Der ist aber ganz schön hoch, dieser Berg der Einsamkeit.
Ich dachte, das würde mal aufhören nach all den Gebirgen der traurigen Einsamkeit, über die ich schon rüberkrabbeln mußte. Und der Berg hier ist so verdammt hoch.
Aber ich geh weiter. Hörst du, mein Gott? Ich geh weiter, weil ich weiß, daß du bei mir bist. Ich geh weiter.

Die ist aber ganz schön weit, diese Wüste des Mangels.
Und ich dachte, es wäre mal zu Ende mit den Bedrängnissen. Aber jetzt streckt sich schon wieder bis zum Horizont die Not aus.
Aber ich geh da durch. Hörst du, mein Gott? Da geh ich durch, weil ich weiß, du bist bei mir.

Oh mein Gott, siehst du, wie eisig kalt diese traumatisierende Traurigkeit sich vor mir ausbreitet! Da ist doch kein Durchkommen. Und ich hatte mir nach all dem Horror so sehr gewünscht, daß es mal aufhört, daß all der Schmerz mal ein Ende findet.
Aber ich weiter. Hörst du, mein Gott? Ich geh da durch, denn du bist bei mir.

Der findet ja gar kein Ende mehr, dieser Tränen-Ozean.
Und ich hatte gedacht, irgendwann hätte ich all die Tränen, die es zu weinen gibt, geweint, und es sei mal genug. Aber jetzt strampel ich mich schon wieder verloren durch die nicht enden wollende tränenreiche Verzweiflung.
Aber ich geh weiter. Hörst du, mein Gott? Ich geh weiter, denn du bist bei mir.

„Wenn ich in Person mitzöge, würde ich dir dadurch Beruhigung verschaffen?“ (Gott in 2. Mose Kapitel 33, Vers 14) Ja, sagen wir, sei bei mir, mein Gott, dann ist alles besser.

Und was Gott dem Mose für den Weg ins zugesagte Land der Ruhe versprach, das gilt auch für Sie, das gilt auch für uns: „Da antwortete der HERR dem Mose: »Auch diese Bitte, die du jetzt ausgesprochen, will ich dir erfüllen; denn du hast Gnade bei mir gefunden, und ich kenne dich mit Namen.«“ (2. Mose Kapitel 33, Vers 17; Menge Bibel)

Und so geh ich weiter, mein Gott.

  • Über all die nervenden hohen Berge geh ich weiter
  • durch all die Wüsten geh ich weiter
  • durch all die Traurigkeit geh ich weiter
  • durch all die Tränen-Ozeane geh ich weiter

Ich geh weiter, hörst du, mein Gott? Ich geh weiter, weil ich weiß, du bist bei mir und nichts, nichts und niemand, uns aufhalten kann. Und da können sie rufen und schreien „Das schaffst du nicht, so viel Kraft hast du nicht, du wirst kaputt gehen“. Nein, ich gehe nicht kaputt, ich gebe nicht auf, ich bleibe nicht liegen, denn du bist bei mir, mein herrlicher, gewaltiger Gott. Du bist bei mir und nichts und niemand hält uns mehr auf.

„Der Herr ist mein Licht und mein Heil – vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist für mein Leben wie eine schützende Burg, vor wem sollte ich erschrecken?

Wenn boshafte Menschen über mich herfallen, um mich mit Haut und Haaren zu verschlingen, meine Gegner und Feinde – dann sind sie es, die stürzen und fallen! Selbst wenn mich ein Heer von Feinden umlagert: mein Herz ist nicht von Furcht erfüllt. Und wenn Krieg gegen mich ausbricht, bleibe ich dennoch voll Zuversicht.

Eines habe ich vom Herrn erbeten, das ist mein tiefster Wunsch: alle Tage meines Lebens im Haus des Herrn zu wohnen, um die Freundlichkeit des Herrn zu sehen und über ihn nachzudenken – dort in seinem Heiligtum.

Denn er wird mich am Tag des Unglücks in seinem Zelt bergen, mir dort in der Verborgenheit seinen Schutz gewähren und mich auf einem hohen Felsen in Sicherheit bringen“ (Psalm 27, Verse 1-5; Neue Genfer Übersetzung)

  • Und so habe ich keine Angst, obwohl ich am ganzen Körper ängstlich zittere.
  • Und so fürchte ich mich nicht, obwohl die Angst von allen Seiten auf mich einstürmt.
  • Und so bin ich der Sieger, obwohl alle Feinde und Gegner sich gegen mich aufgemacht haben.
  • Und so gehe ich weiter. Denn du, du, mein gewaltiger, herrlicher Gott, bist bei mir.

Du stellst mich auf hohen Felsen, hoch über alle Angst, hoch über alle Traurigkeit, hoch über alle Bedrängnisse. Du bist es, der alles macht. Und der alles für mich macht. Was für ein herrlicher Gott du bist. Was für ein herrlicher Gott du bist.

Und dies bist du, mein Gott; dies tust du, mein Gott: „Führt mich mein Weg mitten durch die Not, so schenkst du mir neue Lebenskraft. Du streckst deine Hand aus und wehrst den Zorn meiner Feinde ab, mit deinem mächtigen Arm rettest du mich.“ (Psalm 138;7; Neue Genfer Übersetzung)