Natürlich ist es vollkommen in Ordnung, wenn wir Gott um Dinge bitten. Aber das ist ein arg beschränktes Verhältnis, wenn wir nur zu unserem himmlischen Vater kommen, wenn wir was von ihm haben wollen.

Haben Sie Spaß und Freude als Eltern, wenn ihre Kinder nur Geld von Ihnen wollen, aber ansonsten nicht das geringste Interesse an Ihnen haben? Eben. Gott geht es nicht anders, wenn wir nur zu ihm kommen, weil wir Hilfe oder irgendwelches materielles Zeugs von ihm erbitten.

Jesus soll machen. Wir denken an das, was wir wollen. Wir denken nicht an Jesus

Als die zwei Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus waren, begegnete ihnen der von den Toten wieder auferstandene Jesus. Die zwei Jünger sagten Jesus (ihn nicht erkennend): „Wir aber hatten gehofft, daß er es sei, der Israel erlösen würde“ (Lukas Kapitel 24, Vers 21; Menge Bibel, 1939)

Geht es ihnen um Jesus?
Nein. Jesus war nur jemand, der für sie etwas tun sollte, nämlich Israel von der römischen Besatzungsmacht befreien.

Am Ende der 40 Tage, die der von den Toten wieder auferstandene Jesus mit seinen Jüngern verbrachte, fragten sie ihn, bevor Jesus in den Himmel aufstieg: „Herr, stellst du in dieser Zeit das Königtum (oder: das Reich) für (das Volk) Israel wieder her?“ (Apostelgeschichte Kapitel 1, Vers 6; Menge Bibel, 1939)

Geht es ihnen um Jesus?
Nein. Für sie war wichtig, was Jesus für sie und Israel tun könnte, nämlich wieder das Königtum für Israel errichten.

Ist uns Jesus wichtiger als unsere Wünsche an ihn?

(Ver)urteilen wir solche Ansprüche nicht arrogant. Wir sind nicht anders. Wir möchten, daß Jesus uns einen Ehepartner besorgt, unsere Krankheiten heilt, den Minusstand auf unserem Konto in tolles Guthaben umwandelt, uns ein neues Auto schenkt oder was auch immer.

Geht es uns dabei um Jesus?
Nein. Für uns ist wichtig, was Jesus alles für uns tun kann.
Und, ich möchte das nochmal festhalten, das ist ok. Gott gibt gerne. Aber wir sind, wenn wir auf dieser Ebene stehen bleiben, noch arg im spirituell unentwickeltem Bereich gefangen.

Jesus ist gewaltig. Unvorstellbar mächtig. Jesus hält die gesamte Schöpfung zusammen. Alle Dinge sind durch Jesus geschaffen worden. Und ohne Jesus ist nichts geworden, was geworden ist (Johannes 1:3). Er ist mehr, viel mehr, sehr viel mehr, gewaltig viel mehr als ein Wunscherfüllungsautomat. Jesus muß im Zentrum unseres Denkens stehen; Jesus, nicht das bißchen schöne aber vergängliche Zeugs, was wir von ihm erbitten.

Johannes, einer der Jünger von Jesus aus dem inneren Kreis, fiel vor Schreck wie tot um, als er Jesus sah, als ihm dieser die Prophezeiungen der Offenbarung mitteilte: „Da wandte ich mich um und wollte nach der Stimme sehen, die mit mir redete; und als ich mich umgewandt hatte, erblickte ich sieben goldene Leuchter und in der Mitte der Leuchter Einen, der wie ein Menschensohn aussah; er war mit einem Talar (d.h. bis zu den Füßen reichenden Gewand) angetan und um die Brust mit einem goldenen Gürtel gegürtet; sein Haupt(haar) aber und seine (Bart)haare waren so weiß wie schneeweiße Wolle und seine Augen wie eine Feuerflamme; seine Füße glichen dem Golderz, als wären sie im Schmelzofen glühend gemacht, und seine Stimme (klang) wie das Rauschen vieler (oder: großer) Wasser. In seiner rechten Hand hatte er sieben Sterne; aus seinem Munde ging ein scharfes (oder: spitzes), zweischneidiges Schwert hervor, und sein Angesicht (leuchtete), wie wenn die Sonne in ihrer Kraft scheint.
Bei seinem Anblick fiel ich wie tot ihm zu Füßen nieder; da legte er seine rechte Hand auf mich und sagte: »Fürchte dich nicht! Ich bin’s, der Erste und der Letzte und der Lebende; ich war tot, und siehe, ich lebe in alle Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Totenreiches.“
(Offenbarung 1:12-18; Menge Bibel, 1939)

Meinen Sie, es ist ein Zufall, daß Jesus zwischen den zwei Männern in der Mitte gekreuzigt wurde? Nein. Jesus gehört in die Mitte. Immer. Auch in unserem Denken.

Wir haben nichts, Jesus hat alles

  • Wir haben keine Macht über Teufel und Dämonen; Jesus hat die Macht — und gibt sie uns.
  • Wir können nichts und niemanden heilen; Jesus heilt Krankheiten — und schenkt uns unsere Gesundheit.
  • Wir können nichts anbieten, was uns makellos, gerecht und heilig vor Gott macht; Jesus hat uns makellos, gerecht und heilig gemacht — als unverdientes Geschenk an uns.

