Bei dieser Bibelstelle geht es im Kontext hauptsächlich um den Preis, den wir zu zahlen haben, wenn wir Jesus annehmen (und deshalb von der Welt, dessen Herrscher der Teufel ist, bedrängt und verfolgt werden; Johannes 15:19), aber wie immer bei Gottes Wort sind auch bei dieser Bibelstelle mehrere Ebenen für unser Verständnis vorhanden: „Denn wer unter euch, der einen Turm zu bauen beabsichtigt, setzt sich nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob er auch die Mittel zur Ausführung des Planes habe?“ (Jesus in Lukas 14:28)
Wir sehen daran, wir pulvern nicht einfach wild in der Gegend mit dem Geld herum, sondern wir planen und geben nur das aus, was wir auch haben. Geben wir mehr aus als wir haben, dann marschieren wir in die ungute Verschuldung.
Gott ist unser Versorger. Natürlich. Aber wir sind es, die nur das ausgeben, was wir auch haben
Natürlich ist Gott auch unser finanzieller Versorger. Natürlich gibt er uns mehr als reichlich. Aber das heißt nicht, daß wir nicht links und nicht rechts gucken, das Geld, das uns derzeit zur Verfügung steht (das kann mal richtig viel sein, viel sein, wenig sein, sehr wenig sein) nicht mit beiden Händen aus dem Fenster werfen und treu-doof uns darauf verlassen: Ach ja, Gott wird schon alles machen und sich um die 1.500 Euro Nachzahlung des Stromanbieters kümmern, weil wir Schbas daran hatten, eine 30.000 Watt SupaDupa Disko LightShow-Maschine auf unserem Balkon zu installieren und 24 Stunden am Tag im Dauerbetrieb laufen zu lassen.
Nutzen wir den uns von Gott geschenkten Verstand
Gott hat uns auch unseren Verstand geschenkt. Unser Verstand ist prima bestens für irdisch-weltliche Belange geeignet. Beispiel: Sagt der Verkehrsminister mit einem 50 km/h Schild in der Baustellen-Zone auf der Autobahn, daß wir vorsichtig zu fahren haben, donnern wir da nicht mit 230 durch – dumm hoffend: Ach ja, ich stehe ja unter Gottes Schutz. Natürlich stehen wir unter Gottes Schutz. Aber deshalb laufen wir nicht mit zwölf 500 Euro-Scheinen freudig wedelnd nachts um viertel nach drei hinter dem Hauptbahnhof durch das düsterste Viertel der Stadt auf der Suche nach ein paar Kriminellen.
Machen Sie sich die Basics klar
Ja, Gott versorgt Sie bestens auch finanziell. Ja, Gott schützt Sie in allem. Und ja, Sie sollen auch Ihren Ihnen von Gott gegebenen Verstand für die Handhabung irdisch-weltlicher Dinge nutzen.
Manche Christen geben mehr Geld aus als sie haben und meinen, Gott würde schon für sie sorgen. Lesen wir in der Bibel. Als der Teufel Jesus in Versuchung zu führen versuchte, kam ihm der Teufel mit richtigen Bibelaussagen. Der Teufel wollte Jesus zu einer unüberlegten Handlung verführen (Jesus solle von der Spitze des Tempels herunter springen). Und dabei zitierte der Höllenbursche richtig aus Psalm 91, Verse 11-12: „Bist du Gottes Sohn, so stürze dich hier hinab! Denn es steht geschrieben: ›Er wird seine Engel für dich entbieten, und sie werden dich auf den Armen tragen, damit du mit deinem Fuß an keinen Stein stoßest.‹“ (Matthäus Kapitel 4, Vers 6)
Bibel erklärt Bibel
Und wie ging es weiter? Sagte Jesus, nur diese eine Bibelstelle sehend: Klar, das stimmt. Und stürzte sich in die Tiefe? Nein. Jesus sagte dem Teufel unter Bezugnahme auf 5. Mose 6:16 dies: „Es steht aber auch geschrieben: ›Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!‹“ (Jesus in Matthäus 4:7)
Verhalten Sie sich ähnlich. Natürlich (um bei dem Beispiel zu bleiben) tut Ihr himmlischer Vater alles, um Sie zu beschützen. Er schickt seine Engel los, damit Sie von ihnen bestens beschützt werden. Das glauben Sie. Darauf können Sie sich verlassen. Aber das heißt eben nicht, daß Sie es auf Teufel komm raus (!) darauf ankommen lassen. Wenn Ihr Verstand Ihnen sagt, es ist vielleicht jetzt nicht so gut, eine 30.000 Watt Lichtanlage auf meinem Balkon zu betreiben, solange ich nur 842 Euro im Monat zur Verfügung habe; vielleicht sehe ich erstmal zu, daß ich mit meinen Stromzahlungen gut hinkomme, dann tun Sie das und stürzen sich nicht von der Spitze des Tempels in unsichere Verhaltensweisen.
