Es braucht mehr als nur den einen oder anderen flotten Bibelspruch, der uns Mut macht. Nehmen Sie beispielsweise eine Aussage wie die folgende aus einem der Psalme in der Bibel:

„Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist: wohl dem Manne, der auf ihn vertraut!“ (Psalm 34, Vers 9; Menge Bibel, 1939)

Ja, das ist schön.
Und die Aussage ist auch richtig.
Aber über den kurzen wohltuenden Kick hinaus hat eine solche Bibelaussage nicht viel Wirkung, wenn wir uns nur darauf beschränken.

Was ich sagen will: Wir kommen spirituell nicht sonderlich weit, wenn wir ab und an einen coolen Spruch aus der Bibel lesen, der uns für einen kurzen Moment gut tut.

Ein bißchen Bibel = ein bißchen Glaube

„Freundlich ist der Herr“… wie das, wenn das Wasser, das einem bis zur Unterlippe steht, noch weiter ansteigt?
Wer nur eine Aussage wie die obige hat, der wird sich von Gott enttäuscht abwenden, wenn es ihm richtig übel reingeht.

Hiob, und der machte eine Menge durch, blieb unerschütterlich bei Gott. „Da sagte seine Frau zu ihm: »Hältst du denn immer noch an deiner Frömmigkeit fest? Sage dich los von Gott (= verfluche doch Gott) und stirb!« Er aber antwortete ihr: »Du redest, wie die erste beste Törin reden würde! Das Gute haben wir von Gott hingenommen und sollten das Schlimme nicht auch hinnehmen?« Bei allen diesen Heimsuchungen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.“ (Hiob Kapitel 2, Verse 9-10; Menge Bibel, 1939)

Deshalb: Wir brauchen mehr als ein paar positive ‚Kalendersprüche‘ aus der Bibel, wenn wir uns spirituell dorthin entwickeln wollen, wo Gott uns sehen möchte: Unerschütterlich und felsenfest im Glauben an ihn stehend, damit uns (a) in dieser Welt nichts mehr umhaut und (b) wir in Gottes Königreich, dessen Bürger wir jetzt schon sind, uns immer besser entwickeln.

Grundsätzlich gesagt: wir „müssen“ Gott und sein Wesen mehr und mehr erkennen.

Gott liebt uns grenzenlos und bedingungslos

In dem Maße wie wir das tun, werden wir stärker und stärker. Denn Gottes Wesen ist geprägt von einer grenzenlosen Liebe für uns. Gott ist kein schlecht gelaunter alter Mann, der darauf aus ist, uns eine reinzuwürgen. Das Gegenteil ist richtig.

Aber diese Erkenntnis geben uns nicht ein paar flotte Bibelaussagen, sondern diese Erkenntnis wächst und wird unerschütterlich, wenn wir in der Bibel mehr und mehr über Gott lesen. Denn dann verstehen wir auch, warum manches erst einmal nicht gut in unserem Leben läuft, warum wir gegen Wände laufen, warum Türen, die uns so verlockend und gut erschienen, plötzlich zugehen. Kurzum, je mehr wir Gott suchen, desto mehr verstehen wir ihn. Und desto mehr erkennen wir, daß er alles, aber wirklich alles in Bewegung setzt, um uns, seinen Kindern, zu helfen.

“Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe (…), Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben. Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, so erhöre ich euch. Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden.” (Gott in Jeremia Kapitel 29, Verse 11 – 14)

„Sucht ihr mich, so findet ihr mich.
Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden.“

Beispiel: Ich habe mein Leben lang nicht verstanden, was damit gemeint ist, wenn man liest, daß die Freude an Gott und Jesus so gigantisch herrlich wird, daß sie alles in den Schatten stellt, was das irdisch-weltliche System zu bieten hat.
Nun ja, dachte ich, für andere vielleicht, aber nicht für mich.
Blödsinn.

In unserer spirituellen Entwicklung kommen wir an einen Punkt der Erkenntnis (ich möchte lieber ‚Erahnung‘ schreiben, weil wir alle noch so sehr am Anfang stehen) von Gott und seinem Wesen, daß wir nur noch froh sind über diesen uns über alles liebenden Schöpfer.

Deshalb: Bleiben Sie am Ball. Lesen Sie nicht nur so ein paar flotte, Mut-machende Bibelsprüche, sondern lesen Sie einzelne Bücher in der Gänze (Johannes Evangelium zum Beispiel; oder den Brief an die Epheser). Und denken Sie über das Gelesene nach. Reden Sie mit Gott darüber. Fragen Sie den Heiligen Geist, was dieses oder jenes bedeutet. Arbeiten Sie an und mit den Texten.
Und vergessen Sie dabei nicht: Gott hat nichts davon, ob oder wenn Sie in der Bibel lesen; Gott kennt die Bibel; er hat Sie „geschrieben“. Sie sind der einzige, der davon profitiert, wenn Sie in Gottes Wort lesen.

„Verlangt, gleichsam als neugeborene Kinder, nach der unverfälschten, geistigen Milch, damit ihr durch sie heranwachst und das Heil erlangt.“ (1. Petrus 2:2)

Bitte beachten: ‚das Heil erlangt‘, nein, damit ist nicht gemeint, daß Sie gerettet werden. Sie sind ab dem Augenblick, wo Sie Jesus als Ihren Retter und Herrn angenommen haben, vor der Hölle gerettet. Für immer. Da gibt es kein Vertun, kein kleingedrucktes Aber.
Mit Heil erlangen ist gemeint, daß wir das Leben und den Überfluß, was Jesus für uns erworben hat, auch leben und genießen; damit ist gemeint, daß wir in dem herrlichen Frieden, den Jesus für uns erworben hat, leben; damit ist gemeint, daß unsere Feinde, Teufel und Dämonen, keinen negativen Einfluß mehr auf uns haben; damit ist gemeint, daß wir felsenfest in der vertrauensvollen Gewißheit zu unserem Schöpfer stehen, ganz egal, was uns im Irdisch-Weltlichen noch begegnen mag.