Wir verstehen nicht viel, wenn es um Gott geht. Die Dreieinigkeit… drei Personen aber doch ein Gott? Gott ist allgegenwärtig? Gott kann mit allen Menschen gleichzeitig reden und ihnen zuhören? Und das sind nur wenige der vielen Fragen.
Aber das macht nichts. Gott hält nichts von uns fern, was gut für uns wäre. Ich für mich sehe das so: Ich habe mehr als genug mit vielen offensichtlichen Dingen in meinem Glauben zu tun, da kann ich gerne das Verständnis zum Beispiel der Dreieinigkeit von Gott auf später in den Himmel verlegen.
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Mir geht jetzt nichts ab in meiner spirituellen Entwicklung, wenn ich nicht verstehe, wie es sein kann, daß Jesus gleichzeitig mit Millionen und Millionen von Menschen reden kann. Mir langt es im Moment, daß Jesus mit mir redet, damit ich erst einmal die offensichtlichen und notwendigen Dinge in meinem Glaubensleben auf Reihe bekomme.
Paulus hat es so auf den Punkt gebracht: „Denn jetzt sehen wir in einem Spiegel nur undeutliche Bilder, dann (= dereinst) aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen nur Stückwerk; dann (= dereinst) aber werde ich ganz erkennen, wie auch ich ganz erkannt worden bin.“ (1. Korinther Kapitel 13, Vers 12; Menge Bibel 1939)
Ist es nur, daß Gott alles weiß? Oder bestimmt er alles vor?
Ich denke nicht, daß Vorbestimmung / Prädestination ein Thema ist. Wäre es das, wieso hat Gott uns dann den freien Willen gegeben? Wenn er alles vorherbestimmt, dann hätte er sich ein paar willenlose Roboter erschaffen, die schön auf den von ihm geplanten Wegen laufen und die Entscheidungen treffen, die Gott für sie vorherbestimmt hat. Da dem nicht so ist und wir unseren freien Willen haben, wird es meinem Dafürhalten nach keine Prädestination geben. Was es gibt: Da Gott (wie soll ich das ausdrücken?) über der Zeit steht, weiß er halt, was alles geschieht. Aber das ist nicht gleichzusetzen mit Präsdestination.
Je mehr man sich in der Bibel das Wesen von Gott „erliest“, desto deutlicher wird, mit welcher Freiheit er uns erschaffen hat und mit wie viel liebender Geduld er uns begnet. Wir Menschen sind nicht die Marionetten oder Roboter von Gott. Im Gegenteil, Gott hat jedem Menschen buchstäblich das Recht gegeben, sich nach seinem freien Willen zu entscheiden — auch gegen Gott. Allerdings trägt man dann auch die Konsequenzen.
„Alles ist erlaubt“ — aber nicht alles baut auf.“
(1 Korinther Kapitel 10, Vers 23)
Beispiel: Gott sagt, daß Pornografie eine Sünde ist. Aber wer will, kann sich Pornografie rund um die Uhr anschauen, da wird kein donnernder Blitz vom Himmel kommen, der den Pornokonsumenten tötet, weil er nach Gottes Wertemaßstab eine Sünde begeht (Wie viel Geduld hat Gott? Auf jeden Fall mehr als 15 Minuten). Der Pornokonsument muß allerdings die Folgen seines Tuns tragen; Ehe geht kaputt, die innere Zerrissenheit und Unzufriedenheit wächst; sexuelle Befriedigung nimmt ab und — wie bei allen Dingen, die der Teufel zunächst harmlos anbietet — verstrickt man sich mehr und mehr in immer kaputteren, immer perverseren Gestrüppen.
Wenn Gott uns also vor sündhaftem Verhalten warnt, dann deshalb, weil er nur das Beste für uns will. Aber wenn Menschen nicht auf ihren Gott hören… sie können sich mit ihrem freien Willen für jeden Mist entscheiden, mit dem sie ihr Leben langsam aber sicher ruinieren möchten. Gott freut das nicht. Im Gegenteil. Er möchte keinen einzigen Menschen verlieren (1. Timotheus 2:4). Aber wenn Menschen nicht auf ihn hören…? Und die meisten hören nicht auf Gott.
Wir können die Bibel von Buchdeckel zu Buchdeckel lesen, Gott sagt uns nirgendwo, daß er für den einzelnen Menschen ein konkretes Datum festgelegt hat, an dem dieser sterben muß. Keine Vorbestimmung, keine Vorherbestimmung, keine Prädestination. Im Gegenteil. Bibelstellen wie Epherser Kapitel 6, Verse 2-3 oder auch Sprichwörter Kapitel 18, Vers 21 sagen uns, daß wir auf die Länge unseres irdischen Lebens Einfluß haben.
Ich denke, es ist so: Gott weiß alles. Deshalb weiß Gott auch, wann jeder Mensch sterben wird. Aber er legt(e) nicht das Datum fest.
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