In der Reportage-Reihe „Gott und die Welt“ heißt es am Sonntag, dem 28. Oktober 2012, um 17.30 Uhr: „Ich muss zum Idiotentest! Wie eine Strafe das Leben verändert“
Gunter hat es kalt erwischt: Wegen stark überhöhter Geschwindigkeit erhielt er einen Monat Fahrverbot. Doch anstatt auf Bus oder Bahn umzusteigen, missachtete er das Verbot, stieg auf sein Motorrad, verursachte einen Unfall und verlor seinen Führerschein erneut, diesmal für sechs Monate.
Zurück bekommt er ihn nur nach bestandenem „Idiotentest“, wie die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) landläufig genannt wird.
So wie Gunter geht es jährlich etwa 100.000 Autofahrern. Sie sind zu schnell unterwegs, hatten bei einer Familienfeier zwei Gläser Wein zu viel getrunken und dann die rote Ampel übersehen – oder einfach nur das „Pech“ einer Routineverkehrskontrolle.
Eine solche erlebte auch Christa Elisabeth vor zwei Jahren. Mit 2,4 Promille wurde sie aus dem Verkehr gezogen. Ihren Führerschein erhält sie nur zurück, wenn sie in der MPU nachweisen kann, dass sie ein Fahrzeug verantwortlich im Straßenverkehr führen kann.
Der Film begleitet die beiden Verkehrssünder bei ihren Vorbereitungen auf den „Idiotentest“: in Szenen zwischen Wut und Hoffnung, bei Schulungen, bei Gesprächen mit dem Psychologen und schließlich bei der alles entscheidenden Untersuchung selbst.
Dabei vollziehen sich bei vielen Betroffenen erstaunliche Entwicklungen: Die Wertvorstellungen ändern sich. Sie fragen sich, was ihnen das zu schnelle Fahren bringt? Zehn oder fünfzehn Minuten Zeitgewinn? Und was mache ich mit der gewonnenen Zeit? Gönne ich mir das Glas Wein und nehme danach entspannt ein Taxi? Wo bleibt das, was das Leben lebenswert macht?
Auch Gunter und Christa Elisabeth haben die Chance, Grundsätzliches in ihrem Leben zu ändern.