Hiob war „ein Vorbild an Rechtschaffenheit“, er nahm Gott ernst und hielt sich von allem Bösen fern. Und Gott hatte ihn mehr als reichlich gesegnet: „An Wohlstand und Ansehen übertraf Ijob alle Männer des Steppenlandes im Osten.“ (Hiob Kapitel 1, Vers 3; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000). — Dann traf den guten Mann jede Menge Unheil. Strafe von Gott? Nein.
Hiob, Ijob, Job… verschiedene Schreibweisen, immer derselbe Mann. Luther, wie wir bei Wikipedia lesen, versuchte die hebräische Schreibweise nachzuempfinden und schrieb „Hiob“.
Das Interessante ist, der Teufel ist es nicht, der zu Gott kommt und um die Erlaubnis bittet, daß er Hiob mit Unglücken aller Art bedrängen und ihm das Leben vermiesen darf. Es ist Gott, der das Interesse vom Teufel an Hiob weckt. Gott sagt zum Teufel: „Hast du auch meinen Diener Ijob gesehen? So wie ihn gibt es sonst keinen auf der Erde. Er ist ein Vorbild an Rechtschaffenheit, nimmt Gott ernst und hält sich von allem Bösen fern.“ (Ijob Kapitel 1, Vers 8; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Wie bitte? Ja, lesen Sie in der Bibel nach. Gott bringt (ich schreib das mal so salopp) seinen besten Mann dem Teufel zur Kenntnis; es war nicht der Teufel, der den Ball gegen Hiob ins Rollen brachte.
Niemals ist ein Test zu viel für uns. Gott sorgt dafür, daß wir alles bestens bestehen können.
Was heißt das? Natürlich liebt Gott Hiob, der ein Vorbild an Rechtschaffenheit war, Gott in allem ernst nahm und sich von allem Bösen fernhält. Natürlich will Gott nicht, daß Hiob wirklich Böses angetan wird. Deshalb sagt Gott dem Teufel auch: „Alles, was er besitzt, gebe ich in deine Gewalt. Aber ihn selbst darfst du nicht antasten!“ (Ijob Kapitel 1, Vers 12; Gute Nachricht Bibel. Stuttgart, 2000)
Gelobt ist Gott. Egal was kommt
Obwohl Hiob alles verlor, sogar seine 7 Söhne und 3 Töchter starben, blieb Hiob unerschütterlich in seinem vertrauensvollen Glauben an Gott: „Trotz allem, was geschehen war, versündigte sich Ijob nicht. Er machte Gott keinen Vorwurf.“ (Ijob Kapitel 1, Vers 22; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Aber die Sache hat noch kein Ende. Als der Teufel danach wieder einmal bei Gott war, wiederholte sich oben beschriebenes Szenario. Es war wieder nicht der Teufel, der die Initiative ergriff und von Gott mehr Erlaubnisse wollte, um Hiob das Leben zu erschweren. Nein, es war wieder Gott, der das Interesse auf Hiob brachte und unter anderem zum Teufel sagte: „Du hast mich ohne jeden Grund dazu überredet, ihn ins Unglück zu stürzen. Aber er ist mir treu geblieben.“ (Ijob Kapitel 2, Vers 3; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Die Gesundheit
Vergegenwärtigen wir uns: Die Probleme, die Hiob trafen, waren keine Strafe von Gott. Gott hatte Hiob nichts vorzuwerfen. Die Probleme waren Tests für Hiob, damit er in seinem Glauben noch fester wurde.
Ok, diesmal kommt der Teufel mit der nächsten Angriffswelle: Statt nur den materiellen Besitz von Hiob zu zerstören und ihm seine Kinder zu nehmen, bittet der Teufel diesmal Gott um die Erlaubnis, die Gesundheit von Hiob angreifen zu dürfen: „Ein Mensch ist bereit, seinen ganzen Besitz aufzugeben, wenn er dafür seine Haut retten kann. Aber taste doch einmal ihn selber an! Wetten, dass er dich dann öffentlich verflucht?“ (Teufel zu Gott in Hiob Kapitel 2, Vers 6; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Und Gott erlaubt das dem Teufel; mit der Einschränkung: „Aber sein Leben darfst du nicht antasten!“ (Ijob 2:6; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000) — Und der Teufel schlägt Hiob mit eiternden Geschwüren am ganzen Körper von Kopf bis Fuß.
Und Hiob? Der bleibt unerschütterlich bei seinem Glauben an Gott: „Trotz aller Schmerzen versündigte Ijob sich nicht. Er sagte kein Wort gegen Gott.“ (Ijob Kapitel 2, Vers 10; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Machen wir es kurz
Hiob ging durch alle Bedrängnisse hindurch. Fiel ihm das leicht? Oh nein, viel Gejammere, Unverständnis und Fragen.
Am Ende hatte Hiob, den Gott anfänglich schon zum reichsten Mann der damals bekannten Welt gemacht hatte, durch Gottes Segen alles doppelt! Gott segnete Hiob derart, daß er buchstäblich seinen Besitz durch Gottes Segen verdoppelt bekam.
Interessant übrigens für Leser, die Kinder durch Krankheit, Unfall oder Selbstord verloren haben: Hiob bekam von Gott alles doppelt, bis auf die Kinder. Warum? Weil die ersten 10 Kinder von Hiob, die gestorben waren, im Himmel existieren, schenkt Gott Hiob „nur“ 10 weitere Kinder (und nicht 20) — Gott gab Hiob nach seinem Leiden alles doppelt zurück. Alles? Nein.
