Natürlich arbeitet Gott an uns. Ständig. Aber Gott übereilt nichts. Gott zwingt uns nicht irgend etwas auf, was wir (noch) nicht haben oder erkennen können. Gott kennt uns. Gott liebt uns. Und Gott nimmt Rücksicht auf unsere Geschwindigkeit.
Gott ist nicht langsam. Wir sind es.
Haben Sie sich mal überlegt, wie viele Trainingseinheiten ein Fußballer so in der Saison hinter sich bringt, ehe er am Ende die Meisterschale erringen kann? Und der Film, den Sie sich neulich anschauten. Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele Stunden Arbeit in den 90 Minuten stecken, die Sie sich am Ende anschauen?
Es ist normal, daß man üben muß, ehe man Fertigkeiten erwirbt, Fortschritte macht und Erfolge haben kann.
Die LP Sgt. Pepper von den Beatles, ein historischer Meilenstein der Musikgeschichte, ist alles in allem mal eben nur 39 Minuten und 50 Sekunden lang. Wissen Sie, wie lange die Beatles für diese noch nicht mal 40 Minuten gearbeitet haben? 700 Stunden im Studio.
Warum sind Sie also hinsichtlich Ihrer spirituellen Entwicklung ungeduldig? Oder sind Sie gar enttäuscht, weil es vermeintlich gar nicht weiter geht? Liegt der Stillstand vielleicht daran, weil Sie nicht genug „üben“?
Kann man Christentum üben? Nein und ja.
Beispiel: Ich war so ein Schönwetterchrist. Ich hatte sogar immer meine Bibel aufgeschlagen neben meinem PC auf meinem Schreibtisch, weil ich immer wieder darin las. Aber ich hatte ja gar keine Ahnung. Erst als sich mein Sohnemann mit unserer Schrotflinte aus dem Leben schoß, ging es bei mir richtig los. Ich wollte wissen, was ist das für ein Gott, der so etwas erlaubt? Oder war Gott es gar selber, der das gemacht hatte? Wollte Gott meinen Sohn bestrafen? Oder mich? Käme mein Sohn in die Hölle? Oder wäre das mein Aufenthaltsort in der Ewigkeit?
Kurzum, nach dem unermeßlichen Trauma durch den Selbstmord meines pubertierenden Sohnes war ich wild entschlossen, daß ich herausfinde, was das für ein Gott ist. Und was fand ich? Einen uns über alles liebenden himmlischen Vater, der alles, aber buchstäblich alles macht (sogar Jesus opfern), damit es uns gut geht. Ich fand meinen Gott, den gewaltigen allmächtigen Allmächtigen.
Und er sagte Hallo.
Und ich sagte Hallo.
Und? Bereit? Gehen wir jetzt los?
Klar. Du zeigst mir den Weg.
Denken wir doch nicht, daß unser Christsein einfach so irgendwie vom Himmel fällt. Klar, unsere Errettung fällt in der Tat vom Himmel. Einfach so geschenkt. Aber unsere dann bestehende Beziehung zu Gott, zu Jesus, zum Heiligen Geist… da können und sollen wir dran arbeiten, üben, verfestigen.
Gott ist nicht langsam. Er richtet sich nach unserer Geschwindigkeit. Also, lieber Leser, runter vom Sofa! Fernseher ausgeschaltet. Suchen Sie Ihren Sie über alles liebenden Gott.
Die allererste Adresse, wo Sie Gott finden, ist in seinem Wort, der Bibel.
So sehr ich überzeugt bin, daß das Lesen bei KTNJ Ihnen hilft, und so dankbar ich für Ihr Interesse an KTNJ bin, es ist _kein_ Ersatz für Ihr Lesen in Gottes Wort (aka Bibel) und Ihr darüber Nachdenken. Und damit ist noch nicht Schluß: So wichtig das Lesen von Gottes Wort ist, die lebendige Beziehung mit ihm ist es ebenso. Reden Sie mit Ihrem Gott. Mit Ihrem Jesus. Bitten Sie den Heiligen Geist um Führung und Hilfe.
“So wie ein Säugling nach Milch schreit, sollt ihr nach der reinen Milch — dem Wort Gottes — verlangen, die ihr benötigt, um im Glauben zu wachsen…” (1. Petrus Kapitel 2, Vers 2; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)
Damit nichts falsch verstanden wird: Keinerlei Grund für ein schlechtes Gewissen. Sie müssen nicht 24/7 mit der Bibel unter’m Arm rumlaufen und das halbe Evangelium auswendig aufsagen können. Worum es mir geht: Je mehr Zeit Sie in Ihre Beziehung zu Gott und Jesus investieren, desto besser wird Ihr Verhältnis zu ihnen. Und Sie sind es, der davon unermeßlich profitiert, jetzt und für die Ewigkeit.
Ich seh Sie nicken, aber höre Sie sagen: Ok, morgen fange ich an.
Nun gut. Aber hier schon etwas für heute: 3 (wirklich kurze) Dinge, die Sie heute über Jesus lesen könn(t)en