Wir haben nichts.
Jesus hat alles.
Und schenkt es uns.
Jesus hat sich schlagen und auslachen und demütigen und töten lassen, damit wir für immer mit Gott und ihm leben können. Und die reiche Fülle von allem Guten haben: „ich aber bin gekommen, damit die Schafe Leben haben und Überfluß (oder: reiche Fülle) haben.“ (Jesus in Johannes 10:10).

Jesus gehört nicht irgendwo an den Rand.
Jesus gehört in die alles beherrschende Mitte.

Jesus gehört nicht reduziert auf einen Wunscherfüller.
Jesus ist alles, ihm gehört alles, er kann alles, er gibt uns alles.

„denn für alle Verheißungen Gottes liegt in ihm das »Ja« (d.h. die Erfüllung); daher ist durch ihn auch das »Amen« erfolgt, Gott zur Verherrlichung (oder: Ehre) durch uns.“ (2. Korinther Kapitel 1, Vers 20; Menge Bibel, 1939)

Die gesamte Schöpfung wird Jesus loben

Wir werden es dereinst miterleben; wir werden dabei sein. Alle Engel, die _gesamte_ Schöpfung lobt und preist unseren Jesus: „Dann sah ich hin und hörte den Gesang vieler Engel rings um den Thron und um die (vier) Lebewesen und die Ältesten her; ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend; die riefen laut: »Würdig ist das Lamm, das sich hat schlachten lassen, zu empfangen die Macht und den Reichtum, Weisheit und Kraft, Ehre, Herrlichkeit und Lobpreis.« Und die ganze Schöpfung im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere und alles, was in ihnen lebt, hörte ich rufen: »Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm (gebühren) Lobpreis und Ehre, Herrlichkeit und Macht in alle Ewigkeit.« Und die vier Lebewesen riefen: »Amen!«, die Ältesten aber warfen sich nieder und beteten an.“ (Offenbarung Kapitel 5, Verse 11-14; Menge Bibel, 1939)

Haben Sie kein schlechtes Gewissen, sondern haben Sie wachsende Freude an Ihrem Jesus

Ich schreibe diese Zeilen nicht, um Ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen, weil Sie Jesus (noch) nicht so sehen und als das sehen, was er ist. Ich tu‘ das auch (noch) nicht.
Ich schreibe diese Zeilen, damit wir uns aufmachen, hin zu einem umfassenderen Verständnis von Jesus.

Denn ihn, der sich für Sie hat abschlachten lassen, damit Sie für immer herrlich leben können, lobt die gesamte Schöpfung im Himmel, auf der Erde, unter der Erde, auf den Ozeanen. Jesus hat alle Macht und alle Herrlichkeit. Und er teilt sie mit uns.

Merken Sie es noch nicht? Etwas Neues entwickelt sich

Kommen Sie Jesus morgen nicht (nur) mit Ihren Wünschen, was er alles für Sie tun soll.
Kommen Sie Jesus auch mit der Bitte, daß er Sie mehr und mehr erkennen lassen soll, wie gigantisch gewaltig er ist. Das ist keine Floskel, sondern es ist so: Jesus ist der König aller Könige, der Herr aller Herren. Nichts und niemand ist mächtiger als er; nichts und niemand steht über ihm. Und dieser gewaltige allmächtige Jesus ist Ihr Freund. Erahnen Sie, welche Herrlichkeit sich Ihnen erschließt, wenn Sie beginnen Jesus als das zu sehen, was er ist?

Wir werden eine gewaltig tolle Ewigkeit haben. Weil Jesus gewaltig toll ist. Und wir durch ihn gewaltig toll sind. Und die Ewigkeit fängt heute schon an. Jetzt. Heute in Ihrem Leben. Ok, zugegeben, es ist vielleicht noch arg klein; aber es entwickelt sich. „Seht, ich vollbringe etwas Neues, schon tritt es in die Erscheinung: gewahrt ihr’s denn nicht? Auch in der Wüste lasse ich eine Straße entstehen, Ströme in der Einöde.“ (Gott in Jesaja 43:19; Menge Bibel, 1939)

Sie können durch die Wüste Ihrer Ängste, Ihrer Sorgen, Ihrer Krankheiten keine Straße entstehen lassen. Jesus kann.
Sie können durch die Einöde Ihrer Einsamkeit, Ihrer Depression, Ihrer Abhängigkeiten keine Ströme frischen, lebendigen Wassers fließen lassen. Jesus kann.
Und Jesus tut es. Für Sie.

Jesus will, daß wir seine Freunde sind. „Größere Liebe kann niemand haben als die, daß er sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht hat keine Einsicht in das Tun seines Herrn; vielmehr habe ich euch Freunde genannt, weil ich euch alles kundgetan habe, was ich von meinem Vater gehört habe.
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestellt, daß ihr hingehen und Frucht bringen sollt und eure Frucht eine bleibende sei, auf daß der Vater euch alles gebe, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.“
(Johannes Kapitel 15 Verse 13-16; Menge Bibel, 1939)
Eine Freundschaft entwickelt sich. Eine Freundschaft will gepflegt sein. Fangen wir an, unser Verhältnis mit unserem Jesus immer schöner zu machen.

Wir werden alles haben, wenn wir Jesus haben.
Warum? Weil Jesus alles ist.

„Ihm aber, der nach der Kraft, die in uns wirksam ist, unendlich mehr zu tun vermag über alles hinaus, was wir erbitten und erdenken (können): ihm gebührt die Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus bis hinaus auf alle Geschlechter aller Zeiten der Ewigkeit! Amen.“ (Epheser Kapitel 3, Verse 20-21; Menge Bibel, 1939)