(KASSEL, 27.04.2013) Das Thema hatte es in sich. „Gottes unfassbare Wege“ war das Motto am Samstag beim jährlichen „Open Doors Tag“ des gleichnamigen überkonfessionellen Hilfswerkes. Etwa 950 Besucher wollten im Kongress Palais Kassel aus erster Hand über die Situation von benachteiligten und verfolgten Christen informiert werden. Bereits mehr als 350 Besucher waren am Vorabend zum Jugend-Worship-Event „AfterShock“ nach Kassel gekommen.
Nik Ripken: „Es gibt nicht die verfolgte und die freie Kirche – es gibt nur eine Kirche.“ Gastsprecher beim Open Doors Tag waren Nik und Ruth Ripken. Nik, der als Pastor in einer amerikanischen Kleinstadt ein wenig aufregendes Leben führte, erhielt mit seiner Frau eines Tages die Berufung in das vom Bürgerkrieg zerrüttete Somalia zu gehen.
Im Rückblick berichtet Nik: „Ich hatte das Gefühl, als sei ich in die Hölle geflogen. Es war eine sehr schwere Zeit. 1991 gab es etwa 150 Christen in Somalia. Sechs Jahre später waren nur noch vier von ihnen am Leben.“ Die große Frage nach dem „Warum“ und die Suche nach Gottes Antwort darauf ließen Nik und Ruth Ripken rund um die Welt reisen. Inzwischen haben die beiden hunderte Gespräche mit verfolgten Christen geführt und dabei Antworten auf ihre Frage gefunden.
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Auf ihrer Reise treffen sie Christen, die ihren Glauben unter widrigen Umständen leben. „Es gibt nicht die verfolgte Kirche und die freie Kirche. Es gibt nur eine Kirche. Christen sind verantwortlich füreinander. Betet nicht nur für die verfolgten Christen, sondern betet auch für die Verfolger.“
Open Doors überträgt von Kassel aus deutschlandweit
Der „Open Doors Tag“ wurde auch per Livestream vom Hauptveranstaltungsort in Kassel direkt in über 60 Kirchengemeinden und christliche Gruppen in ganz Deutschland übertragen. So wurde der Tag zu einem deutschlandweiten Ermutigungstag für verfolgte Christen.
Am Vorabend gab es das Jugend-Worship-Event „AfterShock“
Rund 350 jugendliche Gäste waren bereits am Vorabend begeistert von „AfterShock.“ Hierzu hat Open Doors Stephen aus Nigeria eingeladen.
Eines Tages erhielt er per SMS eine Todesdrohung. Er solle besser nicht mehr nach Hause kommen. Stephen wird aufgrund seines Glaubens ausgegrenzt und benachteiligt. Die Drohungen setzen ihm zu. Aber er lässt sich nicht einschüchtern. Er entkommt seinen Verfolgern.
Heute kümmert er sich um Jugendpastoren im Norden Nigerias. Den Jugendlichen aus Deutschland rief Stephen am Ende seines Berichts zu: „Hold on to Jesus.“ Für viele im Saal war der Höhepunkt des Abends eindeutig, als Stephen sich in einem ergreifenden musikalischen Beitrag zu seinem Gott und Retter bekannte. Aber auch Stephen selbst zeigte sich gerührt: „Wenn eure Freunde in Norden Nigerias hören, wie ihr hier weit weg an sie denkt und für sie betet, dann werden sie sehr ermutigt sein.“
Auch im nächsten Jahr finden „AfterShock“ und der Open Doors Tag wieder in Kassel statt und zwar am 23. und am 24. Mai 2014.