Finden Sie mal Ihren lieben Sohnemann mit zerschossenem Schädel auf dem Fußboden in seinem Zimmer, wenn Sie vom Einkaufen nach Hause kommen. Da ist von jetzt auf sofort alles anders und nichts passt mehr zusammen.

Ich weiß, was es heißt, bis zum Nicht-mehr-Können zu weinen. Ich hab über dem Waschbecken in der Küche gestanden und geheult und mich übergeben bis zum Punkt, wo ich buchstäblich nicht mehr atmen konnte und einfach nur noch betteln konnte: ‚Mein Gott hilf mir. Ich kann nicht mehr‘. Dann war wieder herrliche Ruhe. Bis zur nächsten Heulattacke.

Ich kann nicht mehr, mein Gott

Und ich weiß, wie es ist, Woche für Woche im Bett zu liegen und nicht einschlafen zu wollen, weil dann wieder der Alptraum kommt. Immer derselbe. Und dann schläft man vor lauter Erschöpfung ein und dann kommt wieder der Alptraum, der einen aus dem Schlaf reißt und so geht es weiter und weiter.

‚Ich kann nicht mehr, mein Gott. Ich bin am Ende. Hilf mir. Es tut so weh. Es tut so weh‘. Und dann sagt Gott: Ich weiß, ich bin auch Vater. Komm her. Und dann nimmt er einen in seine Arme, und es ist alles wieder gut. Bis zur nächsten Tsunami-Welle der Trauer und der Verzweiflung, die einfach unangemeldet von irgendwo dort draußen kommt, ohne Warnung, und einen unter sich begräbt.

  • Dafür ist unser Gott da. Daß wir in unserer Not und unserer Verzweiflung zu ihm können.
  • Dafür ist Gott da. Daß er uns durch jeden Horror führt, der uns in diesem Leben begegnen mag.
  • Dafür ist unser Gott da. Daß er für uns alles wieder zum Guten führt.

„Herr, wende unser Schicksal auch jetzt wieder zum Guten; so wie Bäche die Wüste neu beleben. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Weinend gehen sie hinaus und streuen ihre Samen, jubelnd kehren sie zurück, wenn sie die Ernte einholen.“ (Psalm 126, Verse 4-6; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Bleiben Sie bei Ihrem Gott. Er hilft.
Gott schickt, und mag die Wüste, durch die Sie müssen, noch so gewaltig sein, Gott schickt Bäche lebendigen Wassers für Sie.
Ja, wir weinen und verzweifeln. Aber wir lachen wieder.

Vergessen Sie — ganz gleich, was Sie durchmachen — niemals diese biblische Gewißheit: „Wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt“ (Römerbrief Kapitel 8, Vers 28; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Achten Sie auf die Worte: ‚Wir wissen‘ sagt uns Gottes Wort. ‚Wir wissen‘. Nicht wir glauben, wir hoffen, wir wollen mal annehmen oder es wäre schön wenn… nein, „wir wissen“. Was für eine herrliche Zusage von unserem Gott!
Und was wissen wir? Daß Gott alles, aber auch wirklich alles zum Guten führt. Sie können sich darauf verlassen.

Ist das einfach?
Nein.
Geht das schnell?
Nicht unbedingt.
Wird es wirklich geschehen?
Ja.

„Weinend gehen sie hinaus und streuen ihre Samen, jubelnd kehren sie zurück, wenn sie die Ernte einholen“
Sicher?
Hundertprozentig.

Was für einen Samen Sie streuen?
Vertrauen. Glauben. Gespräche und Gespräche mit Ihrem Gott. Lesen und Lesen von seinem Wort (Bibel).

‚Jetzt ist genug, mein Gott. Jetzt möchte ich auch wieder mal lachen und durchschnaufen‘ dürfen Sie gerne zu ihm sagen. Gott läßt Sie durchschnaufen und läßt Sie lachen. Gott lacht gerne. Und Gott sieht Sie gerne lachen. Das ist eine weitere biblische Gewißheit: Gott mutet Ihnen nie etwas zu, was zu viel für Sie wäre.
Ich weiß, wir denken oft, das kann ich nicht mehr.
Sie können. Und Sie werden. Sonst hätte Gott es Ihnen nicht zugemutet.

Ihr Leid hat ein Ende. Und Ihr Leid hat einen Zweck

Hier ein ganz großes ‚Geheimnis‘: Jedes Leid, durch das Sie durchmüssen, hat nicht nur ein Ende, sondern auch einen Sinn.
Sehen wir immer das Ende?
Nein.
Erkennen wir immer den Sinn?
Nein.
Aber wissen Sie was? Ihr Gott, Ihr Sie über alles liebender himmlischer Vater, der kennt das Ende und er kennt den Sinn. Deshalb läßt er Sie da durchdackeln. Weil er weiß, daß alles für Sie zum Guten führt. Und Gott will immer nur das Beste für Sie.

Hätte man damals, als Jesus blutend und vollgespuckt und verhöhnt am Kreuz hing, gedacht, daß das für irgend etwas gut sein könnte?
Nein. Aber es war und ist die größte Freude, welche die Menschheit jemals erlebt hat und erleben wird.
Ihr Leid ist nicht anders. Sie wachsen daran. Sie lernen daraus. Sie werden zurückschauen und sagen: ‚Wow. Danke, mein Gott. Jetzt sehe ich, wie herrlich du an mir gearbeitet hast. Ich danke dir‘.

„Er wird alle ihre Tränen abwischen, und es wird keinen Tod und keine Trauer und kein Weinen und keinen Schmerz mehr geben.“ (Offenbarung Kapitel 21, Vers 4; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)