Die Bibel will immer im Kontext gelesen sein. Betrifft es den Alten Bund (Rettung durch Einhaltung der Gebote; was kein Mensch schafft) oder den Neuen Bund (Rettung durch die geschenkte Gnade von Gott und Jesus). Außerdem wichig: Wir müssen stets beachten, wer spricht zu wem?

Ein Beispiel. Wenn Jesus Menschen schimpft „Ihr Schlangen! Ihr Söhne von Vipern!“ (Jesus in Matthäus 23:33), meint er dann damit Sie und und mich, weil wir leider immer wieder mal sündigen? Nein, uns meint er damit nicht. Aber wen nannte Jesus dann „Ihr Schlangen! Ihr Söhne von Vipern!“? So nannte Jesus die selbstgefälligen Menschen, die meinten, es durch eigene Anstrengung (Einhaltung der Gebote) zur Gerechtigkeit vor Gott zu schaffen.

Sünder, die das Geschenk der Gnade annehmen und sich durch Jesus als ihren Retter mit Gott versöhnen lassen, beschimpft Jesus nie.

„Nicht alle, die ›Herr, Herr‹ zu mir sagen, werden (darum schon) ins Himmelreich eingehen, sondern nur, wer den Willen meines himmlischen Vaters tut. Viele werden an jenem Tage (d.h. am Tage des Gerichts) zu mir sagen: ›Herr, Herr, haben wir nicht kraft deines Namens prophetisch geredet und kraft deines Namens böse Geister ausgetrieben und kraft deines Namens viele Wundertaten vollführt?‹ Aber dann werde ich ihnen erklären: ›Niemals habe ich euch gekannt; hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!‹“ (Jesus in Matthäus Kapitel 7, Verse 21-23; Menge Bibel, 1939)

Wen meint Jesus in Matthäus Kapitel 7, Verse 21-23?

Wenn man die Ausführungen von Jesus in Matthäus 7:21-23 liest, könnte man meinen, man solle lieber keine Wunder vollbringen, weil man dafür von Jesus bestraft werden wird. Nun ist es aber doch so, dass wir in Gottes Wort aufgefordert werden, so wie Jesus zu werden. Und der hat jede Menge Wunder vollbracht. Was also nun? Was sollen wir tun? Widerspricht sich die Bibel? Natürlich nicht. Es gibt keine Widersprüche in Gottes Wort, weil Gott sich nicht widerspricht.

Wer nur redet (zu Jesus „Herr“ sagen) aber nicht glaubt (an Jesus als seinen Retter) wird es nicht in den Himmel schaffen

Die Bibelstelle bei Matthäus Kapitel 7 ist nicht an Jesus-Gläubige gerichtet, sondern an religiöse Menschen, die sich zwar mit dem Mund zu Jesus bekennen mögen und in seinem Namen alles Mögliche tun, die aber nicht an Jesus als ihren Retter glauben. Diese religiösen Menschen sagen (!) Herr zu Jesus, aber sie glauben nicht, dass sie wirklich nur durch ihren Glauben an Jesus mit Gott versöhnt und gerettet werden.

„Ich weiß, mit welcher Hingabe sie Gott dienen, aber es fehlt ihnen die richtige Erkenntnis. Denn sie haben nicht erkannt, auf welche Weise Gott die Menschen gerecht erklärt. Stattdessen gehen sie ihren eigenen Weg, indem sie versuchen das Gesetz zu halten, um dadurch die Anerkennung Gottes zu gewinnen. Damit lehnen sie den Weg Gottes ab. Denn mit Christus ist die Absicht des Gesetzes vollkommen erfüllt. Wer an ihn glaubt, wird vor Gott gerecht gesprochen.“ (Römer Kapitel 10, Verse 2-4; Neues Leben Bibelübersetzung)

Auf wen bezieht sich Jesus in Matthäus 7:21-23? Auf Jesus-Gläubige? Nein. Jesus-Gläubige gehorchen ja Gott im Himmel (Vers 21), der möchte, dass wir Jesus als Retter annehmen und auf ihn hören.
Die og. Bibelstelle bezieht sich auf Menschen, die neuen Wein in alte Schläuche füllen (also Neuen Bund = Rettung durch Gnade mit dem Alten Bund = Rettung durch Einhaltung der Gebote; was nie klappt), also Menschen, die sich nicht auf die Gnade von Jesus verlassen, sondern selber wurschteln und meinen Gott damit in Zugzwang setzen zu können, sie in den Himmel zu lassen.

Matthäus 7:22 gilt also nicht für Sie (wenn Sie Jesus als Ihren Retter und hilfreich führenden Herrn angenommen haben).

Für Sie gilt (was die Wunder anbelangt) beispielsweise diese Aussage von Jesus: „Wer an mich glaubt, wird dieselben Dinge tun, die ich getan habe, ja noch größere…“ (Johannes 14:12-14) Aber 8ung: Da „müssen“ wir erstmal vom Neugeboren uns zum Baby zum Kind zum Jugendlichen zum Erwachsenen entwickeln; will sagen: wir „müssen“ erstmal gluabensmäßig stärker werden und unser Verhältnis zu Jesus auf eine unerschütterliche Basis stellen. Aber das Ziel ist klar: Wir werden (fast) wie Jesus.

Fällt Ihnen der Unterschied der 2 Bibelstellen auf? Bei Matthäus spricht Jesus von Leuten, die im Namen von Jesus irgendwas tun und „sagen“ (Matthäus 7, Vers 22). Bei Johannes spricht Jesus von Leuten, die an ihn glauben (Johannes 14, Vers 12). Ein gewaltiger Unterschied.

“Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Jesus in Johannes Kapitel 14, Vers 6)


Mit Werken, so gut und nützlich sie sein mögen, werden wir keine Versöhnung mit Gott finden. Bei Matthäus Kapitel 7, Verse 21-23 spricht Jesus von Leuten, die im Namen von Jesus irgend etwas tun und reden; bei Johannes 14:12-14 spricht Jesus von Leuten, die an ihn glauben. Ein gewaltiger Unterschied, der über nichts weniger entscheidet als den Ort, wo Sie die Ewigkeit verbringen werden.

Bedürftigen Kleidung und Essen geben, so gut und erstrebenswert und hilfreich das ist, kann jeder, auch Atheisten, Humanisten, Sozialisten und Kommunisten können Menschen in Not helfen. Diese ihre guten Werke versöhnen sie aber nicht mit Gott. Versöhnung mit Gott, da läßt die Bibel keinen Zweifel dran aufkommen, wird uns nur geschenkt, wenn wir an Jesus als unseren Retter glauben.

Und der Effekt dabei ist: Je mehr wir in der Liebe und Gnade von Jesus leben, desto reichhaltiger fließen dann auch unsere Hilfen. Aber nicht als Bedingung für unsere Errettung, sondern als Folge unserer Errettung und unseres Erkennens, wie dolle Gott und Jesus uns lieben. Wir können dann nicht anders als selber immer mehr zu lieben. Was für eine freudige Entwicklung!