Alles möglich durch Christus

Wenn ich meinen Kindern sagte: Trinkt jeden Tag ein Glas Milch (weil ich damit wohltuende Gesundheit unterstützen wollte). Dann haben sie das gemacht. Und mich nie gefragt: Warum?

Meine Kinder haben einfach ihrem sie liebenden Vater vertraut. Nun gut, ich weiß natürlich nicht, was die vielleicht immer gedacht haben. Hoffentlich nicht: Och, der Alte schon wieder mit seiner Nerv-Milch. Na komm, kippen wir das Zeugs rein, damit er Ruhe gibt und nicht weiter nervt, sonst kommen wir nie zum Bauklötze-Spielen.

Es geht um die Liebe

Als Kind vertrauen wir unserem Vater (und der Mutter ohnehin noch mehr). Wir glauben, daß er nur das Beste für uns im Sinn hat. Wir müssen als Kind nicht immer alles verstehen; wir vertrauen unserem Vater. Und manches kann man als Vater seinen Kindern auch gar nicht erklären, weil den Kindern noch die größere, umfassendere Sichtweise fehlt. Meinem zweijährigen Kind zu erklären, warum ich von einem SupaDupa-Mercedes auf einen geleasten Twingo umsteige, weil ich meinen Job verloren habe und meine Ausgaben drastisch reduzieren muß, macht wenig Sinn. Dem Kind ist nicht wichtig, ob es im SupaDupa Mercedes oder im Mini-Twingo durch die Gegend fährt; viel wichtiger für das Kind ist erstmal, daß der Vater liebevoll dabei ist.

Wir glauben unserem Gott

Wir erklären unseren Kindern manche Sachen nicht en detail, weil wir sie mißachten oder dumm halten wollen, sondern weil wir als Eltern wissen, daß manches ihren Begriffshorizont noch überschreitet.

Oder denken Sie auch daran, warum man als Eltern seinen Kindern so manchen Wunsch nicht erfüllt. Doch nicht, weil man den Kindern nicht die Gipfelbesteigung vom Mount Everest gönnt, sondern weil man weiß, daß sein vierjähriger Sohn einfach noch nicht in der Lage ist, den höchsten Berg der Welt zu besteigen.

Gott will das Beste für uns

So ist es auch in unserer Beziehung mit unserem himmlischen Vater. Er will uns nichts vorenthalten; er will uns nicht dumm und uninformiert halten. Er weiß nur (besser als wir, die nur von A-B sehen, während er alles von A-Z im Überblick hat).

Es geht nicht darum, daß wir immer alles verstehen müssen. Es geht aber darum, daß wir immer alles glaubend mit unserem himmlischen Vater durchstehen. Natürlich dürfen Sie jammern „Warum das denn jetzt auch noch?!“, wenn, nachdem Ihre Bank Sie dazu auffordert, Ihre Kreditkarte zerschnitten zurückzuschicken, Ihr Kühlschrank in Flammen steht. Ja, wir dürfen jammern, wir dürfen verzweifeln, aber nachdem Sie den brennenden Kühlschrank gelöscht haben, finden Sie wieder möglichst schnell zum glaubenden Vertauen an Ihren Sie über alles liebenden himmlischen Vater.

Mit Gott alles durchstehen

Denken Sie nicht, ich schraub Ihnen hier religiös verbrämtes Gedons ins Ohr. Ich weiß, wovon ich rede. Nach dem Selbstmord meines Sohnes und der unvorstellbaren katastrophalen Trauer war für viele, viele Nächte und für viele, viele Wochen und für viele, viele Monate (auch noch bis heute) diese biblische Zusage mein Rettungsanker im gewaltigen Ozean der Verzweiflung: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken (oder: dienen)“ (Römer 8:287; Menge Bibel)

Gott führt alles zum Guten. Glauben Sie das?

Ich liebe an obiger Zusage die Festellung „Wir wissen“, nicht ‚Wir hoffen‘, nicht ‚Wir glauben‘, nicht ‚Es wäre schön, wenn‘, nicht ‚Vielleicht’… nein, wir wissen. Ich weiß nicht, vielleicht hätte ich das alles nicht durchgestanden und mich selber umgebracht, wenn Gott nicht „Wir wissen“ an der Stelle in die Bibel hätte schreiben lassen.

Und so weinte ich mich durch die Nächte und wußte, daß alles zum Guten wirkt, auch diese unfaßbare Katastrophe, nach der von jetzt auf sofort nichts mehr war wie es mal war.

Und so saß ich zusammengekauert in irgendwelchen Zimmerecken auf dem Boden mit angezogenen Beinen und wußte, daß Gott selbst diese völlige Verzweiflung zum Guten wirken lassen kann.

Ich versteh das nicht, mein Gott, sagte ich, aber ich weiß, auch das hier wird zum Guten wirken • 13 Wörter, die mein Leben retteten