Man könnte die Ansicht haben, daß es die Jünger von Jesus viel leichter als wir gehabt haben, weil sie doch Jesus hautnah erlebten, dabei waren, als er all die vielen machtvollen Zeichen (Wunder) vollführte, und von ihm über das Königreich Gottes, welches mit ihm gekommen war, hörten.

Nein, die Jünger waren nicht im Vorteil. Denken Sie beispielsweise an Petrus. Petrus gehörte zum inneren Kreis von Jesus. Petrus war dabei, als Jesus Mose und Elia traf (Matthäus 17:1-9). Und Petrus hörte dort Gott sagen: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe: höret auf ihn!“ (Gott in Matthäus Kapitel 17, Vers 5; Menge Bibel, 1939)

Mit Jesus auf dem Wasser gegangen. Und ihn dennoch verleugnet

Aber hörte Petrus auf Jesus? Glaubte Petrus unerschütterlich an Jesus? Nein, Petrus verleugnete Jesus dreimal.

Jener Petrus, das sollten wir in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen, der sogar auf dem Wasser gegangen ist (Matthäus 14:29). — Würden Sie Jesus noch verleugnen, wenn er mit Ihnen auf dem Wasser gegangen ist? Vorsicht… überlegen Sie lieber zweimal, ehe Sie vorschnell antworten…

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Nicht sehen. Und doch glauben

Das Beispiel Petrus zeigt uns, daß der Umstand, Jesus vor rund 2.000 Jahren hautnah hier auf der Erde erlebt zu haben, nicht zwangsläufig bedeutet, einen starken, unerschütterlichen Glauben zu haben. Denken Sie in diesem Zusammenhang auch an den Jünger Thomas… alles mit Jesus in Person hautnah erlebt, und dennoch verlangte Thomas sichtbare, greifbare Beweise. Jesus zeigte ihm seine Wunden, Thomas glaubte, aber Jesus sagt(e), daß besser dran ist, wer glaubt, ohne sichtbare Beweise: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Jesus in Johannes Kapitel 20, Vers 29).
Sie sehen nicht.
Glauben Sie?

„Wer zu Gott kommen will muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird.“ (Hebräer 11:6)

Damit wir es ja nicht übersehen, gibt uns Gott in seinem Wort (aka Bibel) noch ein weiteres Beispiel, an dem wir erkennen können, worum es geht. Nach dem Tod und seiner Wiederauferstehung erschien Jesus zwei seiner Jünger, die sich auf dem Weg nach Emmaus (11,5 km von Jerusalem entfernt) befanden.

Wir könnten heute, zweitausend Jahre später, sagen: ‚Ja, die hatten es leicht. Da kam Jesus, den sie kannten. Er zeigte ihnen seine Wunden von der Kreuzigung. Natürlich glaubten die dann an Jesus. Dann hätte ich auch keine Probleme mit meinem Glauben‘. Aber nein, es lief ganz anders. Die zwei Jüngern wurden wie mit einer Blindheit geschlagen, so daß sie den ihnen bekannten Jesus gar nicht erkannten.

Was passierte auf der Straße nach Emmaus?

Die Jünger auf dem Weg nach Emmaus erkannten Jesus nicht. Während der wiederauferstandene Jesus mit ihnen den Weg von Jerusalem nach Emmaus ging, erzählte Jesus den Zwei von Jesus in der Bibel: “Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.” (Lukas 24:27)

Und das überzeugte die Jünger, das Wort Gottes (aka Bibel) gab ihnen den Glauben, weil alles, was wir in der Bibel über Jesus lesen, unmißverständlich klarmacht, daß Jesus der uns in Gottes Wort versprochene und angekündigte Erretter ist.

„Aber der Pfad der Gerechten gleicht dem Glanz des Morgenlichts, das immer heller leuchtet bis zur vollen Tageshöhe.“ (Sprichwörter Kapitel 4, Vers 18; Menge Bibel, 1939)

Was die zwei Jünger auf der Straße nach Emmaus erlebten, ist genau das, was auch wir erleben: Wir sehen Jesus nicht mit unseren irdisch-weltlichen Augen; wir können nicht unsere irdisch-weltlichen Hände in die Wunden von Jesus legen, um zu glauben, sondern wir glauben, weil wir Gottes Wort (Bibel) lesen.

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