Ist das schon mal vorgekommen, daß eine Fußballmannschaft aus der Halbzeitpause nicht mehr zur zweiten Halbzeit antrat, weil sie 0:1 zurücklag? Nein, die spielen weiter. Wissend, daß aus dem derzeitigen Rückstand ein toller Sieg werden kann.

Ich lieg‘ aber nicht 0:1, sondern 0:5 zurück
Das mag gerne sein. Ich kenne Leute, die lagen schon 0:8 zurück (ich zum Beispiel). Ich kenne Leute, die konnten nicht mehr (ich zum Beispiel). Und ich kenne Leute, die mochten nicht mehr und sagten zu Gott:  ‚Mach ein Ende. Laß mich sterben. Ich kann nicht mehr‘  (ich zum Beispiel).
Für Gott ist das nichts Neues. Das hat er beispielsweise auch schon von Jona gehört, der auch nicht mehr konnte und der auch nicht mehr mochte: „Es ist besser für mich (oder: ist mir lieber), zu sterben als noch am Leben zu bleiben.“ (Jona 4:8; Menge Bibel, 1939)

Gott ist totale Traurigkeit und Verzweiflung und Zu-Tode-Betrübt-Sein nichts Neues. Das hat er schon oft gehört. Zum Beispiel von Jesus, den schreckliche Angst quälte und der zutiefst verzweifelt war: „Meine Seele ist zu Tode betrübt“ (Jesus in Matthäus 26:38)

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Gott versteht. Und Gott hilft. Mir. Ihnen. Jedem, der sich hilfesuchend auf Gott verläßt: „Der Herr ist allen nahe, die ihn anrufen, allen, die ihn aufrichtig anrufen. Er erfüllt die Wünsche derer, die ihn achten, er hört ihre Hilfeschreie und rettet sie. Der Herr beschützt alle, die ihn lieben“ (Psalm 145, Verse 18-20; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Aus einem 0:1 kann auch ein 1:9 werden

Wir sind hier ehrlich. Das Leben eines Jesus-Gläubigen ist nicht automatisch ein Zuckerschlecken. Und im Fußball gibt es nicht nur Siege: Ich habe mal in meiner Jugend ein Fußballspiel mitgemacht, wo wir nach der ersten Halbzeit 0:1 zurücklagen.  ‚Ok, da gehen wir wieder raus und gewinnen,  sagten wir. Und? Wir verloren 1:9; die höchste Niederlage, die ich jemals einstecken mußte. Aber haben wir deshalb das Fußballspielen aufgegeben? Nein, wir spielten auch am nächsten Samstag wieder. Und haben wir nach der 1:9 Schlappe nie wieder gewonnen? Nein, wir haben auch wieder viele Spiele gewonnen. Will alles sagen: Sie haben eine Bedrängnis, halten sich an Ihrem Glauben fest und denken, nun wird alles gut, aber Pustekuchen: Die nächste Bedrängnis kommt. Und es sieht alles noch verworrener aus. Aber spielen Sie weiter, bleiben Sie am Ball, verlassen Sie sich weiterhin unerschütterlich auf Ihren Gott und dessen Zusagen.

Hiob hat auch erstmal 1:9 verloren

  • Ihm wurden seine Rinder und Eselinnen gestohlen und die Knechte, welche die Tiere betreuten, wurden getötet (Hiob 1:14-15)
  • Hiob verlor durch ein Unwetter mit Blitzschlag all sein Kleinvieh und die Knechte (Hiob 1:16)
  • Hiob verlor all seine Kamele und die die Tiere betreuenden Knechte (Hiob 1:17)
  • Hiob verlor durch einen Tornado seine 7 Söhne und 3 Töchter (Hiob 1:19)
  • Hiob wurde schwer krank: Bösartige Geschwüre von Kopf bis Fuß am ganzen Körper (Hiob 2:8)

Und was tat der mehr als gebeutelte Hiob? Er blieb unerschütterlich bei seinem Glauben an Gott. Ja, er jammerte und verstand nicht und haderte. Aber er blieb bei seinem Glauben an Gott. Und was geschah? Nach dem Leid und den Prüfungen segnete Gott Hiob in allem doppelt. Hiob hatte am Ende von allem doppelt so viel (Hiob 42:10 + 12), und er konnte das alles in einem langen Leben genießen (Hiob 42:16).

Aber ich bin nicht Hiob
Doch. Gott liebt(e) Hiob nicht mehr als er Sie oder mich liebt. Und seine Aussage über Hiob: „So wie er ist kein Mensch auf der Erde, so fromm und rechtschaffen, so gottesfürchtig und dem Bösen feind“ (Gott in Hiob 1:8) gilt auch für Sie. Denn im Moment der Annahme von Jesus als Ihrem Retter sind Sie in Ihrem wahren Ich, Ihrem nach Gottes Ebenbild erschaffenen Geist, perfekt, makellos und heilig (Kolosser 1:22). Was noch nicht perfekt ist: Ihr Denken zum Beispiel. Erneuern Sie also — basierend auf Gottes Wort (aka Bibel) — Ihr Denken und Ihre Erwartungen.

“Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert.
Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, uns, die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren ausblicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig.” (2 Korinther Kapitel 4, Verse 17 + 18)

Während ich diese Zeilen schreibe, da verliert die Top-Mannschaft von Borussia Dortmund in der Bundesliga ein Spiel nach dem anderen. Und Werder Bremen, ehrwürdiger Traditionsverein, steht traurig auf dem letzten Tabellenplatz, der zum Abstieg berechtigt. Und? Geben die in Dortmund oder in Bremen das Fußballspielen auf? Nein. Die machen weiter.
Was in solchen Situationen passieren kann: Der Trainer wird gewechselt, damit neue Impulse in die Mannschaft kommen.
Haben Sie schon Ihren Trainer gewechselt? Hören Sie schon auf Gott? Und: Gehen Sie voller Vertrauen und Glauben weiter? Tun Sie es. Denn Sie werden von Gott niemals, niemals, niemals enttäuscht werden.

„Wenn das Angekündigte sich verzögert, dann warte darauf; es wird bestimmt eintreffen und nicht ausbleiben.“ (Gott in Habakuk Kapitel 2, Vers 3)