Kurz die Situation: In Jerusalem existierte die erste Christen-Gemeinde. Wer Besitz hatte, veräußerte etwas davon, um mit dem Erlös die finanziell Notleidenden zu unterstützen (Apostelgeschichte 4:34). Auch das Ehepaar Hananias und Saphira verkaufte ein Grundstück, um die finanziell Notleidenden in der Gemeinde zu unterstützen.
Am Ende waren Hananias und seine Gattin Saphira tot
Allerdings behielt das Ehepaar Hananias und Saphira von dem Erlös einen Teil für sich. Wie endete die Sache? Hananias tot. Seine Gattin Saphira tot. Aha, reden dann schnell Religiöse dem Teufel, der uns Angst vor Gott machen will, das ungute Wort und verbreiten die Lüge: Gott habe das Ehepaar bestraft und sei schuld am Tod der beiden. Aber stimmt das? Wenn wir die Bibel (genau) lesen, wird klar, daß Gott die beiden nicht getötet hat.
Wenn Sie den Vorfall bei Apostelgeschichte Kapitel 5, Verse 1-11 in der Bibel nachlesen, so wird auch in Ihrer Bibel nirgendwo stehen, daß Gott das lügende Ehepaar getötet hat.
Weder Gott, noch Petrus haben das Ehepaar getötet
Auch nicht Petrus hat Hananias oder Sapphira getötet. Im Gegenteil. Petrus weist Hananias ausdrücklich darauf hin, daß der Acker, den er und seine Frau verkauft hatten, doch ihnen gehört und sie damit machen können, was sie möchten: „Blieb er (gemeint ist der Acker; Anm. von mir) nicht dein Eigentum, wenn du ihn unverkauft gelassen hättest, und stand dir nicht auch nach dem Verkauf die Verfügung über ihn (d.h. den Erlös) frei?“ (Petrus in Apostelgeschichte 5:4; Menge Bibel)
Die Lügerei vom Ehepaar Hananias und Saphira war also völlig überflüssig. Gott hat nicht von ihnen erwartet, daß sie (a) überhaupt ihren Acker verkaufen und (b) wenn sie ihn verkaufen, daß sie von dem Erlös behalten konnten, was sie wollten. Aber die beiden logen und taten so, als ob sie den gesamten Erlös gespendet hätten. Und starben. Da Gott sie nicht getötet hat und auch Petrus sie nicht getötet hat, wieso fielen die beiden tot um? Vor schreckhafter Scham? Herzkasper wegen dem schlechten Gewissen?
„Auch ein Mann mit Namen Hananias verkaufte mit seiner Frau Saphira etwas von seinem Besitz. Er brachte mit Wissen seiner Frau den Aposteln einen Teil des Geldes, behauptete aber, es sei der gesamte Erlös.Da sagte Petrus: »Hananias, warum hat Satan Besitz von deinem Herzen ergriffen? Du hast den Heiligen Geist belogen und einen Teil des Geldes für dich behalten.Es war dein Besitz, den du nach Belieben verkaufen oder behalten konntest. Und auch nachdem du ihn verkauft hattest, durftest du mit dem Geld machen, was du wolltest. Warum hast du das getan? Du hast nicht uns belogen, sondern Gott.«
Als Hananias diese Worte hörte, fiel er um und war tot. Jeder, der von der Geschichte erfuhr, war entsetzt. Schließlich kamen einige junge Männer, wickelten Hananias in ein Tuch, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
Etwa drei Stunden später kam seine Frau. Sie wusste noch nicht, was geschehen war. Petrus fragte sie: »War das der Preis, den dein Mann und du bei dem Verkauf erzielt habt?« »Ja«, erwiderte sie, »das war der Preis.« Da sagte Petrus: »Wie konntet ihr beide nur auf einen solchen Gedanken kommen, den Geist des Herrn auf die Probe zu stellen? Gleich vor der Tür stehen die jungen Männer, die gerade deinen Mann begraben haben; sie werden auch dich hinaustragen.« Augenblicklich stürzte auch sie zu Boden und starb. Als die jungen Männer hereinkamen und sahen, dass sie tot war, trugen sie sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. Furcht überkam die gesamte Gemeinde und auch alle anderen, die davon erfuhren.“
(Apostelgeschichte Kapitel 5, Verse 1-11; Neues Leben Bibelübersetzung)
Hananias und Sapphira waren keine neugeborenen Christen. Ihr wahres Ich war nicht vom Heiligen Geist versiegelt
In dem Augenblick, wo jemand glaubend Jesus als seinen Retter annimmt, wird dessen wahres Ich, sein Geist, mit dem Heiligen Geist versiegelt. Fortan kommt da kein Teufel und kein Dämonen mehr ran. Wir sind dank Jesus eine Neuschöpfung.
