Für nicht wenige Menschen ist Gebet lediglich Gott um etwas bitten. Aber Gott ist doch mehr als „nur“ so eine Art Automat nach dem Motto ‚Gebet rein — erfüllter Wunsch kommt raus‘. Natürlich will Gott uns alles geben, was gut für uns ist, und natürlich hat Gott nichts dagegen, wenn wir mit unseren Wünschen vertrauensvoll zu ihm kommen, aber wie im Leben hier auf Erden: Ein Vater möchte für seine Kinder mehr, viel mehr sein, als nur ihr Versorger.

Was hat(te) Jesus als Tipp für uns zum Beten zu sagen? „Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Jesus in Matthäus Kapitel 6, Vers 6)

Gebet = Kommunikation mit Gott

Gott, als unser himmlischer Vater, möchte unser Ein und Alles sein. Und er verdient auch den ersten Platz in unserem Leben (siehe in diesem Zusammenhang vielleicht auch Gott ist unser guter Vater. Völlig egal, wie unser irdischer Vater war oder ist).

Als irdischer Vater möchte man nicht nur von seinen Kindern gebraucht werden, wenn mal wieder ein Scheck fällig ist, oder wenn Not am Mann ist und die Kinder nicht mehr weiterwissen; als irdischer Vater möchte man mit seinen Kindern ein schönes, umfassendes Verhältnis haben. Und so geht es auch Gott, unserem himmlischen Vater. Er möchte mit uns reden, er möchte uns zuhören, er möchte uns helfen, er möchte uns den Weg weisen, damit wir Schritt für Schritt dorthin kommen, wo Gott uns haben möchte. Und Sie können sicher sein: Das ist unaussprechlich mal schönes als alles, was wir uns mit unseren begrenzten irdischen Gedanken vorstellen können.

Beten wir nur, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen?

Sprechen (beten) wir also über alles mit Gott. Nicht nur, wenn wir mit dem Rücken an der Wand stehen und ohne seine Hilfe nicht mehr weiterwissen. Das tägliche Sprechen (beten) mit Gott hilft uns in jeder Beziehung: „Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.“ (Jesaja Kapitel 40, Vers 31) Sie werden es merken, wenn Sie jeden Tag Zeit mit Gott im Gespräch (Gebet) verbringen: Irgendwie auf übernatürliche Weise fließt sozusagen Kraft von Gott in Sie und Ihr Leben.

Gebet mit Gott gibt Kraft

Machen wir uns nichts vor: Keine (keine!) Versuchung, die Gott in unserem Leben zuläßt, ist zu stark, als daß wir ihr nicht widerstehen könnten. Nein, Sie müssen sich jetzt nicht gleich vom Teufel, dem alten Lügner, ein schlechtes Gewissen einflüstern lassen, was für ein schlechter Christ Sie seien, weil Sie erst gestern schon wieder gesündigt haben. Das geht uns allen so. Durch die Gnade, die Jesus jedem, der ihn als seinen persönlichen Retter annimmt, sind uns all (!) unsere Sünden vergeben. Vergeben und vergessen.
Siehe in diesem Zusammenhang auch Als Christ Nein! sagen zu Versuchungen. Das Beispiel Josef aus Genesis Kapitel 39

Aber die Gnade, die wir unverdientermaßen von Gott und Jesus geschenkt bekommen, ist viel mehr als „nur“ die Vergebung all unserer Sünden. Die Gnade ist auch göttliche Kraft, die uns zur Verfügung steht, um so wie Jesus zu sein und zu handeln. Wie ‚zapfen‘ wir diesen Aspekt der Gnade, die uns geschenkt wird, an? Genauso wie die Gnade der Sündenvergebung: nämlich durch Glauben. Im Königreich Gottes, in welchem wir ab dem Moment, wo wir Jesus als unseren persönlichen Retter und Herrn angenommen haben, als Bürger leben, ist der _Glaube_ das alles bestimmende Gesetz; vergleichbar mit dem Gesetz der Schwerkraft in der irdischen Welt.

Noch ein Tipp von Jesus für unser Beten: „Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.“ (Jesus in Matthäus Kapitel 6, Verse 7 – 8)

Jesus gab und gibt den Ratschlag: „… betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.“ (Jesus in Lukas Kapitel 22, Vers 46)
Zu unserer Identität als neugeborene Christen gehört, daß wir in unserem Geist (unser innerer Mensch, unser wahres Ich) in dem Augenblick, wenn wir mit aufrichtigem Herzen Jesus als unseren persönlichen Retter angenommen haben, vollkommen neue Menschen sind (unsere Seele mit Verstand, Bewußtsein, Gedanken, Erinnerungen, Gefühlen und unser Körper sind nicht neugeboren). Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß unsere Seele und unser Körper unserem Geist gehorchen. Wie? Durch Gebete und durch Aufnahme von Gottes Wort aus der Bibel.

Beides, Gebete und Bibellesen, stärkt unseren Geist, läßt uns mehr und mehr Gott und unsere eigene Identität erkennen. „… betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.“ (Jesus in Lukas Kapitel 22, Vers 46) Beten stärkt uns. Je mehr wir mit Gott und Jesus sprechen, desto mehr wachsen wir spirituell und werden immer stärker.

Und vergessen wir dabei nicht: Ein Gebet ist nicht das Heruntersagen von einem auswendig gelerntem Gedicht oder so etwas.
Beten = Sprechen mit Gott und Jesus.