Beides findet sich so nicht in der Bibel. Die Aussage: ‚Man muß nur dolle genug an Gott glauben, dann schwimmt man in Geld, Gesundheit und Wohlbefinden‘ ist ebenso unbiblisch wie: ‚Als Christ darf man kein Geld haben, muß leiden und ständig mit einem arg traurig-bedrücktem Gesicht rumlaufen‘.

Warum ist mein Leben nicht wie eine schöne Autobahn?

Keine Frage. Wir hätten lieber ein Leben so breit wie eine Autobahn. Immer schön geradeaus bei angenehmer Reisegeschwindigkeit rollen. Ab und an ein Biß in ein leckeres Salami-Brötchen. Die Fahrt genießen. Herrliches Leben.

Sackgassen? Irrwege? Holprige Nebenstraßen? Unfälle? Zusammenstöße? Oh bitte nicht.

Aber das Leben nimmt manchmal schmerzhafte Abzweigungen. Gefällt uns das? Mir nicht. Aber egal, was passiert, wir können (und sollen) uns immer auf unseren uns liebenden himmlischen Vater verlassen.
Klar, wir können traurig sein, wir können jammern, wir können verzweifeln. Aber dabei nie die hilfreich ausgestreckte Hand von unserem himmlischen Vater loslassen.

Seien Sie mal ehrlich. Würden Sie was lernen und sich spirituell entwickeln, wenn Sie leicht vor sich hindösend über die breite Autobahn rollen? Nein, wir lernen immer nur in den Bedrängnissen oder gar Katastrophen. Ich war so viele Jahre ein Schön-Wetter-Christ. Als sich dann mein Sohnemann mit unserer Schrotflinte aus dem Leben schoß, griff ich mir, weil sonst nichts mehr da war, die Bibel und machte mich auf den Weg, diesen Gott, der doch alles in seiner Hand hat, kennenzulernen und zu verstehen. Und was für einen Gott habe ich gefunden! Wow! Einen mich mehr als alles andere liebenden himmlischen Vater! Halleluja!
Ihre Katastrophe? Herrliche Gelegenheit, Ihr Verhältnis zu Gott auf festen, unerschütterlichen Untergrund zu stellen (Ratschlag von Jesus in Matthäus 7:24-27). Das alles heißt nicht, daß Gott Katastrophen in Ihr Leben schickt. Von Gott kommt nichts Böses. Er läßt aber Katastrophen zu, um daraus mehr und mehr Schönes zu entwickeln. Wirklich? Natürlich. Der am Kreuz festgenagelte, blutende, verhöhnte Jesus… sah das nach einem Sieg aus? Nein. Aber daraus wurde die herrlichste Botschaft, die die Menschheit jemals erhalten hat: Endgültige und vollständige Versöhnung mit unserem Schöpfer. Welches Juwel macht Gott in Ihrem Leben aus Ihren Katastrophen?

Und wenn man nicht mehr kann?
Gott kann für uns

‚Ich kann nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr. Es tut so weh‘, sagte ich in _völliger_ Verzweiflung zu Gott, als ich im Bett liegend mal wieder keinen Schlaf fand. Finden Sie mal Ihren geliebten Sohnemann mit zerschossenem Schädel auf dem Fußboden von seinem Zimmer.
‚Ich weiß‘, sagte Gott, ‚Ich bin auch Vater‘.
Und dann bin ich ganz eng an ihn rangerückt und gut war.

Das Leben ist schön. Jesus hat uns nirgendwo in der Bibel versprochen, daß das Leben immer einfach, leicht und ein Zuckerschlecken für uns sei. Was Jesus uns aber fest zusichert, daß er für uns, seine Schäfchen, die Welt überwunden hat. Baden Sie, ganz gleich, welche Knüppel Ihnen zwischen die Beine geworfen werden oder welchen Mist Sie selber verbockt haben, in der grenzenlose Liebe und unverdienten Gnade, die Jesus Ihnen schenkt.

Gott und Jesus sind Lebensfreude pur. Von Gott kommt niemals etwas Böses in Ihr Leben.
Aber wir leben noch in einer Welt, in der Teufel + Dämonen alles, aber auch wirklich alles versuchen, um uns fertig zu machen.

Denken Sie an den größten Theologen der Menschheitsgeschichte, Paulus. Der Gute wurde

  • verprügelt,
  • verhöhnt,
  • misshandelt;
  • man versuchte, ihn zu steinigen;
  • er wurde eingesperrt,
  • ausgepeitscht,
  • er ging mit seinem Schiff unter,
  • hatte Hunger,
  • Durst,
  • er war obdachlos,
  • ertrug alle möglichen Mängel,
  • fror in der Kälte und wurde
  • hingerichtet.
„In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ (Jesus in Johannes 16:33)

Ich will Ihnen nicht damit kommen, daß es bei allem Leid und bei aller Trauer immer noch jemanden gibt, dem es noch dicker reingeht und der es trotzdem schafft. Aber diese Sichtweise hilft auch. Wir können viel mehr ertragen, als wir denken. Gott mutet uns nichts zu, was zu viel für uns wäre.

“Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler.” (Jesaja 40:31)

‚Das soll aufhören. Ich kann diesen Schmerz nicht ertragen‘, sagte ich zu einer Frau aus einer Selbsthilfegruppe für Überlebende von Selbstmördern.
‚Das wird niemals aufhören. Es wird besser werden. Aber es wird niemals aufhören‘, war ihre Antwort.
‚Woher wollen Sie das denn wissen?!‘, antwortete ich gereizt.
Ihre Antwort: ‚Ich habe zwei Söhne durch Selbstmord verloren‘.
Tja, da wird man ruhig und umarmt sich nur noch in seinem Schmerz.

„Vergesst nicht, dass die Prüfungen, die ihr erlebt, die gleichen sind, vor denen alle Menschen stehen. Doch Gott ist treu. Er wird die Prüfung nicht so stark werden lassen, dass ihr nicht mehr widerstehen könnt. Wenn ihr auf die Probe gestellt werdet, wird er euch eine Möglichkeit zeigen, trotzdem standzuhalten.“
(1 Korinterbrief Kapitel 10, Vers 13)

Halten Sie durch!

Also, halten Sie durch. Gott weiß, was er tut; Gott weiß, warum er in Ihrem Leben Dinge geschehen läßt, die Sie lieber nicht erleben würden. Sie können sich hundertprozentig darauf verlassen: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt…“ (Römer 8:28) — Lesen Sie bitte genau. In der Bibel ist jedes Detail wichtig. Da steht nicht ‚Wir hoffen‘, ‚Wir wollen mal annehmen‘, da steht auch nicht ‚Wir wollen glauben‘, nein, da steht wie in Stein gemeißelt: _wir wissen_. Was für eine Gewißheit! Verlassen Sie sich darauf. Gott lügt niemals (Numeri 23:19).

Wenn Sie nicht mehr weiter wissen, dann lesen Sie doch mal: Warum läßt Gott Leiden zu? Gucken wir uns Hiob an und fragen uns, welchen Test Gott für Sie zuläßt