Es meinen manche Christen, daß wir Gott mit unseren Sünden beleidigen würden. Das ist aber nicht biblisch. Denn nach den Zusagen von Gott in der Bibel sind uns a) all unsere Sünden (aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart und aus der Zukunft) in dem Augenblick vergeben, wo wir Jesus als unseren Retter und Herrn annehmen und b) denkt Gott ab dem Augenblick noch nicht mal mehr an unsere Sünden. Gott sagt beispielsweise in Hebräer Kapitel 10, Vers 17: „Und ich werde nie wieder an ihr Unrecht und ihre Sünden denken.“ (Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)
Prophetisch, in die Zukunft des Neuen Bundes schauend, den Gott mit uns Menschen durch und mit Jesus abschließt, sagt(e) David: „Er vergibt mir alle meine Sünden und heilt alle meine Krankheiten. Er kauft mich vom Tode frei und umgibt mich mit Liebe und Güte.“ (Psalm 103, Verse 3-4) und „So hoch der Himmel über der Erde ist, so groß ist seine Gnade gegenüber denen, die ihn fürchten. So fern der Osten vom Westen ist, hat er unsre Verfehlungen von uns entfernt.“ (Psalm 103; Verse 11-12; alle Bibelzitate auf dieser Seite aus Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)
Wenn uns durch das Opfer von Jesus all unsere Sünden umfassend vergeben sind, so daß Gott noch nicht mal mehr an unsere Sünden (auch unsere zukünftigen Sünden) denkt, dann kann keine unsere Sünden Gott noch beleidigen. Warum? Er hat uns doch all unsere Sünden schon vergeben. Keine Vorwürfe mehr (Können wir Gott mit unseren Sünden beleidigen?).
Umgekehrt wird ein Schuh draus
Wenn man überhaupt davon reden will, daß wir Gott beleidigen könnten, dann sollten wir uns klar machen, wie Gott (und Jesus) sich wohl fühlen. Sie haben alles gegeben und alles gemacht, damit wir neugeborene Christen frei von all unserer Schuld sind und für alle Ewigkeit für die herrlich paradiesischen Lebensumstände im Himmel gerettet sind, aber wir stellen dieses gigantische Opfer für uns in Frage (‚Ja wie? Kann das wirklich sein, daß der Tod von Jesus am Kreuz mich von all meiner Schuld reinwäscht?‘). Ist das nicht „beleidigend“?
Vergessen wir also niemals: „Gott hat unsere Freiheit mit seinem Blut teuer erkauft und uns alle unsere Schuld vergeben.“ (Kolosser Kapitel 1, Vers 14) — Gott hat uns nicht einfach irgendwie vergeben, weil er Fünfe auch mal gerade sein ließ. Nein, denn Gott ist nicht nur Liebe, sondern auch Gerechtigkeit. Und unsere Sünden müssen bestraft werden. Aber in seiner Liebe zu uns hat Gott nicht uns bestraft, sondern seinen eigenen Sohn Jesus (Sohn nicht durch Geschlechtsverkehr entstanden, sondern Sohn in der Bedeutung ‚von gleicher Art‘). Da wurde ein teurer, ein sehr teurer Preis bezahlt. Dafür können wir mehr als dankbar sein… und Gott und Jesus nicht beleidigen, indem wir ihr Opfer für uns in Frage stellen oder kleinreden.
Vergessen Sie nicht: Jesus hat für Sie gelitten
Wobei die körperlichen Schmerzen des Auspeitschens und der Kreuzigung (so schrecklich schlimm sie auch waren) der geringere Teil waren; das Schlimmste war, daß Gott sich von Jesus, der keine einzige Sünde begangen hatte, angewidert abwandte (Matthäus 27:46), weil Jesus Ihre und meine Sünden auf sich genommen hatte.
Möchten Sie Jesus damit kommen, daß sein Leiden vielleicht nicht gut und groß genug für die Sünden, die Sie begehen können, war?
Möchten Sie angesichts dieser unverdienten Gnade für Ihre Errettung vor der Hölle überhaupt noch sündigen? Bitten Sie Jesus um Führung und Kraft, damit Sie mehr und mehr der vollkommene Mensch werden, der Sie in Ihrem wahren Ich, Ihrem nach Gottes Ebenbild erschaffenen Geist, schon sind. Jesus gibt Kraft, damit unsere Sünden in der Seele (Bewußtsein, Phantasien, Gedanken, Erinnerungen, Gefühle) uns immer weniger beherrschen und verleiten können. Aber wenn Sie doch wieder sündigen (und Sie werden das — so wie jeder Christ — immer wieder mal tun, solange Sie in dieser Welt leben), dann jammern Sie nicht, sondern freuen Sie sich, daß Jesus mit seinem Opfer Ihnen auch diese Sünde vergeben hat: „Gott hat unsere Freiheit mit seinem Blut teuer erkauft und uns alle unsere Schuld vergeben.“ (Kolosser Kapitel 1, Vers 14)