Gott will, daß Christen richten. „Wisst ihr denn nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?“ (1 Korinther Kapitel 6, Vers 2) — Heilige sind die Menschen, die all ihren Glauben auf Jesus als ihren Retter gelegt haben —

Neugeborene Christen werden auch dereinst über Engel richten: „Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden?“ (1 Korinther Kapitel 6, Vers 3)

Aber sagt(e) Jesus nicht was anderes?

Ja, Jesus sagt(e): „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ (Jesus in Matthäus Kapitel 7, Vers 1) Aber damit wollte Jesus uns nicht zu weichgekochtem Einheitsmeinungsbrei führen, der alles und nichts akzeptiert und hinnimmt, sondern gemeint ist, daß wir nicht ‚verdammen‘ sollen. Denn natürlich sollen wir eine Meinung haben. Natürlich sollen wir die Wahrheit aller Dinge erkennen; Jesus selber ist die Wahrheit (Johannes 14:6). Und natürlich sollen wir ‚richten‘, will sagen ‚einschätzen‘, aber eben nicht verdammen.

Denn wen sollte ein neugeborener Christ verdammen? Er selber ist doch auch einzig und allein durch Gottes Gnade gerettet. Ohne Gottes Gnade, die wir unverdient erhalten, würde jeder einzelne von uns in der Hölle enden und niemals bei und mit Gott in herrlich-paradiesischer Gemeinschaft leben können. Und diese liebevolle Gnade Gottes gilt für jeden Menschen; leider nehmen viel zu wenige Menschen sie an, um gerettet zu sein.

„Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft — Gott hat es geschenkt —, nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann.“ (Epheser Kapitel 2, Verse 8 – 9)

Urteile bilden? Natürlich
Verdammen? Niemals

Wir können, dürfen und sollen richten (nach dem zweiten Kommen von Jesus werden wir sogar Engel richten), aber wir dürfen niemals jemanden verdammen.
Haben wir also keine Angst, erfüllt vom Heiligen Geist Gottes, uns Urteile über Dinge, Situationen, Ansichten, Denkmodelle, Philosophien, im gewissen Sinne auch über Menschen zu bilden.

Ja, unser Engagement als Christen und unser Eintreten für unsere Sicht der Dinge ist in dieser Welt, die immer mehr aus dem Ruder läuft und in der es, weil immer mehr Politiker und Menschen Gott einfach links liegen lassen und es auf eigene Faust versuchen, drunter und drüber geht, mehr denn je notwendig.

Wir glauben, daß der lebende Schöpfer sich den Menschen in der Bibel offenbart, und daß die Bibel Gottes die Wahrheit enthält. Haben wir keine Angst, unsere Sicht und unsere Meinung, die sich auf den Aussagen der Bibel entwickelt, zu äußern (Nehmen wir Gottes Bibel so ernst wie unser Grundgesetz?).

Stehen wir als Christen zu unserer Ansicht

Jesus selber fordert uns auf, das „Salz der Welt“ (Matthäus 5:13) und das „Licht der Welt“ (Matthäus 5:14) zu sein. Und wir als neugeborene Christen sollen unser Licht auch weder verstecken noch unter einen Scheffel stellen (Mätthäus 5:15).

Wenn wir uns klarmachen, daß wir einzig durch die liebevolle Gnade Gottes gerettet sind, weil wir das Opfer von Jesus angenommen haben, dann haben wir genug mit freudiger Dankbarkeit Gott und Jesus gegenüber zu tun, als daß wir andere Menschen verurteilen oder verdammen würden. Wir waren auch einst Sünder. Wir sind nicht gerettet worden, weil wir irgend etwas getan hätten, was uns in den Augen von Gott gerecht gemacht hätte, sondern wir sind nur durch das Opfer von Jesus gerettet. Aus dieser demütigen Erkenntnis heraus können wir sagen: „Wer aber bist du, dass du über deinen Nächsten richtest?“ (Jakobus Kapitel 4, Vers 12)
Heißt das, daß wir kommentarlos abnicken, wenn wir sehen, wie sich jemand in den körperlichen und finanziellen Ruin säuft? Nein, natürlich nicht.
Heißt das, daß wir Drogenkonsum und Pornosucht einfach hinnehmen, anstatt auf die körperlichen und spirituellen Gefahren hinzuweisen? Natürlich nicht.
Wir sollen unseren Mund aufmachen. Aber wir sollen nicht verdammen, weil unser Gott auch uns, als wir noch Sünder waren, nicht verdammt, sondern bei sich liebevoll für die Ewigkeit aufgenommen hat.

„… doch die Zunge kann kein Mensch zähmen, dieses ruhelose Übel, voll von tödlichem Gift.
Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die als Abbild Gottes erschaffen sind.
Aus ein und demselben Mund kommen Segen und Flucht. Meine Brüder, so darf es nicht sein.“

(Jakobus Kapitel 3, Verse 8 – 10)