Beim Lesen der Bibel fallen einem immer wieder neue Zusammenhänge wie auch bis dato überlesene Details auf. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, daß Jesus einen Blinden (es handelte sich um den blinden Bartimäus bei Jericho), der vehement nach ihm gerufen hatte, als Jesus vorbei ging, zu sich holen ließ, um den Blinden dann zu fragen, was er von ihm wolle.

Was will der Blinde von Jesus?

Was erwartete Jesus? Daß der blinde Bartimäus ihn fragt, wie weit es von Jericho noch bis Jerusalem ist? Oder wie das Wetter ist? Nein, es ist selbstredend, daß der Blinde geheilt werden wollte. Schließlich war Jesus in der ganzen Gegend bekannt, daß er Wunder vollbringt und die Kranken heilt.

Aber dennoch fragt Jesus den blinden Bartimäus: »Was wünschest du von mir?«

„Da blieb Jesus stehen und sagte: »Ruft ihn her!« So riefen sie denn den Blinden und sagten zu ihm: »Sei guten Mutes, stehe auf: er ruft dich!« Da warf er seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. Dieser redete ihn mit den Worten an: »Was wünschest du von mir?« Der Blinde antwortete ihm: »Rabbuni (d.h. verehrter oder lieber Meister), ich möchte sehen können!«
Jesus sagte zu ihm: »Gehe hin, dein Glaube hat dich gerettet (oder: dir Heilung verschafft).« Da konnte er augenblicklich sehen und schloß sich an Jesus auf der Wanderung an. (Markus Kapitel 10, Verse 49-52; Menge Bibel, 1939)

Sagen wir unserem Jesus, was wir möchten

Was kann uns das für unser eigenes Gebetsleben sagen? Daß wir _konkret_ sein sollen. Natürlich weiß Gott, was mit uns los ist und was wir benötigen. Aber wir „müssen“ es dennoch im Gebet vor Gott bringen. Natürlich wußte auch Jesus, daß der blinde Bartimäus ihn nicht nach dem Weg fragen wollte, sondern daß Bartimäus nur einen Wunsch hatte: Endlich sehen zu können. Aber dennoch fragt Jesus ihn, was er für ihn tun könne.

»Was wünschest du von mir?«

Jesus hat sich nicht geändert. Wenn also heute ein Kranker zu Jesus kommt, will Jesus auch konkret wissen: »Was wünschest du von mir?« (na ja, heute würde Jesus wohl sagen: Was wünschst du von mir?).

Sagen Sie Ihrem Jesus also, was Sie _konkret_ möchten. Beten Sie konkret. Bringen Sie konkret Ihre Wünsche vor Jesus. ‚Mach mich gesund‘ ist da wohl zu allgemein. Sagen Sie Jesus, was Sie ganz konkret von ihm möchten (Jesus möge das Furunkel an Ihrem linken Ellbogen heilen. Nein, schauen Sie nicht irritiert. Sie haben kein Furunkel; das war nur ein Beispiel von mir).

Stellen Sie sich die Situation so vor: Sie stehen vor Ihrem Jesus. Und Jesus fragt Sie: ‚Was möchtest du, was ich für dich tun soll?‘. Entsprechend detailliert sollte Ihre Bitte dann auch sein.

Was Sie für sich selber tun, können (und sollen) Sie natürlich auch für andere tun. Beten Sie für die Heilung von Kranken in Ihrer Familie, an Ihrer Arbeitsstelle, in Ihrem Kegelverein. Bitten Sie Jesus um konkrete Heilung für die Menschen, für die Sie beten.

Es geht um unsere Beziehung zu Jesus

Anmerkung: Leiern Sie Ihrem Jesus nicht Ihre 8.214 Punkte umfassende Wunschliste runter… jedenfalls nicht in einem Gespräch. Machen Sie sich bitte klar, daß Sie eine _Beziehung_ mit Jesus haben. Eine herrlich gute Beziehung. Da wird geredet, da wird gefragt, da wird zugehört. Reden Sie also mit Jesus und reduzieren Sie ihn nicht auf die Erfüllung Ihrer Wünsche.

Ich bin eh davon überzeugt: Je mehr wir Jesus in unserem Leben (und Denken) gegenwärtig haben, desto umfangreicher fließt alles Gute von ihm in unser Leben. Das wird mehr und mehr in die Richtung gehen: Alles Gute fließt immer ungehinderter, ohne daß wir Punkt für Punkt unsere Wünsche vor Jesus bringen müssen.

Denken Sie dran, was Ihr Jesus sagt(e): „ich aber bin gekommen, damit die Schafe Leben haben und Überfluß (oder: reiche Fülle) haben.“ (Jesus in Johannes 10:10; Menge Bibel 1939). Und das meint er natürlich auch für Sie, auch für Ihr Leben.