Ein christliches Leben zu führen ist schwierig, sehr schwierig — sagen die meisten. Tatsache ist aber: Ein christliches Leben zu führen ist unmöglich. Keiner schafft es. Keiner kann mit seinen irdisch-weltlichen Strategien so leben, wie wir als Jesus-Gläubige leben sollten.

Jetzt will mich mich endlich ändern. und ein guter Mensch werden. Viel Spaß damit, wird garantiert nicht klappen

Jeder von uns kennt seine Silvesterwünsche… wie lange halten die guten Vorsätze?
Nicht viel anders ist es, wenn wir uns vornehmen, nicht mehr zornig zu werden, nicht mehr eifersüchtig zu sein, nicht mehr gewalttätig zu werden, nicht mehr zu lügen… der gute Vorsatz hält nicht sehr lange an und schon sind wir wieder in dem alten sündhaften Verhalten. Ich erinnere mich noch gut, wie ich dreimal meine Porno-Bildchen-Sammlung auf dem PC löschte, weil ich wirklich damit aufhören und frei von pornografischer Verführung sein wollte. Und? Dreimal gelöscht und jedesmal einige Zeit später wieder neu aufgebaut.

Menschliche Natur hat sich nicht geändert

Schauen Sie sich kurz die folgende Auflistung an. Sie wurde vor rund 2.000 Jahren von Paulus niedergeschrieben (Galater Kapitel 5, Verse 16 – 26). Linke Spalte zeigt eine Auswahl unseres sündigen Verhaltens; rechte Spalte, womit wir als Töchter und Söhne von Gott eigentlich erfüllt sein und in unserem Leben ausstrahlen sollten:

    Schlecht —

  • Unzucht
  • unreine Gedanken
  • Vergnügungssucht
  • Götzendienst
  • Zauberei
  • Feindschaften
  • Streit
  • Eifersucht
  • Zorn
  • selbstsüchtiger Ehrgeiz
  • Neid
  • Trunkenheit
  • ausschweifender Lebenswandel
    Gut —

  • Liebe
  • Freude
  • Frieden
  • Geduld
  • Freundlichkeit
  • Güte
  • Treue
  • Sanftmut
  • Selbstbeherrschung

Neugeborener Christ. Und weiterhin sündig?

Haben wir Jesus als unseren Retter und Herrn angenommen, dann sind zwei Dinge geschehen. (1) Uns sind all unsere Sünden aus Vergangenheit, Gegenwart und sogar Zukunft vergeben. Hölle ist kein Thema mehr für uns. Das gigantische Opfer von Jesus am Kreuz hat uns ein für allemal gesäubert; wir sind für den Himmel gerettet.

In dem Augenblick geschieht noch mehr, nämlich: (2) Unser Geist (unser wahres, nach Gottes Ebenbild erschaffener Geist) wird durch den Heiligen Geist versiegelt (Epheser 1:13). Damit ist sichergestellt, daß Teufel und Dämonen nicht mehr an unseren Geist rankommen; dafür wurschteln die Bösen umso mehr in unserem Denken und werfen uns beispielsweise verführerische Gedanken hin, erinnern an schlechte Erlebnisse aus unserer Vergangenheit und torpedieren natürlich wo und wie sie können unseren Glauben (‚Meinst du wirklich, Gott liebt dich?‘)

Und da liegt der Hase begraben. Wir sind zwar als neugeborene Christen vor Gott sauber und rein, gerettet, in unserem Geist perfekt erneuert, aber unser Denken… das ist nicht erneuert. Und so kommt es: „Die alte sündige Natur liebt es, Böses zu tun — genau das Gegenteil von dem, was der Heilige Geist will.“ (Galater 5:17)

Wie lösen wir das Dilemma…?


In diesem Leben werden wir zwar immer weniger aber halt doch immer wieder mal sündigen. Was tun? Sofort hin zu Jesus. Nicht mit Gejammere und schlechtem Gewissen, sondern mit freudigem Dank, daß er für uns auch diese Sünde abgegolten hat. Was tun, wenn man gerade gesündigt hat?