Wenn wir aber erfahren, daß das Herz (womit ja nicht der Muskel gemeint ist, der das Blut durch den Körper pumpt, sondern eben das wahre Ich, der Geist) vom Teufel besetzt / erfüllt wurde, bedeutet das, daß Hananias eben kein Jesus-Schäfchen war, sonst wäre der Teufel nicht an seinen Geist herangekommen: „Ananias, warum hat der Satan dir das Herz erfüllt (= bestrickt), daß du den heiligen Geist belogen und einen Teil vom Erlös des Ackers für dich zurückbehalten hast?“ (Petrus in Apostelgeschichte Kapitel 5, Vers 3; Menge Bibel)
Jesus erläutert uns das Grundprinzip
„Wenn aber der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchirrt er wüste Gegenden und sucht dort eine Ruhestätte, findet aber keine. Da sagt (oder: denkt) er dann: ›Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe!‹ Wenn er dann hinkommt, findet er es leer stehen, sauber gefegt und schön aufgeräumt. Hierauf geht er hin und nimmt noch sieben andere Geister mit sich, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen ein und nehmen dort Wohnung, und das Ende wird bei einem solchen Menschen schlimmer, als sein Anfang war. Ebenso wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen.«“ (Jesus in Matthäus Kapitel 12, Verse 43-45; Menge Bibel; farblich durch mich hervorgehoben)
Lesen wir genau: „findet er es leer stehen“ — das ist der springende Punkt. Wenn der Mensch „leer“ ist, dann können Dämonen ohne Probleme in das vorhandene Vakuum eindringen und den Menschen besetzen.
Unser wahres Ich ist nicht mehr leer
Aber als Jesus-Gläubiger sind wir nicht mehr leer. Wir sind bereits besetzt. Unser wirkliches Ich, unser nach Gottes Ebenbild erschaffener Geist (Genesis 1:26; Genesis 2:7), ist vom Heiligen Geist besetzt. Wir sind durch den Heiligen Geist versiegelt. Kein Teufel, kein Dämon kommt niemals wieder an unser wirkliches Ich heran.
Da der Teufel aber den Geist vom Ehepaar Hananias und Sapphira erfüllen konnte, wie wir von Petrus in Apostelgeschichte Kapitel 5, Vers 3 erfahren, ist das der wichtige Hinweis darauf, daß die beiden keine wiedergeborenen Christen waren, denn sie waren nicht vom Heiligen Geist versiegelt.
Warum ist wichtig, daß Gott nicht für den Tod von Hananias und Sapphira verantwortlich ist?
Jeder neugeborene Christ sündigt (leider) immer wieder mal. Wir lügen, wir werden wütend, wir konsumieren Pornografie, wir befriedigen uns selber, wir begehen Ehebruch, wir stehlen… Sie kennen Ihre Sünden besser als ich.
- Wie viele Sünden vergibt Ihnen Gott? Alle
- Warum will der Teufel, daß wir denken, es gäbe bei Gott Sonderfälle?
Wenn Gott das Ehepaar Hananias und Sapphira für deren Sünde (der Lüge) bestraft hätte, dann müßte jedes Jesus-Schäfchen in ständiger Furcht vor Strafe leben. Und das Opfer von Jesus (welches uns zu Heiligen vor Gott macht; Kolosser 1:22) wäre nicht vollständig vergebend. Wir können aber sicher sein, daß wenn wir uns glaubend unter die Gnade stellen, wir vollkommen mit Gott versöhnt sind. Es gibt (trotz unserer Sünden, die wir leider ab und an begehen, weil wir schwach werden) weder Anklage (Römer 8:1), noch Strafe für uns (1. Johannes 2:12).