Wir warten alle nicht gerne. Ich bin sicher, auch für den Fußballspieler Bastian Schweinsteiger waren die 255 Tage ohne Einsatz für seinen Klub Manchester United nicht 255 Tage voller Freude. Schweinsteiger, immerhin Weltmeister mit einer absolut beeindruckenden Karriere, wird sich sicherlich auch gefragt haben: Wie lange soll ich denn noch warten? Lohnt sich das Warten?
Das Warten hat sich gelohnt. Riesen-Jubel und stehende Ovationen
Dann aber nach 255 Tagen sein Einsatz. Und was für einer! Ohrenbetäubendem Lärm im Stadion, Riesen-Jubel und stehende Ovationen im Old Trafford („ManUnited-Fans feiern Schweini“ bei bild.de vom 30.11.16; aufgerufen am 1.12.2016. Selbstredend, daß weder Herr Schweinsteiger, noch Manchester United mit KTNJ verbunden sind. Ich nehme das Ereignis lediglich als Beispiel, wohin das geduldige Warten führt)
Schweinsteiger wartete 255 Tage. Wie lange warten Sie?
Zweihundertfünfundfünfzig Tage sind eine lange Zeit. Ich weiß nicht, wie lange Sie warten. Was ich aber weiß: Ihr Warten auf Gott lohnt sich. Und ich weiß: Gott ist auch in Ihrer Wartezeit hilfreich führend, stärkend und Sie versorgend an Ihrer Seite. Glauben Sie es, denn so ist Ihr Sie liebender Gott. Wir müssen nicht immer verstehen, warum etwas so lange dauert. Wir „müssen“ einfach nur glauben, daß Gott alles für uns zum Guten führt (Römer 8:28).
Als ich vor lauter Heulerei noch nicht mal mehr in der Bibel lesen konnte
In meiner schlimmsten Zeit, wo nichts mehr irgendeinen Sinn machte, wo ich nichts mehr verstand, da habe ich vor lauter Tränen noch nicht einmal mehr in der Bibel lesen können. Was habe ich gemacht? Ich habe singen lassen und habe mitgesungen; konnte ich, weil nur Gott mich hörte; und Gott findet, ich sei ein guter Sänger. Na ja stimmt nicht ganz. Sagen wir es lieber mal so: Gott akzeptiert freudig mein Mitgebrummel.
Eins der Lieder damals, die mir in den dunkelsten Stunden (die sich zu vielen Tagen auftürmten, aus denen Monate und Monate wurden) Mut und Hoffnung und Kraft gab, war „Befiehl du deine Wege“. Es heißt dort unter anderem:
„Befiehl du deine Wege
und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege
des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn
der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann.“
Und das hab ich auch gemacht. Mir waren die Schmerzen und die Verzweilfung zu viel; ich konnte sie nicht tragen. Ich hab sie Gott gegeben. Im Glauben, daß er schon einen Weg für mich raus aus dem Trauma finden wird.
Und ich habe glaubend gehofft, als nix Irdisch-Weltliches mehr zu hoffen war:
„Hoff, o du arme Seele,
hoff und sei unverzagt!
Gott wird dich aus der Höhle,
da dich der Kummer plagt,
mit großen Gnaden rücken;
erwarte nur die Zeit,
so wirst du schon erblicken
die Sonn der schönsten Freud.“
Und als ich so tief unten war, wo alles nur nach fürchterlicher Niederlage und unvorstellbaren Horror-Schmerzen aussah, da habe ich trotz aller Tränen treu mitgesungen und geglaubt, daß auch ich irgendwann wieder mit Freude Gott danken werde, weil er mich durch all das fürchterliche Leid geführt hat:
„Wohl dir, du Kind der Treue!
Du hast und trägst davon
mit Ruhm und Dankgeschreie
den Sieg und Ehrenkron;
Gott gibt dir selbst die Palmen
in deine rechte Hand,
und du singst Freudenpsalmen
dem, der dein Leid gewandt.“
Als der Fußballspieler Schweinsteiger nach 255 Tagen wieder zum Einsatz kam, da gab es für ihn von den Fans Riesen-Jubel und stehende Ovationen.
Und auch dies trifft zu: Über den Tag hinaus wird kein Mensch an die 255 Tage des Wartens denken, sondern jeder wird voll Freude auf eine herrliche Fußballer-Karriere mit herrlichen Siegen und Erfolgen blicken.
Was glauben Sie, wie groß Ihr Dank, wie groß Ihr Sieg sein wird, nachdem Sie glaubend auf die Hilfe vom gewaltigen allmächtigen Allmächtigen gewartet haben, der all Ihr Leid weggenommen hat.
Es beruhigt und gibt Kraft und macht froh, wenn man Gott lobt. Hier zum Mitsingen: „Befiehl du deine Wege“