(KELKHEIM, 11. September 2013) – Der Bürgerkrieg in Syrien löste eine humanitäre Katastrophe aus, deren Ausmaß noch nicht absehbar ist. Christen standen früh zwischen allen Fronten, da sie sich im Krieg weder auf die Seite der Regierung, noch auf die der islamistischen Rebellen geschlagen haben.
Zehntausende haben ihr Zuhause verloren, darunter auch etwa 30.000 christliche Familien. Einigevon ihnen konnten in Nachbarstaaten in Flüchlingsunterkünften aufgenommen werden, wenige auch in Deutschland. Viele von ihnen sind aber Flüchtlinge im eigenen Land. Open Doors arbeit mit lokalen Kirchen zusammen und leistet Nothilfe.
Maaloula – ein ganzes Dorf ist auf der Flucht
Das christliche Dorf Maaloula, etwa 55 Kilometer nordöstlich von Damaskus, befindet sich seit einigen Tagen im Zentrum der Kämpfe zwischen der Regierungsarmee und den Rebellengruppen. Vor Beginn des Bürgerkrieges war Maaloula aufgrund vieler Kirchen eine touristische Attraktion.
Außerdem erzählt eine bekannte Legende, dass sich hier ein Berg öffnete, um Thekla, einen Schüler von Paulus, vor seinen Verfolgern zu schützen. Alle 3.000 Dorfbewohner – Christen und Muslime – mussten aufgrund der Kämpfe mittlerweile ihr Dorf verlassen, um in sicherere Regionen zu fliehen.
Einige Zivilisten wurden bereits davor zu Opfern der Auseinandersetzungen. Ein Pastor aus der Nähe sagt: „Sie raten mir, zu gehen. Aber ich bleibe in Syrien, denn hier gibt es Arbeit für mich. Das Leid ist groß und Verzweiflung regiert. Aber ich bleibe um der Hoffnung willen.“
Immer wieder kommt es in ganz Syrien zu Übergriffen in Form von Entführungen, Folter und Tötungen durch extremistische und kriminelle Gruppen der Freien Syrischen Armee (FSA). Dies gilt es zu stoppen. Außerdem soll der Bevölkerung Zugang zu humanitärer Hilfe ermöglicht werden.
Christen soll der Verbleib in ihrer Heimat oder die sichere Rückkehr nach Syrien ermöglicht werden. Aus diesem Grund startete Open Doors eine internationale Petition für die Christen in Syrien, die bisher alleine in Deutschland von mehr als 50.000 Menschen unterschrieben wurde. Sie kann weiterhin unter www.opendoors.de/petition eingesehen und unterzeichnet werden. Die Unterschriften werden jeweils den Landesregierungen, der Europäischen Union und den Vereinten Nationen übergeben.
Open Doors versorgt monatlich mehr als 8.000 Flüchtlingsfamilien Open Doors setzt sich als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit 58 Jahren in mehr als 50 Ländern für verfolgte Christen ein und veröffentlicht jährlich den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste von Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Syrien belegt 2013 Platz 11.
Bereits seit 2008 ist Open Doors in Syrien aktiv und gehört so zu den wenigen Hilfswerken, die derzeit überhaupt noch innerhalb von Syrien arbeiten können.
Ana hat durch den Krieg ihren Mann verloren und sagt: „Gerade als meine Umstände verheerend waren und ich für mich und meine Kinder nichts mehr hatte, zeigte Gott mir seine Gnade durch die Hilfe, die wir von euch bekamen.“
Monatlich bekommen durch die Syriennothilfe mehr als 8.000 Flüchtlingsfamilien Hilfspakete, die durch viele Einzelspenden finanziert werden.
Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, sagt: „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft für die Christen in Syrien und hoffen auf anhaltend gute Resonanz, um die monatliche Unterstützung vieler Syrer weiterhin zu gewährleisten.“
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