Kommentar —
Das ist immer lustig (bis traurig), wenn man mitbekommt, mit welchem Mißverständnis Homosexuelle Christen gegenübertreten. Neulich schrieb mir einer, wie ich ihm denn bei Twitter folgen könnte, er sei doch schwul. Ja und?

Die Katholische Kirche hat quer durch die Jahrhunderte durch ihre Politik meiner Meinung nach mehr Menschen von Gott weggebracht, als jede andere Organisation. Aber die Maus beißt keinen Faden davon ab: Keine andere Organisation auf dieser Welt leistet so viel AIDS-Hilfe an Erkrankten in Afrika wie die Katholische Kirche. Aus Haß auf Schwule? Oder aus Liebe zu allen Menschen, ob schwul oder nicht?

Wer pflegt weltweit an AIDS erkrankte Schwule? Wer hält ihnen die Hand in den Hospizen, wenn sie sterben? Da sind immer viele Christen an vorderster Front.

Liebt Gott auch Schwule? Natürlich

Gott liebt die Schwulen ebenso wie Steuerhinterzieher oder Falschparker (ja, lachen Sie nicht, falsch parken ist eine Sünde; wir werden von Gott dazu aufgefordert, die Gesetze des Staates einzuhalten, solange sie nicht fundamental gegen unseren Glauben stehen).

Und auch ich als Christ liebe Schwule (nicht körperlich; damit nicht wer meint, ich würde homosexuellen Praktiken das Wort reden).
Als in den 1970er Jahren noch der § 175 existierte, welcher sexuelle Handlungen zwischen erwachsenen Männern unter Strafe stellte, verteilte ich mit Homosexuellen der Homosexuellen Aktion Hamburg Flugblätter, um für die Abschaffung des $ 175 zu werben (tat ich auch in Berlin mit dortigen homosexuellen Aktivisten).
— wenn ich die Zeit finde, muß ich mal über die damaligen Erfahrungen schreiben; ok, daß Rocker mir „die Fresse einschlagen“ wollten, weil ich „schwule Sau“ für die Homosexuellen eintrat, war zu erwarten. Aber interessant die Reaktionen von angesprochenen Homosexuellen selber, die sich seinerzeit lieber als „Homophile“ anstatt als „Homo_sexuelle_“ sehen wollten; und als „Schwule“ schon mal gar nicht —

Gott liebt die Homosexuellen. Aber verurteilt die Homosexualität als Sünde.

Ich würde das auch heute noch tun. Wenn erwachsene Männer untereinander Geschlechtsverkehr haben, dann sollten sie dafür nicht ins Gefängnis gehen.

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Schwule werden im islamischen Iran hingerichtet

Ich denke, ich habe meine Stimme öfters gegen die Hinrichtung von Schwulen im Iran erhoben, als viele Schwule im (noch) freien Westen selber. Verstehe ich nie, wieso gerade Schwule zu den Hinrichtungen im Iran schweigen. Angst vor den Islamisten? Egoismus so nach dem Motto ‚Hauptsache, mir geht es gut. Was interessieren mich die Menschen im Iran‘? Ich weiß es nicht. Ist mir ebenso unverständlich wie der Umstand, daß zu den fürchterlichen Genitalverstümmelungen an Mädchen und Frauen in Ägypten von Feministinnen im (noch) freien Westen so viel geschwiegen wird (90% der Ägypterinnen genitalverstümmelt). Da scheinen Christen häufiger und vehementer zu protestieren als so manche feministische Frauenorganisation im (noch) freien Westen, die doch eigentlich immer sagen, sie würden für die Rechte von Frauen eintreten.

Christen mögen Schwule.
Christen lehnen aber die Homosexualität ab

Warum oft Schwule Christen nicht mögen liegt an dem Umstand, daß Christen — basierend auf ihrem Glauben; und wir dürfen doch im (noch) freien Westen glauben, was in der Bibel steht, oder? — die praktizierte Homosexualität als Sünde ablehnen. Gott sieht Homosexualität als Sünde an. Das kann man nicht wegdisputieren, außer man würde anfangen, die Bibel umzuschreiben. Und es ist halt unangenehm, wenn man an seine Sünden erinnert wird.

Ich sehe das ähnlich wie das Sterben. Wer denkt schon gerne an sein Sterben und an seinen Tod? Aber auch wenn wir das Sterben aus unserem Alltag in die fernen Krankenhauszimmer oder Hospize verdrängen, ändert das nichts daran, daß wir sterben müssen. Und daß wir uns zu Lebzeiten damit beschäftigen müssen, wie es mit uns in der Ewigkeit weitergeht (arm dran, wer beim Sterben nur seinen Körper hat).

Jeder Mensch weiß in seinem Innersten, was gut und richtig und was schlecht und falsch ist. Wir können versuchen, dieses Wissen (Gewissen) zu unterdrücken, lächerlich zu machen, es mit Drogen zu vernebeln oder mit Alkohol zu ersaufen, im Kern wissen wir, daß mit unserem Sündigen etwas nicht richtig ist.

Jeder Falschparker weiß, daß es nicht korrekt ist, was er tut.
Wir wissen bei unseren Sünden, daß etwas nicht in Ordnung ist. Und dieses Gefühl schaffen wir nicht aus der Welt, indem wir die Bibel verbrennen oder Christen verbieten, zu glauben, was in der Bibel steht.

In Nordkorea steht die Todesstrafe auf den Besitz der Bibel; gleichzeitig sind Drogen freigegeben und die Menschen dürfen kiffen. Sind die Menschen glücklich? Spüren die Menschen dort nicht mehr die ihnen von Gott geschenkten Grundwahrheiten und Sehnsüchte nach Freiheit und Selbstverwirklichung und Heiligkeit? Nein. Diese Dinge kann ein Staat temporär unterdrücken, aber sie sind niemals auszurotten.

Ein Staat kann das Kreuz verdrängen.
Aber niemals das Gefühl bei den Menschen, daß sie sündigen, wenn sie gegen Gott leben und Vergebung ihrer Sünden benötigen

Eine Gesellschaft, die sich immer mehr von Gott entfernt, kann natürlich die ständige Erinnerung an Gott und die ewigen Maßstäbe nicht ertragen. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum immer mehr versucht wird, Gott, das Kreuz als Symbol von unserer Errettung von unseren Sünden aus dem (ver)öffentlichen Bewußtsein zu verdrängen (Ein Staat ohne Gott? Nach 70 Jahren schon vergessen, wohin das führt?).

Ein Christ glaubt Gott, der sagt(e), daß Homosexualität Sünde ist.
Deswegen verurteilt ein Christ aber keinen Schwulen. Deswegen war ich beispielsweise auch immer dagegen, daß erwachsene Männer, wenn sie Sexualkontakt miteinander haben, ins Gefängnis sollen. Aber es ändert nichts an meinem Glauben, daß ich Homosexualität als Sünde ansehe. Da ich selber sündige, und da ich auch glaube, daß es keinen Unterschied zwischen großen und kleinen Sünden gibt, ist ein Schwuler für mich nur ein Sünder, so wie ich, so wie alle. Und uns allen hält Gott in Jesus die ausgestreckte Hand hin, von unseren Sünden ein für allemal befreit zu werden.

Das ist meine Meinung. Ich bin gespannt auf Ihre. Nane Jürgensen

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