Beispiele in der Bibel, wo Gott ganz konkret seinen Willen einem Menschen gegenüber zum Ausdruck brachte, sind die Ausnahme, nicht die Regel. Wenn Sie also in einer Ihrer Lebensentscheidungen auf Führung von Gott warten, dann ist es eher selten, daß Gott von der Decke Ihres Wohnzimmers mit Donnerstimme zu Ihnen spricht und sagt, was Sie zu tun haben.
Eher die Ausnahme als die Regel
Die Ereignisse rund um den Seher Bileam (beschrieben in 4. Mose Kapitel 22, Verse 2-35) sind eine Ausnahme. Dort spricht Gott zu dem Wahrsager, der von Feinden Israels beauftragt wurde, die Juden zu verfluchen. Zunächst spricht Gott mit Bileam im Traum, dann öffnet Gott sogar der Eselin, auf welcher Bileam unterwegs ist, den Mund und spricht zu dem Wahrsager („Der HERR aber tat der Eselin den Mund auf, und sie sagte zu Bileam…“, 4. Mose 22:28).
Wir sind eher selten auf einem Esel reitend unterwegs. Ok, ich weiß, Sie schon. Deshalb lese ich ja auch immer wieder von Ihnen in der Presse, weil Sie mal wieder reitend in der Fußgängerzone von Münster mit Ihrem Esel beim samstäglichen Wochenendeinkauf gesichtet wurden, aber wir anderen, die bestenfalls einen DrahtEsel (oder ein schönes, schmuckes Auto) haben, brauchen auch Gottes Führung und Weisung und Hilfe.
Und bei uns spricht Gott auch eher selten durch einen brennenden Dornbusch in der Fußgängerzone zu uns.
Stellen Sie Gott mehr und mehr in das bestimmende Zentrum Ihres Denkens
Zunächst einmal das Allerwichtigste: Gottes Wille für Sie wird niemals im Widerspruch zu seinem Wesen und seinem Wort sein. Wenn Gott sagt, daß wir nicht stehlen sollen (was wir auch gar nicht nötig haben, weil Gott uns mehr als reichlich versorgen will), dann können Sie sicher sein, daß nicht Gott Ihnen sagt, Sie sollen die Bank überfallen oder den Staat bei Ihrer Steuererklärung beduppeln.
Oder auch: Gott will, daß Sie leben (wenn Ihre Zeit um ist, werden Sie normal sterben); niemals wird der Vorschlag zum Selbstmord von Gott kommen (das schlagen immer nur Teufel und Dämonen vor, die uns abgrundtief hassen und zerstören wollen).
Je mehr Sie also über Gottes Wesen und seinen Plan für uns Menschen wissen (das finden Sie alles schwarz auf weiß in der Bibel), desto deutlicher wird Ihnen klar, was Gottes Wille für Sie ist.
Vertrauen Sie Gott. Man nennt es Glaube
Außerdem: Sie sagen Gott, daß sein Wille mehr und mehr in Ihrem Leben Platz greifen soll. Wieso können Sie das voller Vertrauen? Weil Gott nur Pläne des Heils für Sie hat (Jeremia 29:11) und Sie von einer Herrlichkeit zur nächsten Herrlichkeit führen will (2. Korinther 3:18).
Keine Sünde trennt Sie mehr von Gott
Ganz wichtig: Sie können als Jesus-Schäfchen nichts mehr falsch machen. Wenn Sie (leider) mal wieder schwach werden und sündigem Verhalten erliegen, dann ist das nicht gut (weil Sünden Ihnen und anderen schaden), aber auch diese Sünde trennt Sie nicht mehr von Gott.
Wissen Sie schon, was Paulus wußte?
Machen Sie sich klar, was sich Paulus, dem es nicht anders als uns erging, auch immer wieder klar machte: „immer wieder nehme ich mir das Gute vor, aber es gelingt mir nicht, es zu verwirklichen. Wenn ich Gutes tun will, tue ich es nicht. Und wenn ich versuche, das Böse zu vermeiden, tue ich es doch.“ (Römer 7:18-19) Wir Menschen sind halt schwach und sündigen (leider) immer wieder mal. Aber machen Sie sich dann immer das bewußt, was auch Paulus wußte: „Also gibt es jetzt für die, die zu Christus Jesus gehören, keine Verurteilung mehr.“ (Römer 8:1)
Scheinheilige Religiöse mit zwei kalten Steintafeln in der Hand verstehen (noch) nicht Gottes Weg der Gnade
Wer das Prinzip der Gnade, die Gott uns in Jesus schenkt, (noch) nicht versteht, der bastelt daraus die Verdrehung, daß er dann ja lustig vor sich hin sündigen könne. Wer aber das Prinzip der Gnade wirklich erfaßt hat, der weiß, daß wir im zunehmenden Erkennen der gewaltigen Liebe und unverdienten Gnade, mit der Gott uns begegnet, immer weniger sündigen: „Denn die Gnade Gottes, die allen Menschen Rettung bringt, ist sichtbar geworden. Sie bringt uns dazu, dem Leben ohne Gott und allen sündigen Leidenschaften den Rücken zu kehren.“ (Titus Kapitel 2, Verse 11-12; Neues Leben Bibelübersetzung)
Auch Ihre Fehler und Fehlentscheidungen trennen Sie nicht mehr von Gott
Natürlich bemühen wir uns, keine Fehlentscheidungen zu treffen. Aber wir dürfen auch nicht in bange Angtstarre verfallen und gar nichts machen, weil wir Angst haben, wir könnten etwas falsch machen. Schon vor 2.000 Jahren wurde niedergeschrieben: „Denen, die Gott lieben, verwandelt er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und Fehler lässt Gott ihnen zum Guten werden.“ (Augustinus, 354 – 430) Oder wie es die Bibel ausdrückt: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken (oder: dienen)“ (Römer Kapitel 8, Vers 28; Menge Bibel)
Sagen Sie Gott, daß Sie seine Führung wünschen
Also, kaufen Sie sich keinen Esel in der Hoffnung, daß durch den dann vielleicht Gott zu Ihnen spricht, sondern sagen Sie Gott, daß Sie möchten, daß er die Führung in Ihrem Leben übernimmt, wovon Sie mehr und mehr in immer wunderbarerer (was für ein schönes Wort) Weise profitieren werden.
Sagen (!) Sie zum Beispiel jeden Morgen: Ich bin gespannt, was für schöne Dinge du heute in meinem Leben geschehen lassen wirst. Ich danke dir jetzt schon jetzt dafür. Führe mich bitte auf all meinen Wegen und bei all meinen Entscheidungen auf deine liebevolle, wundervolle Weise. Ich danke dir, mein Gott, für deine Hilfe und Führung (natürlich gerne in Ihren Worten).