(Open Doors) – Christen in anderen Ländern erleben auf vielfache Weise, dass ihr Bekenntnis zu Jesus verbunden ist mit schmerzvollen Verlusten. Das musste auch Mohammed Khidir Khalil erfahren. Noch vor einem Jahr glaubte er sich mit seiner Familie in Sicherheit. Doch es kam anders: Nicht nur verlor er Frau und Kinder. Dem 38-jährigen ehemaligen Muslim aus dem Sudan droht auch, wegen „Apostasie“ (Abkehr vom Islam) angeklagt zu werden. In seiner Heimat gilt das als todeswürdiges Verbrechen.

Vor den Anfeindungen seiner Verwandten floh Khalil mit seiner Familie nach Ägypten. Dies sollte ihre neue Heimat werden. Vom Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) wurden sie als Flüchtlinge anerkannt und konnten somit bleiben. Doch im August vorigen Jahres kam dann die Wende.

Karte. Flucht aus dem Sudan nach Ägypten


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Frau und Kinder plötzlich weg

Nach einem Besuch von Khalils Schwiegermutter aus dem Sudan war plötzlich auch seine Frau Manal Hassan mit den beiden Söhnen weg. „Ohne mein Wissen nahm sie meine Frau und die Kinder mit zurück in den Sudan“, erzählte Khalil. Er erfuhr, dass sie die Scheidung eingereicht hat und sich nun zum Islam bekennt. Ein sudanesisches Gericht sprach automatisch seiner Frau das Sorgerecht für die Söhne zu. Er darf sie nicht sehen. „Ich bin aufgebracht gegen das Gericht, das einem verbietet, seine Kinder zu sehen“, sagte Khalil und erhob Einspruch. Er will kämpfen.

Ende des vorigen Jahres reiste er in den Sudan. Im April 2012 wagte er den Versuch, die Kinder zu sehen. Doch Hassans Familie drohte mit der Polizei. Khalils Vorstoß ist nicht ungefährlich: Denn leicht könnte er wegen seiner Abkehr vom Islam vor ein Schariagericht gestellt werden.

Anders als im christlich-animistischen Südsudan gilt im muslimischen Sudan das islamische Recht. „Das könnte zu meiner Verurteilung zum Tode führen“, sagte Khalil. „Aber ich bin dafür bereit. Ich möchte, dass die Weltöffentlichkeit das weiß.“ (Quelle: Compass Direct/Open Doors)

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