Eins ist klar, wir können uns anstrengen und bemühen und immer wieder gute Vorsätze fassen… verlassen wir uns auf _unsere_ Fähigkeiten, dann scheitern wir damit immer wieder. Da können Sie die Uhr nach stellen. Teufel und Dämonen freuen sich, weil sie uns dann sagen können: ‚Siehste, du schaffst es einfach nicht‘. — Würden wir an dem Punkt stehen bleiben, dann würde sich nie etwas ändern. Höchstens zum Schlechten. Denn weil wir immer wieder versagen, immer wieder doch Pornos angucken, immer wieder doch Drogen nehmen oder was auch immer, würden wir mit der Zeit mehr und mehr gefrustet, fühlen uns mies und entfernen uns mehr und mehr von der einzigen Möglichkeit, unser sündiges Verhalten grundlegend zu ändern.

… mit Hilfe der mächtigsten Kraft im Universum

Gott kennt uns. Gott kennt die menschliche Natur. Gott kennt unsere Schwierigkeiten und weiß, wie leicht wir scheitern und versagen, auch wenn wir mit noch so tollen Vorsätzen an die Sache rangegangen sind.

Und weil Gott das alles weiß, hat er uns die mächtigste Kraft im gesamten Universum zur Seite gestellt: den Heiligen Geist.

Der Heilige Geist (den wir umsonst in dem Augenblick, als wir Jesus annahmen, erhalten haben) produziert in uns nicht nur all die guten, wünschenswerten Eigenschaften, die wir bei Jesus sehen, sondern der Heilige Geist gibt uns auch Ratschläge, Orientierung, Erkenntnis, Weisheit und Führung, damit wir uns nicht in den irdisch-weltlichen Fallen verlieren, die für uns von Teufel und Dämonen aufgestellt werden.


„Der Geist weckt in uns Wünsche, die den Neigungen unserer sündigen Natur widersprechen.“ (Galater 5:17)


Wenn Jesus sagt, daß uns nichts unmöglich sei, dann nicht im Hinblick auf unsere irdisch-weltlichen Fähigkeiten und Strategien, sondern im Hinblick darauf, daß wir unsere irdisch-weltliche Natur zurücknehmen und den Heiligen Geist machen lassen. Da Gott, Jesus und Heiliger Geist eins sind, geht es natürlich mit dieser vollkommenen Dreieinigkeit. Will sagen: Sie sagen beispielsweise, wenn Sie Ihre Bibel lesen: ‚Heiliger Geist, lass mich verstehen, was Gott mir sagen will‘. Sie sagen Sie zu Jesus: ‚Du hast mit deinen Wunden all meine Krankheiten ein für allemal auf dich genommen, so daß ich vollkommen gesund bin‘. Sie sagen zu Gott: ‚Papamann, ich danke dir, daß du mich gerettet hast, indem du Jesus für mich geopfert hast‘. Deshalb ist es so: Sehen Sie den Heiligen Geist bespielsweise nicht getrennt von Jesus; sie sind eins und doch eigenständig.


„Wenn wir jetzt durch den Heiligen Geist leben, dann sollten wir auch alle Bereiche unseres Lebens von ihm bestimmen lassen.“ (Galater 5:25)


Sie lassen den Heiligen Geist in sich wirken, indem Sie mehr und mehr Jesus in den Mittelpunkt Ihres Denkens stellen. Beispiel: Statt im Kopf mit Ihren Widrigkeiten in den mentalen Ringkampf zu gehen, wenden Sie sich Jesus zu; denken Sie in Ruhe über das nach, was er Ihnen mit seiner Liebe und Gnade schenkt; sagen Sie zu Jesus, daß er sich um Ihre Probleme kümmern soll und Sie durch den Heiligen Geist erkennen lassen soll, was Sie dabei zu tun haben.

Ich! Ich! Ich! oder lieber Jesus

Kurz gesagt:
Schauen Sie nicht auf das, was Sie können, sondern schauen Sie auf das, was Jesus kann.
Schauen Sie nicht auf Ihre Probleme, sondern schauen Sie auf Jesus, der all Ihre Probleme lösen kann.

Sagen Sie nicht: ‚Jetzt will ich aber wirklich mit meiner ständigen Selbstbefriedigung aufhören; ich nehme mir das ab morgen ganz dolle vor‘, sondern sagen Sie zu Jesus: ‚Mein lieber Jesus, ich will endlich frei von dieser Selbstbefriedigung sein. Helfe mir bitte. Nimm diesen Dämon weg von mir. Ich danke dir für deine Hilfe‘.

Was haben Sie noch zu tun?

