Ist das Leben eine Autobahn, immer schön geradeaus, dann ist unser Glaube keinen Prüfungen ausgesetzt. Geht es aber rauf und runter, rein in die dunklen Sackgassen („durch das Tal der Todesschatten“, von dem David in Psalm 23:4 spricht), dann wird unser Glaube geprüft; bleiben wir am Ball, wird unser Glaube immer stärker. Warum soll unser Glaube stark werden? Weil im Königreich Gottes _das_ Hauptgesetz der Glaube ist.
Zweifel bei Johannes, dem Täufer
Wenn Gott Roboter hätte haben wollen, die — egal was passiert — unerschütterlich zu ihm stehen, dann hätte er sich solche Glaubensroboter erschaffen. Viel mehr Freude hat Gott jedoch an uns; wir, die durch Widrigkeiten und Zweifel gehen, dann aber aus freien Stücken, mit freiem Willen uns zu unserem Schöpfer bekennen.
Johannes der Täufer rief, als er Jesus das erste Mal auf sich zukommen sah, aus: „Seht her! Da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Johannes Kapitel 1, Vers 29) Und er sagte auch: „“Ich sah den Heiligen Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen und sich auf ihm niederlassen. (…) Das habe ich nun gesehen und deshalb bezeuge ich, dass dieser Mann der Sohn Gottes ist.““ (Johannes Kapitel 1, Vers 32 – 34)
Aber genau dieser Mann gerät trotz einer Erkenntnis wie der obigen zu Zweifel. Und zwar als er im Gefängnis saß. Da schickte Johannes der Täufer seine Anhänger zu Jesus und ließ fragen: „“Bist du der Kommende, auf den wir gewartet haben, oder sollen wir auf einen anderen warten?““ (Matthäus Kapitel 11, Vers 3)
Geht es uns nicht auch so? Wir wissen, daß Gott uns liebt, daß Jesus uns gerettet hat, aber in arger Bedrängnis kommen Zweifel, warum Gott uns nicht hilft, und unser Glaubensfundament wankt. Durch solche Täler müssen wir durch. Und können sicher sein, daß unser Glaube danach weiter gestärkt und gefestigt ist (5 Bibelstellen, die Sie brauchen, wenn Sie zweifeln und meinen, Gott würde Ihnen helfen).
Wie versichert uns ein Augenzeuge: “Denn wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseren Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe.” (2 Petrus Kapitel 1, Vers 16)
Moment mal, Petrus? Ja, genau der. Auch er zweifelte; Petrus ging sogar so weit, daß er Jesus verleugnete. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern dreimal.
Unsere Zweifel sind nicht schlimm
Ist das schlimm? Nein, unsere Zweifel sind nicht schlimm. Als Jesus von den Toten wiederauferstanden war, wurde den Frauen, die an das leere Grab gekommen waren, von einem Engel gesagt: „“Geht jetzt zu seinen Jüngern und sagt ihnen, auch Petrus: Jesus geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr in sehen, wie er es euch gesagt hat, bevor er starb!““ (Markus Kapitel 16, Vers 7; Hervorhebung durch mich)
Es hätte ja gelangt, daß den Frauen mitgeteilt worden wäre, daß sie die Nachricht an die Jünger weitergeben. Aber nein, Jesus bestand darauf, daß ausdrücklich ‚auch Petrus‘ erwähnt wird. Damit nicht der geringste Zweifel bei Petrus aufkommen konnte, ob Jesus denn überhaupt noch etwas mit ihm zu tun haben wollte, nachdem Petrus ihn dreimal verleugnet hatte.
So ist es auch mit uns. Wir dürfen uns immer auf Gottes Hilfe und Beistand und Weisheit bei unseren Glaubensk(r)ämpfen verlassen; und wir dürfen sicher sein, daß wir — so wie Petrus — ausdrücklich von Jesus zur Gemeinschaft mit ihm gerufen werden. Zweifeln Sie also, durchbeten Sie mit Gott und Jesus Ihre Unsicherheiten, fragen Sie Ihren himmlischen Vater, was Sie nicht verstehen, lassen Sie sich vom Heiligen Geist erklären, wie alles zu verstehen ist.
Sie dürfen sicher sein, daß Jesus Sie niemals verlassen wird. Im Gegenteil, jemand, der zweifelt und am Ende des Tunnels aus freiem Willen die Nähe zu seinem Schöpfer sucht, dessen Glaube hat sich bewährt. „Wenn euer Glaube also starkt bleibt, nachdem er durch große Schwierigkeiten geprüft wurde, wird er euch viel Lob und Herrlichkeit und Ehre einbringen“ (1 Petrus Kapitel 1, Vers 7; Neues Leben. Die Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)
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