Beim Christentum geht es nicht um Schuldgefühle. Jesus hat alle Schuld von uns genommen. Und weder Gott noch Jesus kommen uns dann durch die Hintertür doch wieder mit Schuldgefühlen. Nein, wir sind durch das gigantische Opfer von Jesus, das wir glaubend angenommen haben, frei von aller Schuld (Hebräer 10:17). Für immer.

Wenn Hinweise wie dieser kommen, dann nicht, um Schuldgefühle zu erzeugen, sondern um hilfreiche Hinweise zu geben.

Die Bibel aufschlagen

Wir alle schlagen immer wieder mal die Bibel auf und gucken uns einen Vers, auf dem unser Finger landet an mit der Hoffnung, daß die Bibelstelle uns irgendwie Auskunft über unsere Zukunft oder anstehende Entscheidungen gibt. — Das kann funktionieren; das kann auch nicht funktionieren.

Ich selber kann mich erinnern, daß ich manchmal drei-, viermal nach dieser Russisch-Roulette-Methode meine Bibel aufschlug, bis ich halt einen Vers erwischt hatte, der mir gefiel und mir für mein augenblickliches Problem angemessen erschien. Muß ich extra betonen, daß eine solche Strategie von uns kommt und nicht unbedingt dafür steht, daß Gott mit uns spricht?

Die Bibel sagt so treffend: „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade.“ (Psalm 119, Vers 105)

Wenn Sie darüber nachdenken, wird auch klar, daß Gott nichts davon hat, wenn wir die Bibel lesen. Er kennt die Bibel; sie kommt ja von ihm. Wenn irgendeiner im Universum etwas davon hat, wenn Sie die Bibel lesen, dann einzig und allein Sie. Warum?

In der Bibel spricht Gott mit Ihnen. In seinem Wort gibt er Ihnen Hilfe, Stärkung, Führung und Erkenntnisse. Erkennen wir das immer sofort? Nicht unbedingt. Es ist sogar so, daß wir manches noch nicht einmal auf Anhieb verstehen… im Augenblick. Das macht nichts. Bleiben Sie am Ball. Lesen Sie regelmäßig weiter. Bitten Sie den Heiligen Geist um Führung und Erkenntnis. Wie? Beispielsweise so, wenn Sie mit Ihrer Bibel-Lektüre beginnen: ‚Heiliger Geist, bitte zeige mir, was ich heute lesen soll und laß mich verstehen, was du mir sagen willst. Danke‘

Warum sollten wir die Bibel lesen?
Wir lesen die Bibel nicht für Gott.
Wir lesen die Bibel für uns.

Gestatten Sie mir diesen persönlichen Einschub: Ich habe an mancher Stelle in der Bibel ein Fragezeichen am Rand. Angebracht, als ich früher mal die Stelle las und sie nicht verstand. Stolpere ich jetzt manchmal über solche Stellen, ist mir unbegreiflich, wieso ich das damals nicht kapiert habe; ist doch so klar (mittlerweile).

Wir können sicher sein: Alle Antworten, die wir benötigen, um die Widrigkeiten und Herausforderungen unseres irdisch-weltlichen Lebens meistern zu können, finden wir in der Bibel. Gottes Wort ist ein hilfreich führendes Licht für unsere Wege.

Regelmäßigkeit macht den Meister

Die Bibel ist nicht wie ein chinesischer Glückskeks. Will sagen: Wir haben nicht viel davon, wenn wir die Bibel mal eben aufschlagen, zwei Zeilen lesen und uns dann daraus einen Reim für unser Leben zu machen versuchen. Gottes Hilfe für uns erschließt sich in der regelmäßigen, täglichen Lektüre der Bibel.

“Wer auf mich hört und danach handelt, ist klug und handelt wie ein Mann, der ein Haus auf massiven Fels baut. Auch wenn der Regen in Sturzbächen vom Himmel rauscht, das Wasser über die Ufer tritt und die Stürme an diesem Haus rütteln, wird es nicht einstürzen, weil es auf Fels gebaut ist.” (Jesus in Matthäus Kapitel 7, Verse 24 – 25; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Es ist ok, zur Bibel zu greifen, wenn die Hütte brennt und Ihr Leben im Chaos unterzugehen droht. Aber besser ist, wenn Sie schon vorher zur Bibel greifen. Denn — siehe obigen Hinweis von Jesus, und der weiß, wie alles läuft — die Lektüre der Bibel läßt Sie alles besser verstehen und stärkt Sie spirituell. Sie stehen mehr und mehr auf festem, sicherem Grund.

Machen Sie also das hilfreiche Licht Gottes in Ihrem Leben an. „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade.“ (Psalm 119, Vers 105) Am besten schon lange vorher, ehe Sie mal ins Stolpern geraten.