Berlin (ots) – Der sudanesische katholische Bischof Maccram Max Gassis hat am Freitag, dem 25. Mai 2012, dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder über die sich verschärfende humanitäre Lage an der Grenze zwischen den Republiken Sudan und Südsudan berichtet. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Volker Kauder:
„Wir können nicht abseits stehen, wenn Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit oder ihrer Ethnie brutaler Verfolgung ausgesetzt sind. Mit großer Sorge beobachten wir daher die durch den sudanesischen Präsidenten Hasan Ahmed al-Baschir in Gang gesetzte Gewalt gegen die Bewohner der Nuba-Berge. Unter den Opfern sind auch zahlreiche Christen.
Die durch unabhängige Nichtregierungsorganisationen bestätigten Bombenangriffe auf zivile Ziele, wie etwa ein durch die Diözese El Obeid betriebenes Krankenhaus, verfolgen offenkundig das Ziel einer Vertreibung oder Vernichtung des Volkes der Nuba.
Bischof Maccram Max Gassis ruft angesichts der Gewalt, unter der vor allem Frauen und Kinder zu leiden haben, die Konfliktparteien zu einer Waffenruhe und der Aushandlung eines stabilen und dauerhaften Friedensvertrages auf. Er fordert darüber hinaus die Gewährung freien Zugangs für humanitäre Nothilfe in das Gebiet – mit dem Einsetzen der Regenzeit wird eine Versorgung der Region über die letzte freie Straße durch den Südsudan nicht mehr möglich sein.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass Deutschland seine Mitgliedschaft im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dazu nutzt, dass die internationale Völkergemeinschaft dem Regime des bereits wegen der Verbrechen in Darfur zur internationalen Fahndung ausgeschriebenen Präsidenten Hasan Ahmed al-Baschir ein klares Signal übermittelt:
Eine brutale Verfolgung von Minderheiten aus religiösen oder ethnischen Gründen widerspricht allen internationalen Vereinbarungen, und kann nicht geduldet werden. Darüber hinaus rege ich eine internationale Afrika-Konferenz an, die sich damit befassen soll, wie die anhaltende und zunehmende Gewalt auf dem Kontinent, unterbunden werden kann. Gerade in Afrika werden wie zum Beispiel in Nigeria in letzter Zeit verstärkt Christen extremistischer Übergriffe.“