Warum gab Gott Hiob nicht einfach so alles doppelt?
Frage: Warum hat Gott Hiob nicht einfach so dessen Besitz verdoppelt? Klar, das hätte Gott locker tun können (Gott gehört alles Silber und alles Gold im Universum). Aber geht es um den materiellen Besitz? Nein, Gott will uns höher und höher in unserer Beziehung zu ihm bringen. Gott will, daß unser Glaube stärker und breiter und fester wird, als er vor den Prüfungen und Tests war. Ja, Gott will sogar, daß wir ihn mehr als unsere Kinder lieben (Lukas 14:26) — was natürlich nicht heißt, daß wir unsere Kinder nicht über alles lieben… nur eben nicht mehr als unseren Schöpfer.
Hiob damals. Sie heute. Werden Sie derzeit geprüft und getestet?
„Hast du auch meinen Diener Ijob gesehen?“, fragte Gott den Teufel und setzte damit die für Hiob unter’m Strich so gute Prüfungen in Gang.
Sind Sie derzeit unter nerviger Prüfung und schmerzendem Test? Hat Gott zum Teufel gesagt: „Hast du auch meinen Diener (Ihr Name) gesehen?“ Will Gott Sie durch Prüfungen und Tests weiterbringen? Sie dürfen sicher sein, daß Gott stets das Beste für Sie will. Geben Sie also nicht auf. Sie können sich darauf verlassen, daß Gott nach allen Prüfungen und Tests Besseres für Sie bereit hält, als Sie es sich überhaupt vorstellen können.
• Wie lange dauerte eigentlich das Leid von Hiob?
Gott versteht. Und Gott tröstet
Ist es bis dahin einfach? Nein.
Ist immer alles leicht? Nein.
Aber Sie können sicher sein, daß Gott Ihnen nichts zumutet, was zu viel für Sie wäre.
Als ich meinen Sohnemann an jenem späten Herbstnachmittag mit zerschossenem Schädel auf dem Fußboden seines Zimmers fand, da hab ich gedacht, daß ich das niemals packen würde. Und sein irdischer Tod ist für mich auch eine Traumatisierung, die alles in den Schatten stellt, was man an Schlechtem erleben kann. Aber es geht. Gott ist immer bei Ihnen. Gott läßt Sie niemals im Stich. Gott weint auch mit Ihnen in Ihrem Schmerz (Johannes 11:35). Und Gott macht Ihnen keine Vorwürfe, wenn Sie ihm in Ihrer schmerzhaften Verzweiflung Vorwürfe machen. Gott versteht. Und Gott tröstet. Und Gott heilt.
Am Ende macht Gott immer alles gut (Römer 8:28). Und jede Träne wird für immer getrocknet.
Alles ist bestens
Seien Sie froh, daß Gott sagt: „Hast du auch meinen Diener (Ihr Name) gesehen?“ Denn Sie sehen an all den Prüfungen, daß Gott mit und an Ihnen arbeitet, um Sie immer mehr zu vervollkommnen und zu festigen. „Ijob lebte nach seiner Erprobung noch 140 Jahre, sodass er noch Enkel und Urenkel sah. Er starb in hohem Alter, gesättigt von einem langen und erfüllten Leben.“ (Ijob Kapitel 42, Verse 16-17; Gute Nachricht Bibel, Stuttgart, 2000)
Dürfen Sie zwischendurch weinen, weil alles so weh tut? Natürlich.
Jesus weint mit Ihnen (Johannes 11:35), wenn Ihnen nach Weinen zumute ist. Aber Jesus ist auch das herrliche, nicht enden werdende Leben, das Ihr Sie liebender Schöpfer Ihnen schenkt.
Glauben Sie Jesus das?
Verlassen Sie sich darauf, Sie können es. Es ist die herrlichste Botschaft, die Sie jemals im gesamten Universum angeboten bekommen werden (***). Laufen Sie also zu Ihrem Sie liebenden Gott. Lassen Sie sich trösten, wenn Sie getröstet werden müssen. Lachen Sie mit mit, wenn Ihnen froh um’s Herz ist. Lassen Sie sich neue Kraft gegen. Für Gott ist nichts unmöglich.
(***) Für diesen Abschnitt der Menschheitsgeschichte zumindest. Wenn Jesus zum zweiten Mal auf die Erde gekomen ist, wenn wir mit ihm sein 1.000-jähriges Reich auf Erden durchlebt (und genossen) haben, wenn danach Gott wieder zu uns Menschen kommt, dann… ja, was dann alles noch kommen wird… kein Mensch weiß es. Aber wir können sicher sein, Gott hat so viel Gutes und Schönes für uns in der Ewigkeit, daß wir uns noch nicht einmal ansatzweise vorstellen können, was alles noch Herrliches kommen wird. Insofern: die herrlichste Botschaft bis jetzt.
Haben Sie Jesus heute schon gedankt, daß er Ihnen durch sein Opfer von rund 2.000 Jahren an dem Kreuz in Jerusalem die Tür zur herrlich paradiesischen Ewigkeit aufgemacht hat? Tun Sie es.
Halleluja! Was für einen herrlichen, uns liebenden Gott wir haben! Er hat wirklich alle Ehre, allen Dank und jedes Lob von uns verdient.
Übung für Anfänger im Loben (sagen Sie es): Lieber Gott, ich lobe dich. Ich lobe dich und ich danke dir!
(ich nehm es dann später vor Jesus auf meine Kappe, wenn das nicht genug war. Aber fangen Sie wirklich an, Ihren Sie liebenden Schöpfer zu loben. Er hat es verdient)