Ich weiß, ich weiß. Ich bin nicht hier, um Ihnen den Gedanken anzudrehen, glauben sei einfach. Nein, glauben ist nicht einfach. Wir würden lieber Handfestes sehen. Oder Beweise haben. Oder doch wenigstens, daß Gott uns ein Zeichen gibt. Wenigstens ab und zu Zeichen, damit wir mutig weiterlaufen können.
Gott einmal die Woche bei Ihnen auf dem Marktplatz?
Wir können es drehen und uns winden wie wir wollen. Gott hat nun einmal den Weg des Glaubens gewählt. Er spricht nicht einmal die Woche aus wolkenverhangenem Himmel zu uns, um uns zu ermuntern. Er zeigt sich auch nicht in Person auf unserem örtlichen Marktplatz, um uns zu stärken.
Gott hat den Weg des Glaubens gewählt. Vergessen wir nicht, was unser Jesus sagte. Nämlich dies: „Weil du mich gesehen hast, bist du gläubig geworden. Selig sind die, welche nicht gesehen haben und doch zum Glauben gekommen sind!“ (Jesus in Johannes Kapitel 20, Vers 29 an seinen Jünger Thomas)
Es geht also um den Glauben. Wenn wir sehen… klar, dann ist es leicht, Gott zu loben.
Aber wenn wir „nur“ den Glauben haben… oh, da kann es hart und schwierig werden.
Als ich meinen Sohn mit zerschossenem Schädel auf dem Fußboden in seinem Zimmer fand und die Zeit danach fest Gottes Hand ergreifend durch das Trauma und den Schmerz ging, da dachte ich, ok, da biste durch, jetzt wirst du Ruhe haben. Aber nein… meine persönliche Lebenssituation war fortan kein Zuckerschlecken.
Ein fürchterlicher Tag. Mein Gott, gib mir doch ein Zeichen
Ich habe heute einen fürchterlichen Tag in der Hinsicht hinter mir. Meine persönliche Situation seit nunmehr 9 Monaten unverändert nicht so, wie ich es möchte. Kein Geld, kein eigenes Dach über dem Kopf, schlafe nicht in meinem eigenen Bett (aka obdachlos), kein eigener Internet-Zugang. Und die Situation, auf deren Besserung ich seit Monaten warte, scheint sich jetzt auch noch von schlecht zu schlimmer zu entwickeln. Warum? Ich weiß es nicht (Warum läßt Gott Leiden zu? Gucken wir uns Hiob an).
Gott gefällt es, wenn wir unerschütterlich glauben
Gib mir doch ein Zeichen, mein Gott.
Gott gab mir diese Bibelstelle: „Ihr seht also, dass es unmöglich ist, ohne Glauben Gott zu gefallen.“ (Hebräer Kapitel 11, Vers 6; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)
Ich will ja glauben.
Ich weiß auch, daß ich unserem Gott glauben kann.
Aber es ist so hart, so schwer, wenn von immer mehr Seiten die Angriffe rollen.
Und wenn die Kraft aufgebracht ist? Gott gibt neue
Manchmal ist halt einfach die Kraft aufgebracht. Wobei dem natürlich nicht wirklich so ist. Gott mutet uns niemals etwas zu, was zu viel für uns wäre (1. Petrus 1:6-7). Vergessen wir das nicht, auch wenn wir aufgeben wollen, weil wir meinen, wir können nicht mehr.
Wenn es Ihnen ähnlich geht, dann vergessen Sie bitte auch nicht, daß Jesus versteht. Er weiß, wie es uns Menschen ergeht. Ihm ist nichts fremd („Wir haben ja (an ihm) nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitgefühl mit unsern Schwachheiten haben könnte, sondern einen solchen, der in allen Stücken auf gleiche Weise (wie wir) versucht worden ist, nur ohne Sünde (= ohne zu sündigen)“, Hebräer 4:15). Wir können und sollen ihm also sagen, wie schwach wir sind, und daß wir Kraft brauchen. Er soll uns Kraft geben, damit wir durchhalten und weiterhin glauben können. Und Jesus gibt.
Wie auch immer Ihr Tag ist. Und ich weiß, es gibt schlimme bis schreckliche Tage. Denken Sie daran: Gottes Liebe für Sie ist jeden Tag neu. Und Gottes Gnade für Sie ist jeden Tag frisch.
Ich weiß nicht, in welchen Problemen Sie heute stehen, aber machen Sie sich klar:
- Gott liebt Sie.
- Gott hat auch diese akute Situation im Griff (er ist nicht überfordert damit).
- Und Gott wird alles, aber auch wirklich alles zu Ihrem Besten führen.
Und wenn Sie bis zur Unterlippe in unlösbar scheinenden Problemen stehen, dann machen Sie sich die obigen drei Punkte nochmals klar. Und nochmals. Machen Sie sich das so lange klar, bis die Zweifelgedanken, die der Teufel Ihnen reindrücken will, an Kraft verlieren. Denn es ist so: Gott liebt Sie. Gott hat Ihre Situation im Griff. Und Gott wird alles in Ihrem Leben zum Guten führen. Glauben Sie es. Denn es geschieht uns nach unserem Glauben.
Wollen Sie es sehen? Oder können Sie es schon glauben?
Müssen wir das (jetzt schon) sehen? Oder können wir es einfach nur vertrauensvoll glauben? Glauben Sie. Ich versuche es auch. Denn wir haben einen Gott, dem wir ohne Wenn & Aber glauben können. Er hat uns bewiesen, wie dolle er uns liebt, indem er sein Liebstes, seinen einzigen Sohn, für uns geopfert hat, damit wir nicht in der Hölle schreiend leiden müssen, sondern für alle Ewigkeit die herrliche Gemeinschaft mit ihm genießen können. „Selig sind die, welche nicht gesehen haben und doch zum Glauben gekommen sind“ Bleiben Sie am Ball. Es lohnt sich.