Der Teufel und Menschen, die Jesus nicht kennen, versuchen uns Jesus als jemanden hinzustellen, der über uns sauer werden würde. Nichts ist falscher. Und nichts widerspricht mehr der grenzenlosen Liebe und der unverdienten Gnade, mit der uns Gott und Jesus begegnen.
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Wir müssen keine Angst haben. Auch nicht, wenn Jesus uns anschaut.
Als Jesus Petrus anguckte
Nehmen Sie das Beispiel Petrus. Ein Fels des Glaubens. Er gehörte nicht zur zum inneren Kreis der Jünger von Jesus (Lukas 9:28), sondern er war auch der Jünger, der — wie Jesus — auf dem Wasser gehen konnte. Ok, zugegeben, nur ein paar Schritte, aber immerhin ein paar Schritte auf dem Wasser.
War der Glaube von Petrus stärker als Ihrer?
Nicht als Petrus Jesus verleugnete, weil er Angst hatte und nicht mit Jesus in Verbindung gebracht werden wollte. Und Petrus verleugnete Jesus nicht nur einmal, nicht nur zweimal, sondern dreimal.
Und dann, kurz nach dem dritten Mal der Verleugnung von Jesus: „Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an“ (Lukas 22:61). Nicht angenervt, nicht vorwurfsvoll, nicht böse, sondern Jesus blickte Petrus an, „sagend“: Ich habe dir gesagt, daß du mich dreimal verleugnen wirst. Und Petrus erinnert sich natürlich sofort. Wie reagiert er? Petrus „weinte bitterlich“ (Lukas 22:62).
Was für ein Versager.
Was für ein Versager! Jesus verleugnet. Dreimal.
Können Sie sich vorstellen, wie Petrus sich gefühlt hat? Ja natürlich können Sie das. Wir alle können das. Irgendwie jedenfalls. Denn wir alle glauben doch an unseren Jesus. Wir alle wissen doch, daß Jesus uns liebt und für uns gestorben. Und wir sind doch sicher, daß wir in der schrecklichen Hölle enden würden, wenn wir nicht Jesus hätten. Aber hindert uns das daran, Jesus zu verleugnen, indem wir lügen und zornig werden und betrügen und sündigen und doch wieder saufen und doch wieder perverse WebSites ansurfen?
Aber ist das das Ende unserer Beziehung mit Jesus?
Nein. Im Gegenteil. Je mehr wir sündigen, desto näher rutschen wir an Jesus ran, weil wir wissen, daß wir noch mehr Gnade von ihm brauchen (und jederzeit bekommen).
Und das dreimalige Verleugnen durch Petrus war nicht das Ende seiner Beziehung zu Jesus.
Denn der vom Tod wieder auferstandene Jesus läßt durch einen Engel mitteilen: “Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.” (Markus 16:7) — sagt „vor allem Petrus“. Da haben Sie es. Jesus schaute Petrus an, aber nicht böse. Jesus schaut uns an, nur liebevoll.
Jesus sieht, wenn wir weinen. Er schaut nicht genervt weg.
Was für ein Trost
So auch beispielsweise in der Begebenheit mit seinem verstorbenen Freund Lazarus. Da machten die zwei Schwestern von Lazarus Jesus Vorwürfe (wärst du hier gewesen, dann wäre Lazarus nicht gestorben, weil sie wußten, daß Jesus Wunder wirken konnte; Johannes 11:21). Aber von Jesus kein Vorwurf, kein wütend werden, noch nicht einmal eine Rechtfertigung und Erklärung, warum er so lange wartete (nämlich um ein gewaltiges Wunder zu vollbringen, das über die Jahrtausende bis heute für uns Gläubige ein Zeichen für unsere Hoffnung ist). Jesus versteht. Und als Maria weint, da sagt uns die Bibel über das Verhalten von Jesus: „… Jesus sah, wie sie weinte…“ (Johannes 11:33).
Auch in unseren Fehlern, auch in unserem Versagen, auch in unserem Kummer und in unserem Schmerz, auch wenn wir Jesus Vorwürfe machen, weil es doch so weh tut, durch was wir gehen müssen, Jesus schaut nicht angewidert weg, Jesus schaut nicht genervt zur Seite, sondern Jesus schaut uns an. Voller Liebe. Voller Mitgefühl. Und vor allem: voller Wissen, daß alles für uns wieder gut werden wird. Besser als vorher.
Jesus sah sie weinen
Jesus schaut uns an. Wir müssen keine Angst haben, daß wir Jesus egal wären. Oder daß er nicht verstehen würde, was wir fühlen und wie es uns geht. Jesus sieht uns an.
Weiß Jesus überhaupt, wie einsam ich bin?
Natürlich.
Kümmert es Jesus überhaupt, wie dreckig es mir geht?
Aber klar.
Jesus schaut nicht genervt zur Seite. Jesus schaut uns an. Voller Liebe und voller Mitgefühl.
Jesus schaut uns an. Jesus sieht, was wir durchmachen.
Er dreht nicht genervt den Kopf zur Seite.
Er wendet sich nicht anderem oder anderen zu.
Nein, Jesus schaut uns an und Jesus sieht, was wir durchmachen.
„… Jesus sah, wie sie weinte…“ (Johannes 11:33).
Und Sie wissen, wie die Lazarus-Geschichte ausging? Mit einem grandiosen Sieg über den Tod. Und mit einem grandiosen Sieg über Unglauben und über vorzeitig aufgeben.
Vergessen Sie nicht: Jesus sieht von A-Z. Wir nur meist von A-B und verstehen nicht, warum wir dort sind und leiden, wo wir sind. Lassen Sie Jesus Sie von B-C führen. Und von C-D… mit jedem Schritt kommen Sie mehr zu A-Z. Und dann wird alles bestens sein. Besser als vorher. Besser als Sie es sich überhaupt vorstellen oder zu erträumen wagten. Sicher? Ja. Immer? Ja. Lassen Sie Jesus, lassen Sie den gewaltigen Jesus in sich wirken. Vertrauen Sie ihm.
„Ich bete, dass ihr erkennen könnt, wie übermächtig groß seine Kraft ist, mit der er in uns, die wir an ihn glauben, wirkt.“ (Epheser 1:19)
und
„Durch die mächtige Kraft, die in uns wirkt, kann Gott unendlich viel mehr tun, als wir je bitten oder auch nur hoffen würden.“ (Epheser 3:20; die zwei letzten Bibelzitate aus Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)
Wie, wie, wie wirkt die Kraft in mir? Hier, so…