Vergebung ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung. Auch wir Christen lassen uns viel zu viel von unseren Gefühlen leiten. Aber vergessen wir nicht: Gefühle gehören zu unserer Seele (Verstand, Bewußtsein, Erinnerungen, Gefühle); Gefühle sind nicht Teil unseres Geistes. Und in dem Augenblick, wenn wir Jesus als unseren hilfreichen Retter annehmen, wird unser Geist neugeboren („… ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“, Jesus in Johannes 3:3). Unsere Gefühle (Teil der Seele) und erst recht nicht unser Körper werden nicht neugeboren.
Der Glaube ist das Wichtigste. Zu welchem Bereich von uns gehört der Glaube? Nicht zu unserem Körper, nicht zu unseren Gefühlen, sondern nur zu unserem Geist. Deshalb hat Vergebung nichts damit zu tun, ob wir uns danach fühlen. So wie die Gewißheit, daß Gott existiert und daß wir durch seinen Sohn Jesus gerettet sind, nichts damit zu tun hat, daß wir es fühlen, sondern einzig und allein damit, daß wir es glauben (Müssen wir Gott und Jesus fühlen?).
Vergessen wir also dabei nicht: Es geht nicht darum, ob wir uns danach fühlen, demjenigen, der uns verletzt hat, zu vergeben. Es geht auch nicht darum, ob derjenige es verdient hat, daß wir ihm vergeben.
Vergeben Sie jedem, der Sie verletzt hat.
Wer profitiert davon? Sie. Weil Sie Verletzungen, Schmerzen und Festhalten an der Vergangenheit gehen lassen. Sie werden frei. Überlassen Sie Gott alles weitere; der kümmert sich darum.
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Bitte beachten: Wenn Sie Jesus als Ihren persönlichen Retter angenommen haben, sind Sie gerettet. Hölle kein Thema mehr. Sie riskieren also nicht Ihre Errettung vor der Hölle damit, daß Sie jemandem nicht vergeben. ABER Sie blockieren mit Ihrem nicht Vergeben den freien Fluß von Gottes Segen für Sie, Ihr Leben und Ihre spirituelle Entwicklung. Will sagen: Wenn Sie nicht vergeben, zahlen Sie einen nicht notwendigen Preis dafür. Derjenige, der Sie mal verletzt hat, schadet Ihnen also nochmal und weiterhin… so lange, wie Sie nicht einfach die Verletzung gehen lassen und demjenigen vergeben.
Anderen vergeben kann schwer sein,
ist aber immer notwendig
Damit Sie nicht denken, ich sei hier so ein weltfremder Schönwetter-Redner. Ich weiß, daß Menschen anderen Menschen Fürchterliches antun können. Und ich weiß, daß es schwer, sehr schwer sein kann, jemandem zu vergeben. Erst recht, wenn derjenige, dem Sie vergeben sollen, noch nicht einmal sein Tun bereut. Aber das ändert nichts daran, daß Jesus Sie auffordert, denjenigen zu vergeben, die Ihnen Böses angetan haben.
Wenn Jesus das von uns fordert, dann — wie bei allem — nicht, um uns zu schaden, sondern um uns zu nützen. Denn Gott weiß, daß Bitterkeit oder gar Haß in uns auf Menschen, die uns verletzt haben, uns schaden und uns von der intensiven Beziehung mit Gott und Jesus fernhalten können. Also: Vergeben Sie allen, die Sie verletzt haben. Sie können das nicht? Machen Sie es zum Gegenstand von Ihren Gesprächen und Gebeten mit Jesus: ‚Oh mein Jesus, ich kann nicht. Es tut so weh. Hilf du mir, daß ich (Name des Betreffenden) vergebe. Gib du mir deine Kraft, damit ich allen vergeben kann, die mich verletzt haben. Ich danke dir, mein Jesus‘.