Aber Hallo! Ein grasgrüner Lamborghini auch. Aber den habe ich mir auch noch nicht vor’s Haus stellen lassen. Und das liegt nicht primär an meinem verspannten Rücken, mit dem ich wahrscheinlich noch nicht mal in das tolle Geschoß einsteigen könnte.
Ihre Freude über Gott hängt nicht von dem Zeugs ab, welches er Ihnen vor die Tür stellt
Wissen Sie, Gottes gewaltige, herrliche Liebe für Sie hängt nicht davon ab, ob Sie im Geld schwimmen, fit und gesund wie ein Turnschuh sind und die Lebensfreude aus jedem Ihrer Knopflöcher heraus lacht. Natürlich will Gott, daß es Ihnen umfassend gut geht. Aber manchmal läuft es halt auch anders im Leben. Nicht weil Gott Sie verlassen hätte, nicht weil Gott Sie bestrafen würde, sondern es läuft halt manchmal einfach anders.
Was das Beispiel Joseph Ihnen zeigt
Denken Sie an das Beispiel Joseph. Er wurde in die Sklaverei verkauft (nicht von Gott, sondern von seiner eigenen Familie). Aber Gott war auch in der Sklaverei, die Joseph durchleiden mußte, hilfreich bei ihm (1. Mose 39:1-2) Und als es dann noch schlimmer im Leben von Joseph wurde, weil er auch noch ins Gefängnis kam (nicht von Gott, sondern aufgrund falscher Anschuldigungen), da war auch im düsteren Gefängnis Gott hilfreich bei Joseph. Wie ging es mit Joseph aus? Er wurde der zweitmächtigste Mann in Ägypten. Ich will damit nicht sagen, daß Ihre Zukunft darin besteht, daß Sie der zweitmächtigste und zweitreichste Mensch in Ägypten werden (falls doch, denken Sie an mich. Also, ein grasgrüner Lamborghini und auch noch jede Menge Massage-Gutscheine. Danke). Aber Sie können sich darauf verlassen, egal wo Sie durchmüssen, Gott ist helfend bei Ihnen. Glauben Sie ihm. Vertrauen Sie ihm. Machen Sie sich mehr und mehr klar, wer Sie sind. Nämlich Gottes geliebte Tochter beziehungsweise Gottes geliebter Sohn. Sie können alles ertragen. Sie werden alles mehr als erfolgreich überstehen. Glauben Sie das? Glauben Sie es, denn das ist Ihre Zukunft. Das Beste kommt erst noch.
Gott ist nicht erst da, wenn die Sonne scheint. Gott ist auch da, wenn es regnet und stürmt
„ich habe gelernt, in welcher Lage ich mich auch befinde, mir genügen zu lassen; ich verstehe mich darauf, in Ärmlichkeit und ebenso auch im Überfluß zu leben: in alles und jedes bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluß zu haben als Mangel zu leiden; alles vermag ich in ihm, der mich stark macht“ (Paulus in Philipper Kapitel 4, Verse 11-13; Menge Bibel, 1939)
Machen Sie Jesus zum Wichtigsten in Ihrem Denken. Freuen Sie sich über Jesus. Danken Sie ihm, daß er Sie errettet hat und Ihnen diese von nichts zu überbietende Identität als Mitglied von Gottes Königreich und seiner Familie erworben hat. Sie werden sich wundern, welche Herrlichkeiten Jesus noch in Ihrem Leben bewirken wird: „Durch die mächtige Kraft, die in uns wirkt, kann Gott unendlich viel mehr tun, als wir je bitten oder auch nur hoffen würden.“ (Epheser Kapitel 3, Vers 20; Neues Leben Bibelübersetzung) Manchmal dauert es halt. Ja und? Dann warten wir eben. Wir wissen doch auf wen wir warten.