Mir fiel die Tage auf, daß man jede Menge Hinweise im Zusammenhang mit Gott zu Themen wie Angst, Sorgen, Krankheit, Drogensucht, Sexsucht, Burnout usw. usf. findet… das ist natürlich auch ok, weil wir brauchen Gottes Hilfe, um heil(ig) zu werden. Und Gott gibt gerne und reichlich.

Aber andererseits warum so wenig über Dankbarkeit? Warum so wenig über Gott loben, ihn preisen und ihm Lieder singen?

Wenn das Flugzeug abstürzt, gibt es keine Atheisten mehr.
Aber nach erfolgter Notlandung dann doch wieder…

Wie Ihre Antwort ausschaut, weiß ich natürlich nicht. Meine Antwort ist die: In der Not suche und rufe ich meinen Gott. Da bete ich, wenn ich mit dem Rücken an der Wand stehe und nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll.
Hilft Gott dann (und er hilft immer; allerdings stellen Sie sich schon mal auf die Faustregel ein: Gott hilft meistens nicht zu früh, aber immer rechtzeitig), dann bin ich dankbar, weine, lache und danke Gott. Je mehr Zeit dann vergeht, desto geringer die Rolle, die Gott in meinem Bewußtsein spielt. Bis zur nächsten Schwierigkeit…

Nach dem Muster lief mein Leben immer wieder ab. Und was jetzt so offensichtlich erscheint, war mir über die Jahre und Jahrzehnte nie klar – und dabei bin ich eigentlich kein sooo dummer Mensch; nun ja.

Aber Gott hat a) Geduld und b) gibt uns immer wieder Chancen. Ein Glück Gott sei Dank.

Mit Problemen will Gott unsere Aufmerksamkeit bekommen

Und so hat Gott über die Jahre und Jahrzehnte immer wieder Probleme in meinem Leben zugelassen. Ich dann immer in der Not brav in Richtung Gott marschiert… Problem gelöst… dauerte nicht allzu lange, und ich war wieder „im Fleisch“ (wie die Bibel es nennt, wenn man meint, im irdisch-weltlichen System zu finden, was man sucht).
Gott rief mich mit Problemen wieder zu sich… ich in der Not mich wieder an Gott gewandt… Problem gelöst… dauerte nicht allzu lange – gut, Sie verstehen, was ich meine.

Und Gott hat mir schon einige, teilweise auch die wirtschaftliche Existenz erschütternde Probleme geschickt. Aber immer wieder auch die Lösung. Und so verlief mein Leben in einem „schönen“ Auf und Ab. Und so wäre es bis an mein irdisches Ende weitergegangen, und ich hätte dann ganz schön bedröppelt vor Jesus gestanden, wenn er und ich auf das, was ich aus meinem Leben gemacht habe, geschaut hätten. Wenn Gott nicht die größte Katastrophe, die ich mir vorstellen kann, in meinem Leben zugelassen hätte: Er nahm mir das Liebste, das ich hatte, meinen Sohnemann.
Warum das denn, lieber Gott?
Damit du lernst, mich mehr zu lieben als alles, was ich dir geben und nehmen kann.

Kleiner Einschub: Richterstuhl Jesus? Die Menschen, die zu ihren Lebzeiten Jesus als ihren persönlichen Retter und Herrn angenommen haben, müssen vor den Richterstuhl Christi. Kein Anlaß zur Besorgnis oder gar Angst. Denn dort indet kein Gericht statt; dort wird nicht entschieden, ob man vielleicht doch noch in die Hölle geschickt wird. Vor dem Richterstuhl Christi wird unser Leben beurteilt (beurteilt; nicht verurteilt), und wir erhalten Belohnungen, wenn wir Gutes getan haben und den Willen Gottes für unser Leben umgesetzt haben.

Die schlimmste Katastrophe = der größte Segen

Ich kann es drehen und wenden wie ich will. Hätte nicht die schlimmste Katastrophe, die ich mir vorstellen kann (nämlich, dass Eltern ihr Kind verlieren) — und es hat mich in meinem Leben auch nichts auch nur ansatzweise derart erschüttert und aus der Bahn geworfen –, dann hätte ich wie in all den Jahren vorher so ein WischiWaschi-Leben geführt. Schon mit Gott, aber nicht mit ihm an erster Stelle in meinem Leben. Schon mit der Bibel, aber nicht mit dem Heißhunger darauf wie nach dem Verlust meines Sohnes, weil ich Antworten suchte, weil ich meinen Gott verstehen wollte, weil ich wissen wollte (und will), wie ist das alles mit dem Leben und dem Sterben? Wo ist mein Sohn? Wo werde ich nach meinem Tod sein? Und wo ist mein Gott bei alledem?

Mein Leben als Christ war lauwarm

Vielleicht wäre ich sogar für mein Leben mit Gott und Jesus nach dem irdischen Tod (oder der Entrückung) ganz verloren gewesen, wenn Gott nicht einen derartigen Knaller in mein Leben als Wachmacher geschickt hätte.
Denn Jesus sagt(e) klipp und klar: „Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß, Wärest du doch kalt oder heiß!
Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien.
Du behauptest: Ich bin reich und wohlhabend und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend und erbärmlich bist, arm, blind und nackt.“
(Jesus in Offenbarung Kapitel 3, Verse 15 – 17)

Und dann gibt Jesus den Ratschlag, daß wir uns Gott zuwenden, um die wirklich wichtigen Dinge in und für unser Leben zu erkennen:
„Darum rate ich dir: Kaufe von mir Gold, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst; und kaufe von mir weiße Kleider und zieh sie an, damit du nicht nackt dastehst und dich schämen musst; und kaufe Salbe für deine Augen, damit du sehen kannst.“ (Jesus in Offenbarung Kapitel 3, Vers 18)

Es gibt keine Zufälle in unseren Leben. Und es gibt immer einen uns über alle Maße liebenden Gott, der alles versucht, um uns für ihn zu gewinnen: „Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst und kehr um!“ (Jesus in Offenbarung Kapitel 3, Vers 19)

Sich einfach in den Arm nehmen lassen

Und so ist die schlimmste Katastrophe zum schönsten Ereignis in meinem Leben geworden. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich liebte und liebe meinen Sohnemann wie ich keinen anderen Mensch geliebt habe und liebe. Und manchmal kommen von weit draußen, unerwartet gigantische Wellen der Traurigkeit und Verzweiflung, und ich kann strampeln wie ich will, aber ich gehe dann unter im Ozean von Traurigkeit und Verzweiflung und Unverständnis.
Oh mein Gott, jammerte ich da mal, das ist alles so schrecklich. Es tut so weh, so unvorstellbar weh.
Ich weiß, „sagte“ Gott zu mir, ich weiß, ich bin auch Vater. Und dann ließ ich mich einfach in seinen Arm nehmen.

Hm, jetzt ist dieser Beitrag, in dem ich eigentlich darüber schreiben wollte, daß wir Gott loben und preisen „müssen“, in eine völlig andere Richtung gelaufen. Aber ich laß das jetzt einfach mal so.