In diese Denkfalle läßt der Teufel, der alte Lügner, auch nicht wenige tapsen: Wenn Gott uns doch ohnehin so oder so liebt, warum sollten wir uns dann noch bemühen? Wir könnten doch tun, was wir wollten, Gott würde uns lieben.

Also, denken wir darüber nach. Meine Eltern haben mich geliebt. Als ich dann älter wurde und auf allen Vieren nach Hause gekrochen kam, weil ich volltrunken meinen Abend verbracht hatte, da haben mich meine Eltern immer noch geliebt; aber daß ich als Schüler derart saufe, das fanden sie nicht gut.

Jemanden lieben heißt nicht, jedes Fehlverhalten gut zu finden

Haben mich meine Eltern rausgeworfen, weil ich als Schüler wie ein Fisch gesoffen habe? Nein. Trotz meines Fehlverhaltens liebten sie mich, weil ich ihr Kind war, und sagten nicht: ‚Noch einmal saufen, dann schmeißen wir dich raus, du mißgeratener Sohn‘.

Haben meine Eltern gesagt. ‚Ach, weißt du, sauf dir ruhig Birne und Leber und deine Zukunft kaputt, weil du — bleibst du auf _dem_ Weg — die Schule und das Abitur nicht schaffen wirst, denn weil wir dich lieben, finden wir das richtig Klasse, was du da abziehst‘. Nein, das haben meine Eltern auch nicht gesagt.

Meine Eltern schleppten mich, wenn ich auf allen Vieren die Treppe hochgekrochen kam, in mein Zimmer, stellten mir den Kotzeimer hin, legten mir nasse Waschlappen auf die Stirn. Auf mein Gejammere ‚Ich sterbe‘, sagte meine Mutter stets liebevoll: ‚Ach was, so schnell stirbt es sich nicht. Morgen ist schon wieder alles gut‘.

Aber sie wurden nicht müde, mir ins Gewissen zu reden, daß ich mit dem exzessiven Saufen aufhören sollte. Eben weil sie mich liebten und für mich nur das Beste wollten. Sich seine Zukunft und seine Gesundheit kaputt zu saufen, ist nichts Gutes.

Wenn irdische Eltern sich so verhalten, um wie viel mehr dann unser perfekter uns liebender himmlischer Vater: „Wenn ihr, die ihr Sünder seid, wisst, wie man seinen Kindern Gutes tut, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn darum bitten, Gutes tun.“ (Jesus in Mathtäus Kapitel 7, Vers 11; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Alles Geld mit ausschweifendem Leben durchgebracht

Der Vater, von dem Jesus in Lukas Kapitel 15, Verse 11-32, erzählt, ist ein Bild von Gott, unserem himmlischen Vater. Einer seiner Söhne verlangte die Auszahlung seines Erbteiles vom Vater, zog in die großen Städte und brachte das ganze Geld mit seinem ausschweifenden Lebensstil durch.

Als er buchstäblich nichts mehr zu essen hatte, erinnerte er sich seines Vaters und kehrte wieder nach Hause.

Der ihn über alles liebende Vater (Gott) wartete auf die Rückkehr seines Sohnes. Er hoffte, daß der Sohn umkehren würde.
Als der Sohn dann nach Hause kam, machte der Vater (Gott) ihm da Vorwürfe? Keinen einzigen. Voller Liebe lief er seinem Sohn entgegen und umarmte ihn und nahm ihn mit Freuden wieder auf. Es wurde ihm zu Ehren ein Fest mit Musik und Tanz veranstaltet. So ist unser uns liebender Gott.

Gott liebt uns

Gott liebt uns. Als Vater liebt man seine Kinder. Ganz egal, was die Kinder tun. Aber freuen tut man sich als Vater, wenn die Kinder nicht nur ankommen und Geld wollen, sondern wenn sie die Nähe und Beziehung zu einem suchen. Und so ist es auch auch bei Gott: Er liebt uns; und er freut sich, wenn wir ihn nicht als Wunschmaschine sehen (zwei, drei Gebete rein, erfüllter Wunsch raus), sondern wenn wir mit ihm reden. Ihm erzählen, was uns beschäftigt, was uns Angst macht, worüber wir uns freuen.

Es ist so

Je mehr wir die Liebe, mit der Gott uns begegnet erkennen, desto mehr wenden wir uns ihm zu. Nur ein Dummer denkt: ‚Ach prima, Gott liebt mich, also sündige ich umso wilder‘. Kann man machen. Ändert auch nichts an der Liebe von Gott für einen. Allerdings leidet man selber unter den Sünden. Gott leidet nicht, wenn wir Pornografie konsumieren; wir gehen dabei mehr und mehr vor die Hunde und verlieren uns mehr und mehr in immer perverseren Kaputtheiten.

Denken Sie an mein obiges Beispiel mit dem exzessiven Trinken. Meine Eltern haben nicht darunter gelitten. Ich hatte die Kopfschmerzen, den Kater, die Beschwerden und das Sitzenbleiben im nächsten Schuljahr. Ich hatte mich für das Saufen entschieden; ich hatte die Konsequenzen zu tragen. Meine Eltern nicht.

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So ist es mit Gott. Er sagt uns, weil er uns liebt, was wir besser nicht tun sollten, weil es uns schadet. Tun wir es trotzdem, dann liebt Gott uns immer noch, aber wie haben die Konsequenzen unserer Sünden zu tragen. In letzter Konsequenz ist der Lohn von Sünden der Tod. Nein, man fällt da nicht tot um, wenn man lügt. Mit ‚Tod‘ ist der spirituelle Tod gemeint. Wer sich von Gott abwendet und meint, mit seinen Sünden ein schönes Leben zu haben (ich sehe keinen Porno-Konsumenten, der glücklich ist), der wird, nach den paar Jahrzehnten hier unten auf der Erde, als Konsequenz für die Ewigkeit die ewige Trennung von Gott (spiritueller Tod) ertragen müssen. Und das wird kein Zuckerschlecken sein.

Der richtige Weg ist: Die Liebe, mit der Gott uns begegnet, erkennen, aufnehmen, verstehen, drüber nachdenken und nachsinnen… je mehr uns seine Liebe bewußt wird, desto mehr erfüllt uns alles Gute, was Gott uns in allen Lebensbereichen schenken will.