Ich will alles. Und ich will es sofort. — So leben viele Menschen. Und das irdisch-weltliche System unterstützt die Menschen auch noch in dieser Weltsicht. Politiker gewinnen Wahlen, weil sie den Menschen sagen, diese hätten ein Recht auf dieses und auf jenes, und sie mit mehr und mehr Geld und Zuwendungen versorgen (abhängig vom Staat machen und die Selbstverwirklichung torpedieren).

Frage: Sieht es danach aus, als ob die Menschen in den letzten 40, 50 Jahren glücklicher geworden sind? Sind unsere Gesellschaften auf dem Weg zu umfassender Lebensfreude und Erfüllung? — Nein, im Gegenteil. Das irdisch-weltliche System ist auf dem völlig falschen Weg. Begleitet von erschreckender Zunahme der Brutalität, immer mehr psychischen Defekten und Krankheiten und stetiger Zunahme von Alkohol-Konsum, Drogen-Konsum und Süchten wie der Pornografie, die selbst vor Ausbeutung der Schwächsten, Babys und Kinder, nicht mehr halt macht.

‚Ich will alles. Und ich will es sofort‘ scheint alles andere als zu funktionieren.

Ganz anders Gott. Wir als Gott-Gläubige sind angehalten, Geduld zu haben, zu vertrauen und zu warten.

„Wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber. Denn wenn ihr euch darin bewährt, wächst eure Geduld. Und durch die Geduld werdet ihr bis zum Ende durchhalten, denn dann wird euer Glaube zur vollen Reife gelangen und vollkommen sein und nichts wird euch fehlen.“ (Jakobus 1:2-4; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Also, du einsamer Leser, du verarmte Leserin, du, der mit dem Rücken an der Wand steht und nicht versteht, warum denn jetzt noch etwas in deinem Leben aus dem Ruder laufen muß, habe Geduld.

Wir können geduldig warten, weil wir glaubend wissen, dass Gott alles zum Besten für uns führt

Wir können geduldig warten, weil wir glaubend wissen, dass Gott alles zum Besten für uns führt

Jesus war auch verzweifelt und betrübt.
Er versteht uns

Klar, wir dürfen jammern (ab und zu mal, wenn es uns zu viel wird; Gott versteht das).
Wir dürfen auch mal verzweifelt werden. Jesus war auch verzweifelt: „Er war zutiefst verzweifelt, und schreckliche Angst quälte ihn. Er sagte zu ihnen: „Meine Seele ist zu Tode betrübt…““ (Matthäus 26:37-38)

Aber wir müssen (und wir können als Jesus-Schäfchen) immer wieder (lieber schneller als langsam) zurückfinden zu der Gewißheit, daß Gott immer für uns da ist, immer uns beschützt und immer uns versorgt. — Und das schreibt Ihnen jemand, der ohne Frage Anspruch auf den Weltmeister-Titel im Jammern erheben könnte. Denn ich jammere unserem Schöpfer eine Menge vor.

Haben wir Geduld. Denken Sie mal dran, wie viel Geduld Gott mit Ihnen hatte und hat. Wir waren nicht und wir sind noch nicht dort, wo Gott uns haben möchte. Aber er stößt uns deswegen nicht aus dem Boot, sondern steht geduldig bei uns, führt uns und hilft uns. Spüren wir das immer? Es geht nicht um unsere Gefühle; es geht um unseren Glauben.

Denn: „Gott segnet denjenigen, der die Prüfungen des Glaubens geduldig erträgt. Wenn er sich bewährt, wird er das ewige Leben empfangen, das Gott denen versprochen hat, die ihn lieben.“ (Jakobus 1:12; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Ein bißchen griechisches Original

„Das ewige Leben empfangen“…? Eine schlechte Übersetzung. Man könnte meinen, daß wir nicht das ewige Leben geschenkt bekommen, wenn wir beim geduldigen Warten versagen. Aber dem ist nicht so. Einmal gerettet, immer gerettet. Jesus verliert nicht ein einziges seiner Schäfchen (Johannes 10:27–30). Die Bibelstelle macht richtigen Sinn, wenn man das griechische Original anschaut; denn im Original heißt es besser: „den Siegeskranz des Lebens“ erhält. — Wenn wir sterben, werden wir direkt zu Jesus in den Himmel gehen und dort von ihm, vor dem Richterstuhl Jesus, Belohnungen erhalten.

Fragen Sie mich nicht nach Details (ich war noch nicht da). Aber wer in seinem Leben vieles geduldig erträgt, wird dafür einen ‚Siegeskranz des Lebens‘ erhalten. Und das ist nur eine der vielen Belohnungen, die auf Jesus-Schäfchen warten. Nebenbei, im Himmel wird ein Buch der Tränen geführt; all Ihr Leid ist aufgezeichnet. Gott ist Ihr Leid nicht egal.

Fragen Sie also nicht mehr jammernd ‚Wie viel Geduld soll ich denn noch haben?!‘, sondern sagen Sie: ‚Mein Jesus, mein geliebter Jesus, schenke mir bitte Geduld‘. Und Jesus schenkt.