nun ist Gott derart phantastisch, daß er uns nicht nur zusagt, daß er uns in allem helfen will, sondern seine Liebe zu uns geht noch weiter.
Er sieht, daß unser Glaube schwach ist, und daß wir uns ängstigen und Sorgen machen. Aber Gott möchte, daß wir eine enge, persönliche Beziehung zu ihm haben und ihm hundertprozentig vertrauen. Wendet sich Gott angesichts unseres fehlenden Vertrauens enttäuscht ab? Nein. Er hält weiterhin für uns die Tür zu ihm auf.

All die Probleme, all die Schwierigkeit, all die Katastrophen, die sich in unserem Leben ereignen, sollen uns helfen, damit wir mehr und mehr zu unserem Gott finden und lernen, ihm — und nicht irgendwelchen Dingen im irdisch-weltlichen System oder unseren Fähigkeiten oder unserem Tun — zu vertrauen.

Wir sollen wie Jesus werden. Perfekt. Und Jesus, als er als Mensch hier unten auf Erden war, hat Gott hundertprozentig vertraut.
Und natürlich auch wir können und sollen Gott, unserem Schöpfer und himmlischen Vater, ganz und gar vertrauen. Damit wir das lernen, nämlich in jeder Situation auf Gott zu vertrauen, läßt Gott es zu, daß uns Schwierigkeiten und Probleme begegnen.

„Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst.“ (1 Petrus Kapitel 1, Vers 7)
Warum sollen wir uns freuen, wenn uns nervige Dinge das Leben vermiesen? „Dadurch soll sich euer Glaube bewähren und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist.“ (1 Petrus 1:7)

Damit nichts falsch verstanden wird: An Gott glauben und Gott vertrauen heißt nicht, daß wir uns nicht bemühen und nicht fleißig sein sollen. Aber eingebettet im Vertrauen zu Gott; auf der Basis unseres Glaubens, daß Gott für uns sorgt und alles zum Besten führt.

Wir bitten Gott im Gebet um Führung; und er wird uns „sagen“, was wir wie tun oder nicht tun sollen. Wie Gott mit uns spricht? Also zu mir hat er noch keinen Engel ins Wohnzimmer geschickt, der mir mit Donnerstimme verkündet hat, was ich am nächsten Tag tun soll. Gott spricht zu mir durch sein Wort, die Bibel. Er führt mich zu Bibelstellen, die bestehende Probleme bei mir erhellen und einen Ausweg bereithalten.

Aber da haben wir einen wichtigen Punkt, den wir in unserem Leben als Christen auch meist nicht richtig händeln: Wir lange sprechen Sie mit Gott? Wie viel Zeit wenden Sie jeden Tag für Ihr Gespräch mit Gott auf? Wenn wir nicht jeden Tag in der Bibel, Gottes Wort, lesen, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn unsere Beziehung zu Gott schwach und brüchig ist. Erforschen wir in der Bibel, wie Gott ist, was seine Pläne sind. Erforschen? Ja mei, jeden Tag drin lesen. Nehmen Sie sich vor (ich nehme es mir auch jeden Tag immer wieder vor), daß Sie täglich 30 Minuten in der Bibel lesen.

Siehe in diesem Zusammenhang durchaus auch:
Warum läßt Gott Schwierigkeiten in unserem Leben zu? Hebräer Kapitel 4, Vers 16