Lernen Sie Gott und Jesus besser kennen. Wie? Ganz einfach: Bibel lesen. Was? Spontaner Tipp: Galater oder das Johannes Evangelium. Oder: Nehmen Sie Ihre Bibel und sagen Sie: ‚Heiliger Geist, zeige mir, was ich heute lesen soll‘ und ‚Lass mich verstehen, was ich lese, damit ich Jesus immer besser kennenlerne. Ich danke dir‘.

Beachten Sie dabei, daß Gott sehr viel Humor hat. Kann also durchaus mal sein, daß er Ihnen ellenlange, fürchterlich langweilige Geschlechterketten / Ahnenreihen zeigt… ich weiß nicht, aber ich kann mir vorstellen, daß Gott sich dann sagt: Mal schauen, wie lange er das durchhält. Deshalb der Tipp: Sie können ja vorher sagen: ‚Heiliger Geist, zeige mir bitte, was ich heute lesen soll. Aber bitte keine langweiligen Geschlechterketten, außer es ist wirklich hilfreich für mich‘.

Nehmen Sie sich täglich Zeit, um ohne Störung mit Jesus zusammen sein zu können. Jammern Sie ihm dann nicht Ihre Probleme vor (das machen Sie ja wahrscheinlich eh schon vorher); beten Sie ihm dann auch nicht Ihre Wunschliste runter, sondern verbringen Sie einfach Zeit mit Jesus. Danken Sie ihm, daß er Sie gerettet hat. Danken Sie ihm, daß er so viel Geduld mit Ihnen hat. Loben Sie ihn, daß er alles für Sie tut. Vergegenwärtigen Sie sich die grenzenlose Liebe und die unverdiente Gnade, die Jesus Ihnen schenkt und für alle Ewigkeit schenkt. Sagen Sie zu Jesus: ‚Übernimm du bitte das Management von meinem Leben.‘.

Machen Sie sich bitte klar: Sie müssen keine Angst vor Jesus haben. Sie müssen auch kein schlechtes Gewissen vor Jesus haben. Er kennt Sie. Er liebt Sie. Er hat vor 2.000 Jahren all Ihren Dreck auf sich genommen. Das hat er nicht gemacht, damit Sie jetzt jammervoll vor ihm kriechen, sondern freudig dankbar ihn als Ihren besten Freund sehen und ihn um Führung bitten. „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Diener, weil ein Herr seine Diener nicht ins Vertrauen zieht. Ihr seid jetzt meine Freunde…“ (Jesus in Johannes 15:14-15) Nehmen Sie dieses herrliche Angebot der Freundschaft an. Es kommt von dem, der alles erschaffen hat. Besser wird es nicht mehr werden; einen besseren Freund werden Sie nicht mehr finden. Mehr Freude werden Sie nirgendwo mit nichts mehr finden. ‚Oh mein Jesus‘, dürfen Sie gerne sagen, ‚Ich danke dir, ich danke dir. Führe mich und lass mich erkennen, was ich tun soll‘. Und bleiben Sie einfach in dieser unaussprechlichen Liebe, die von Jesus in Ihr Leben fließt. Von jetzt an für alle Ewigkeit. Da gibt es kein Ende mehr. Halleluja! Was für einen Gott wir haben!

Mehr und mehr, Tag für Tag werden Sie erst wenig, dann immer mehr bemerken, wie der Heilige Geist in Ihnen wirkt.

Fernsehen gucken oder Bibel lesen?

Hätte ich das für möglich gehalten, daß ich so etwas mal schreiben würde? Nein.
Aber ich lese mittlerweile lieber über Jesus in der Bibel, als daß ich auf dem Sofa sitze und Fernsehen gucke. — Und das schreibt Ihnen jemand, der sein Leben lang sagte: ‚Ich guck alles, was bunt ist und sich bewegt‘. — Und: Diese Änderung ist nicht für 5 Pfennig durch mich gekommen. Ich strenge mich da nicht an. Ich kämpfe nicht mit mir und muß mir sagen: ‚Oh, jetzt aber bloß kein Fernsehen gucken, Nane. Du musst die Bibel lesen‘, sondern das kam und kommt einfach so. Der Heilige Geist wirkt und führt uns mehr und mehr dahin, wo Gott uns haben will.

Sage ich damit, daß Fernsehen gucken schlecht ist?
Nein, das sage ich nicht.
Ich sage, daß all diese irdisch-weltlichen Dinge mehr und mehr Beiwerk werden. Nett und schön und unterhaltsam, aber halt nur Beiwerk. So wie Autos, materieller Besitz, Ruhm, Erfolg.