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Wenn wir wütend werden, öffnen wir dem Teufel die Tür viel zu weit (2 Korinther 2:11 und Psalm 37, Vers 8). ‚Ach, das bißchen Wut wird schon nicht so schlimm sein‘, denkt mancher. Ja, _so_ „ach das bißchen“ arbeitet der Teufel immer. Oder meinen Sie, der Teufel hat dem Alkoholiker bei dessen ersten Gläschen gezeigt, wo er mal als Säufer enden wird? Oder dem Heroin-Konsumenten, als der seinen ersten ach so „harmlosen“ Joint reinzog, gezeigt, wie er mal in der Herrentoilette vom S-Bahnhof enden wird?

Früher (Gott sei Dank habe ich _das_ Problem nicht mehr; kein Neid, dafür habe ich noch genügend andere Probleme) konnte ich mich immer bestens beim Autofahren aufregen, wenn andere Verkehrsteilnehmer mich schnitten oder riskant überholten oder unberechtigt rumhupten oder sich einfach aggressiv im Straßenverkehr verhielten.

Ich baute mir eine Krücke gegen meine Wut

Eines Tages änderte sich das dann alles wunderbar: Jedesmal, wenn mich jemand wild und verkehrsgefährdend überholte, bei Rot vor mir über die Ampel fuhr etc, dann sagte ich mir innerlich, daß dieser Mensch vielleicht einen Anruf vom Krankenhaus oder der Polizei erhalten hat mit dem Hinweis, daß seine Frau bei einem Unfall schwer verletzt wurde, jetzt im Krankenhaus im Sterben läge, und er sich beeilen möge, wenn er seine Frau noch lebend sehen wollte.
Plötzlich war ich nicht mehr wütend auf den Verkehrsrowdy, sondern empfand liebevolles Verständnis für sein Verhalten.

Nun ich bin ich ja nicht völlig bescheuert, will sagen: ich wußte schon, daß nicht so viele sterbende Ehepartner nach Unfällen im Krankenhaus liegen, aber diese Gedankenkrücke von mir half erst einmal, daß ich nicht mehr wütend wurde, sondern Verständnis empfand.

Der nächste Schritt dann richtig gut

Irgendwann ging ich dann dazu über, jedesmal, wenn mir ein Verkehrsrowdy auffiel, zu Gott zu beten: Oh lieber Gott, beschütze ihn bitte, damit er keinen Schaden nimmt oder durch einen Unfall anderen Menschen Pein und Schmerzen zufügt. Danke dir. Das war dann ausreichend, daß keinerlei Wut mehr in mir aufkam. Herrlich! Was machen Sie, um sich nicht in Wut ärgern zu müssen?

Etwas allgemeiner betrachtet
Geben Sie sich nicht der Wut oder der Verbitterung hin
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NACHTRAG — Ich kann auch gut ein schützendes Gebet von anderen Verkehrsteilnehmern gebrauchen. Denn auch ich brause manchmal zu schnell (ist halt schön, schnell zu fahren) durch die Landschaft. Aber wirklich selten. Eigentlich bin ich mehr so ein vor-sich-hin-rollender-die-Landschaft-genießender Autocruiser.