(Open Doors) – Seit dem 5. September 2012 befindet sich Makset Djabbarbergenov, ehemaliger Pastor der usbekischen Hauskirchenbewegung, in einem Gefängnis der kasachischen Finanzmetropole Almaty. Obwohl von der UN als Flüchtling anerkannt, droht dem 32-jährigen Familienvater die Auslieferung in sein Heimatland Usbekistan, wo man ihn wegen seines Engagements in der Untergrundkirche vor Gericht stellen will.
Gefangen in der Illegalität
Der im usbekischen Symbai geborene Makset Djabbarbergenov kam im Jahr 2000 zum christlichen Glauben und übernahm bereits kurz darauf Verantwortung in einer Gemeinde der autonomen usbekischen Republik Karakalpakstan. Derzeit verfügt keine der dortigen protestantischen Gemeinden über die erforderliche staatliche Registrierung, so dass alle gemeindlichen Aktivitäten als illegal gelten.
Sechsmal wurde Makset Djabbarbergenov wegen seines Engagements vor Gericht gestellt. Im Jahr 2007 durchsuchte die Polizei die Wohnung seiner Familie, woraufhin er mit seiner schwangeren Frau und ihren zwei Kindern über Tashkent nach Kasachstan floh.
Makset Djabbarbergenov die Anerkennung als Flüchtling verweigert
In Kasachstan beantragte die Familie Asyl. Aufgrund der herrschenden Verfolgung von Christen in ihrem Heimatland, erkannte das UN-Flüchtlingshilfswerk ihnen den Status als Flüchtling zu. Für einige Jahre tolerierte Kasachstan die Familie als Flüchtlinge. Aufgrund einer veränderten politischen Einschätzung kam die kasachische Regierung jedoch zu einer Neubewertung, was zu mehreren negativen Bescheiden gegen die Familie führte. Nun befasst sich das oberste Gericht Kasachstans mit ihrem Fall.
Usbekistan hat unterdessen einen Auslieferungsantrag gestellt, der zur Verhaftung des Familienvaters am 5. September 2012 führte. Zuvor hatten die Behörden bereits seine Schwägerin zwei Wochen lang in Haft genommen und so versucht, ihn zur Rückkehr nach Usbekistan zu bewegen. Dort erwarten ihn zwei Anklagen, die jeweils eine dreijährige Haftstrafe nach sich ziehen könnten.
Pastor Makset Djabbarbergenov erschüttert, aber hoffnungsvoll
Ein Freund Djabbarbergenovs hatte die Gelegenheit, ihn im Gefängnis zu besuchen. Der Pastor berichtete, in den Tagen nach seiner Verhaftung habe er vor Sorge und Unruhe zunächst kein Essen heruntergebracht und mit seinem Schicksal gehadert. Später sei er jedoch ruhiger geworden und habe schließlich gebetet: „Herr, wenn dieses Kreuz von Dir ist, nehme ich es an, was auch immer kommen mag. Hilf mir, es zu ertragen.“
Usbekistan rangiert aktuell an siebter Stelle auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors. Das Hilfswerk bittet um Gebet für die bedrängten Christen in dem zentralasiatischen Land. Es ist für seine Verstöße gegen die Religionsfreiheit und andere Menschenrechte bekannt: Immer wieder gehen Behörden rigoros gegen jede Art von vermeintlichem Extremismus vor. Dabei schrecken sie auch vor Folter nicht zurück.