Mehr als 27 Jahre hat Barry Black in der U.S. Navy gedient. Seine militärische Karriere beendete er als Konteradmiral und als Chief aller Kapläne in der US Marine. Im Juni 2003 wurde er dann zum Kaplan der US-amerikanischen Senats gewählt. Dieser Posten wurde übrigens erstmalig im Jahre 1789 eingerichtet. Barry Black ist der erste Afroamerikaner, der Kaplan vom US-Senat wurde.

Zeig` mir deine Bibel

Ich hörte eine Predigt von Barry Black, die er anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstages 2011 bei den Touch Ministries von Dr. Charles F. Stanley in Atlanta hielt. Er erzählte unter anderem davon, dass er auf Hunderten von Begräbnissen gesprochen habe. Oft auch ohne den Verstorbenen gekannt zu haben.

In diesen Fällen habe er sich nicht nur von den Angehörigen möglichst viele Informationen geben lassen, sondern sich auch stets die Bibel des Verstorbenen ausgeliehen. Je mehr eine dieser Bibeln benutzt und durchgearbeitet gewesen sei, versehen mit Unterstreichungen, Hervorhebungen aber auch Fragezeichen, desto besser habe er den Verstorbenen kennenlernen können.

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Meine Bibel ist kaputt und schmutzig. Das Papier ist zwar trocken, aber meine Bibel ist voll mit meinen Tränen. Ohne feste Buchdeckel und zerschunden. Die Bindung löst sich langsam auf. Seiten fallen von vorne und hinten beginnend aus, und ich sammle immer mehr von ihnen in der Schublade meines Schreibtischs.

Meine Bibel ist mein Anker. Wie viele schreckliche Momente, in denen ich mich nur an ihr festhalten konnte. Wenn die Kontoauszüge nach Geld, das ich nicht hatte, schrien, wenn graue Briefe mir die Angst ins Wohnzimmer schütteten, wenn die einsamen Nächte so lang wurden, dass ich dachte, es würde nie wieder die Sonne aufgehen, da hatte ich immer meine Bibel.

Und sie wurde über die Jahre schmutzig und kaputt und abgenutzt. An ihren Ecken haben immer mehr Seiten Eselsohren. Das Papier reißt von außen nach innen ein. Durch alle Stürme und durch alle Verzweiflungen der letzten Jahre ist sie mit mir gegangen. Sie hat all meine Tränen, all meine Seufzer und all meine Verzweiflungen, wenn ich nicht mehr weiter wusste.

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So wie der Seemann auf rauher See den sicheren Weg weisenden Leuchtturm braucht, so brauchen wir unsere Bibel.

Durch all meine Stürme ist sie mit mir gegangen, durch all die Schmerzen, durch all die Hoffnungslosigkeit und durch all die vielen Fragen. Und die Antwort auf die wichtigste aller Fragen „Wie kannst du mir das antun, mein Gott?“ gibt mir auch immer wieder die Bibel. Und so mag es manchmal wanken und schwanken und zusammenbrechen, so mögen manchmal Schmerz und Trauer mich derart kirre machen, so dass ich nichts mehr verstehe, ich halt mich an meiner Bibel fest. Am Morgen und am Abend. Und nachts, wenn ich manchmal mit meinen Tränen und meiner Angst neben meinem Bett vor Gott knie, dann kann ich mich immer an der Bibel festhalten.

Und dann erdreisten sich religiöse Scheinheilige mir empörte eMails zuzusenden, daß ich meine Bibel besser behandeln soll. Meine Güte. Was für ein Mißverstehen von unserem Gott und der Bedeutung seines Wortes für uns.

Die Bibel ist ein lebendiges Buch, sagt man. Oh ja, sie erschließt sich immer wieder neu, immer wieder frisch, immer wieder antwortend auf die jeweilige Situation und die Fragen, die man hat. Ich kann die Bibel nicht leer lesen; Gott füllt sie immer wieder neu: ‚Lies mein Wort und verstehe, wie sehr ich dich liebe.‘

Ich weiß nicht, wer das mal sagte, aber ich verstehe es immer besser: Je kaputter, schmutziger und aufgebrauchter die Bibel von einem ausschaut, desto heiler, reiner und gestärkter wird das Herz.

“Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?” (Jesus in Markus Kapitel 4, Vers 40). Christ werden ist einfach. Und dann beginnt der Weg durch die Sorgen und Ängste und Versuchungen. Wie wissen wir auf diesem Weg durch unser Leben, dass Gott uns so sehr liebt? Wie erkennen wir, welche Wege wir beschreiten sollen und welche uns in Sackgassen führen? Wo finden wir Kraft, dass wir den sündhaften Versuchungen widerstehen können, damit wir der Mensch werden, der wir eigentlich sind und den Gott vor Augen hatte, als er uns erschaffen hat?
Zeig‘ mir deine Bibel, und ich kann dir sagen, ob du dich auf dem richtigen Weg bewegst.

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Scheinheilige „Christen“ schreiben mir, daß ich nicht so mit meiner Bibel umgehen soll. Nein, nicht Gottes herrlich befreiendes und tröstendes Wort aufsaugen, sich nicht daran festhalten, es nicht Tag und Nacht manchmal auch unter Tränen lesen? Diese „Christen“ werden viel, viel Glück mit so einer Einstellung bezüglich des Lesens von Gottes Wort in der Ewigkeit brauchen.

Der Teufel hat 2 Ziele für seine Angriffe: (1) Jesus, weil wir nur durch ihn mit Gott versöhnt und vor der Hölle gerettet werden und (2) die Bibel und deren Lesen behindern, weil uns Gottes Wort frei macht und uns im vertrauensvollen Glauben stärkt. „So wie ein Säugling nach Milch schreit, sollt ihr nach der reinen Milch — dem Wort Gottes — verlangen, die ihr benötigt, um im Glauben zu wachsen…“, 1. Petrus 2:2

Hüten Sie sich vor scheinheiligen „Christen“, die Ihnen die Bibel als täglich notwendigen, lebenswichtigen Gebrauchs“gegenstand“ schlechtreden wollen. Denn die wollen Sie hieran (be)hindern: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Jesus in Johannes Kapitel 8, Verse 31-32) • Lesen Sie die Bibel. Gottes Wort ist nicht für das Regal bestimmt, sondern für den täglichen Gebrauch.

Sie haben scheinheilige „Christen“, die die intensive, tägliche Benutzung der Bibel schlechtreden. Sie haben auf der anderen Seite diese dämonische Lüge: Oh je, deine Bibel sieht ja noch so toll aus; du bist bestimmt kein guter Christ.
Fallen Sie nicht auf die Lügen herein. Ob Sie ein guter Christ sind, hängt nicht davon ab, ob Ihre Bibel auseinanderfällt. Worum es geht: Wir sollten aufpassen, daß wir uns weder Jesus noch die Bibel (Gottes Wort, das uns freimacht von Ängsten und Knechtungen aller Art) schlechtreden lassen.